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5 Dinge, die ich auf La Réunion nicht erwartet habe


Eigentlich plane ich meine Reisen nicht bis ins kleinste Detail, aber als mein Abflugtermin immer näher kam, wurde ich kurz vor meinem Auslandssemester doch nervös. Welche Kleidung trägt man auf La Réunion? Wie warm ist es dort? Wie bewegt man sich auf der Insel fort? Hier kommen 5 überraschende Erkenntnisse nach einer Woche Inselleben!

La Réunion ist (noch?) kein bekanntes Reiseziel. Obwohl ich mit vielen über mein Auslandssemester gesprochen habe, konnte mir niemand aus persönlichen Erfahrungen erzählen, wie es ist, auf der Insel im Indischen Ozean zu leben. Also habe ich Reiseführer gewälzt, Erfahrungsberichte online gelesen und mich über Länder informiert, die zumindest in der Nähe liegen. Und musste mich am Ende trotzdem einfach überraschen lassen.

Was ich bisher gelernt habe:

  1. La Réunion ist kein bekanntes Reiseziel.
    Ja, trotz des Mangels an Vorbereitungsmöglichkeiten hat mich das überrascht. Es gibt kaum Hotels, wenige Touristen und keine Souvenirläden. Ich wohne in der Inselhauptstadt, und es gibt keine Souvenirläden. Wer also auf eine Postkarte von mir wartet: Sorry, ich suche noch!
  2. Man teilt.
    Die Leute hier sind unglaublich nett, ständig wird man gegrüßt, ständig bekommt man von Mitbewohnern und Vermietern Essen angeboten, und nach dem Einkaufen fragen andere, ob sie einem nicht die Einkäufe nach Hause fahren sollen (keine Sorge Mama, ich steig nicht in fremde Autos!).
    Allerdings leben wir hier auf einer tropischen Insel, das heißt: Man teilt auch mit vielen Insekten und Tieren. Meine persönlichen neuen Feinde sind Ameisen: Seit die mir vor ein paar Tagen ein ganzes, frisches Brot geklaut haben, lagere ich jede Art von Backwaren kleingeschnitten in Tupperdosen. Im Kühlschrank.
  3. Die Tage sind sehr kurz.
    Da wir so nah am Äquator leben, geht die Sonne hier sehr früh und sehr schnell unter. Momentan, im Winter, beginnt der Sonnenuntergang gegen 18 Uhr und dauert ungefähr 15 Minuten. Im Sommer (ab Dezember) verschiebt sich das Ganze um maximal eine Stunde. Entsprechend endet der Tag der Inselbewohner sehr früh; sobald es dunkel wird, sind weniger Menschen auf den Straßen unterwegs, die meisten verschwinden in ihren Häusern und der letzte Bus fährt gegen 20:20 Uhr.
  4. Wenn du kein Auto hast, gehst du hoffentlich gerne wandern.
    Es gibt hier auf der Insel verschiedene Busse (für die ich seit gestern endlich nicht mehr zahlen muss, weil ich mein Studententicket habe, yay!). Innerhalb der Städte gibt es eigene Bussysteme und zwischen den Städten fahren die Car Jaune für nur 2€ pro Weg hin und her. Allerdings fahren die Busse, wie schon erwähnt, nicht sehr lange und nicht sehr oft. In den letzten Tagen habe ich deshalb einige 30- bis 60-minütige Wanderungen zwischen Uni und Freunden, Supermarkt und zuhause absolviert. Vielleicht wäre ein Fahrrad eine Option, wenn es hier nicht so verdammt hügelig wäre?
    Die Einheimischen jedenfalls vertrauen auf ihre Autos. Jeder Bewohner der Insel hat im Durchschnitt 1,5 Autos. Würde man alle Autos hintereinander reihen, könnte man die Insel dreimal umrunden. Das sei gesagt, damit sich jetzt jeder einmal die Staus auf den Straßen hier vorstellen kann.
  5. Ich habe nicht genug Kleidung dabei.
    Mit meinen zwei langen Hosen habe ich auf jeden Fall zwei lange Hosen zu viel eingepackt. Es ist zwar Winter auf der Insel, aber wer so deutsch ist wie ich, friert bei tropischen 24 Grad nun mal nicht – ganz im Gegensatz zu den Einheimischen, die man teilweise mit Mütze und Jacke sieht. Abends wird es kühler, aber da reicht ein Pullover. Woran es mir aber jetzt schon mangelt ist kurze Kleidung. Ich gehe auch in Deutschland nicht viel shoppen, aber die Einkaufsmöglichkeiten hier sind sogar mir zu wenig. Es gibt keine Einkaufspassagen, geschweige denn Einkaufszentren. Ich habe nur ein paar Läden gesehen, die einzelne Kleidungsstücke verschiedener Marken gesammelt verkaufen – ein bisschen wie shoppen bei einem Onlinehändler, nur viel weniger Auswahl. Dafür gibt es auf dem Wochenmarkt neben Obst und Gemüse auch Kleidung, und die ist so bunt und farbenfroh wie die Insel selbst.

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