3. Juni 2023
Mein Auslandssemester in Jordanien neigt sich langsam dem Ende entgegen. Auch wenn ich mich sehr auf zu Hause freue, werde ich einiges vermissen. Ich habe viel erlebt, gesehen und tolle Menschen kennengelernt. Was ich alles liebgewonnen habe, möchte ich hier mit euch teilen.
Jetzt bin ich schon fast vier Monate hier und habe wirklich einiges erlebt. So richtig begreifen kann ich das alles noch nicht und muss das zu Hause in Deutschland auch erstmal verarbeiten. Da ich gerade meine letzten Wochen in Amman verbringe, versuche ich die restliche Zeit trotz Prüfungsphase und Arbeit zu genießen. Vor allem die Dinge, die ich zurück in Deutschland nicht mehr haben werde.
1) Meine Freund*innen
Alle, die mich kennen, wissen wie wichtig mir Freundschaften sind. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, ohne die mein Auslandssemester nur halb so schön geworden wäre.
2) Wadi Rum
Es ist einfach mein Lieblingsort in Jordanien geworden: ein Ort ohne Wifi und ganz viel Natur. Die Wüste ist atemberaubend schön. Jede*r die/der Mal in Jordanien ist, sollte das Land nicht verlassen, ohne Wadi Rum besucht zu haben.
3) Das Essen
Das Essen ist der Wahnsinn und spielt in Jordanien eine große Rolle. Daher mein Tipp an alle Freunde der Kulinarik: Probiert alles aus! Esst Falafel, Mezze Platten, Manakeesh, Moajanat, Okra Schoten, Knafeh, und vieles weitere.
4) Der Friday Market
Ich liebe den Friday Market. Es gibt zwar fast nur Klamotten für Männer*, aber dafür kostet alles nur 1-2 Jordanische Dinar (JOD). Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viel ich dort geshoppt habe. Es macht mir Spaß, mich durch die Stände zu wühlen und die schönen Teile zu finden. Es gibt zwei Märkte: Einmal den in Downtown und noch einen der auch donnerstags und samstags offen hat. Ich empfehle allerdings den in Downtown.
5) Frisch gepresste Säfte
Normalerweise trinke ich in Deutschland nur Wasser, Kaffee und manchmal Tee. Hier gibt es aber überall frisch gepresste Säfte, die ihr unbedingt probieren solltet. Ein gutes Beispiel dafür: Lemon Mint. Außerdem kann ich bei meinem Lieblingssaftladen in Downtown „Palestine Mountains Juices Downtown“ den Avocado Strawberry Juice empfehlen. Klingt komisch, aber glaubt mir, ihr werdet nicht enttäuscht. Ich träume nachts von diesem Saft und nehme auch die vielen Treppenstufen nach Downtown in Kauf.
6) Turkish Coffee, Schwarzer Tee & Sahlab
Normalerweise trinke ich am liebsten Cappuccino, doch in Jordanien habe ich Turkish Coffee und schwarzen Tee lieben gelernt. Außerdem liebe ich Sahlab – ein warmes Getränk, was mich an Pudding erinnert. Es wird aus den Knollen einer bestimmten Orchideen-Gattung hergestellt und mit Nüssen garniert.
7) Bus fahren
Bus fahren in Jordanien ist für mich jedes Mal ein riesiges Abenteuer, welches mir mittlerweile echt Spaß macht. Abgesehen davon, dass es super günstig ist, sind die Jordanier*innen immer sehr beeindruckt, wenn Nicht-Araber*innen Bus fahren. Ich nutze die kleinen weißen Busse immer, um zur Uni zu kommen und habe gemeinsam mit Freund*innen schon mehrere Tagesausflüge mit den kleinen weißen Bussen gemacht. Lasst euch von den Leuten an den Busbahnhöfen, die behaupten, es käme kein Bus mehr, nicht verunsichern. Fragt am besten direkt die Busfahrer nach den Bussen und vielleicht auch, wann der letzte Bus wieder zurück fährt. Dazu solltet ihr wissen, dass viele Busfahrer wenig oder gar kein Englisch sprechen. In der Regel klappt es auch ohne die Sprache zu beherrschen, wenn ihr wisst wie eure Zielstation heißt. Die Busfahrer passen in der Regel auch immer auf einen auf. Nicht, dass es nötig wäre, aber sie sind immer sehr stolz, wenn Ausländer (so werden wir immer betitelt) mit ihnen fahren.
8) Die Straße überqueren
In Jordanien gibt es so gut wie keine Ampeln. Um die Straßenseite zu wechseln, läuft man einfach drüber. Klingt erstmal ungewohnt und macht anfangs auch ein wenig Angst, aber irgendwann hat man den Dreh raus. Keine Sorge, ihr werdet nicht überfahren, die Autofahrer*innen sind sehr rücksichtsvoll.
9) Weibdeh
Weibdeh, das Viertel, in dem ich aktuell lebe, ist mir sehr ans Herz gewachsen. Amman an sich ist sehr stressig und ich bin regelmäßig vom Verkehr und den vielen Menschen genervt. Weibdeh ist zum Glück verhältnismäßig ruhig. Mittlerweile kenne ich viele Menschen hier. Wenn ich die Haustür in Richtung meines Lieblingscafés verlasse, laufe ich erstmal an vielen Geschäften, Cafés und Restaurants vorbei und grüße die Menschen, die dort arbeiten.
10) Das Café Manara
Wer mich sucht, findet mich unter der Woche im Manara. Es ist mein Lieblingscafé und mein zweites Wohnzimmer geworden. In meiner WG kann ich nicht gut lernen und in Deutschland lerne ich normalerweise immer in der Bib, so ist das Manara auch mein Bib-Ersatz geworden. Hier treffe ich immer auf bekannte Gesichter, da hier viele Leute zum Arbeiten, Lernen oder Kaffee trinken herkommen.
11) Baden im Toten Meer
Wer Jordanien besucht, muss einen Abstecher ans Tote Meer machen. Das Gefühl des mühelosen Schwebens ist einfach verrückt. Viele Besucher*innen gehen in Resorts, ich bin allerdings immer an den Salt Beach, eine öffentliche Badestelle, gegangen. Nach dem Baden im Toten Meer ist es wichtig sich abzuduschen. An der Stelle, die ich euch verlinkt habe, gibt es eine „Dusche“ für 2 JOD. Denkt auch dran, nicht mit dem Kopf unter Wasser zu gehen, denn das Wasser ist sehr salzig.
12) Coffee Shops am Straßenrand
Ohne Kaffee kann ich nicht in den Tag starten. Das sehen viele Jordanier*innen auch so, daher gibt es überall Coffee Shops. Wenn wir Ausflüge mit dem Auto machen, halten wir oft an Coffee Shops an und holen uns Turkish Coffee. Am Straßenrand wedeln oft Mitarbeiter der Cafés mit Tabletts. An diesen Stellen könnt ihr ganz bequem aus dem Auto raus bestellen.
13) Die Landschaft
Jordanien ist ein wunderschönes Land. Der Norden ist relativ grün, doch alles südlich Ammans herrscht eher Wüstenlandschaft vor. Das heißt nicht, dass Jordanien überall gleich aussieht. Die Wüste in der Mitte des Landes sieht anders aus als die im Süden. Außerdem hat Jordanien viele Berge und Canyons in unterschiedlichen Farbtönen. Mir gefällt diese Diversität sehr gut und ich bin glücklich, dass ich diese Landschaften kennenlernen durfte.
14) Die Gastfreundschaft
Die Jordanier*innen sind sehr gastfreundlich, so etwas habe ich noch nie erlebt. Sie erkundigen sich wie es dir geht und sind stehts hilfsbereit. Sie versuchen einem immer zu helfen und für einen da zu sein, egal wie gut sie dich kennen.
15) Die arabische Welt
Auch wenn ich zu Beginn einen Kulturschock hatte, habe ich mich an das arabische Leben hier gewöhnt. Ich mag das wuselige Leben in Amman, ich höre den Muezzin gerne zum Gebet rufen. Mitte Juni geht es nach Ägypten und ich bin gespannt, wie sehr sich die beiden arabischen Länder unterscheiden werden. Natürlich gibt es hier auch Schattenseiten, aber dazu ein anderes Mal mehr.
Ich habe in Jordanien wirklich viel gesehen und kennengelernt. Viele Dinge in Jordanien werde ich sehr vermissen, daher genieße ich die letzten Wochen die mir hier noch bleiben.
Habt ihr Fragen, Anmerkungen oder braucht Tipps? Dann schreibt mir sehr gerne hier oder auf meinen Social-Media-Kanälen.
Teja <3