27. Oktober 2019
An unglaublichen 300 Tagen im Jahr strahlt die Sonne über La Réunion – beste Voraussetzung, um in den Parkanlagen der Hauptstadt Saint-Denis zu entspannen oder die aufwendig dekorierten Häuser aus Kolonialzeiten zu bestaunen. Aber was unternimmt man an den anderen 65 Tagen im Jahr? Aus aktuellem Anlass kommen hier meine 5 Lieblingsaktivitäten für schlechtes Wetter! Man könnte…
… die Flora und Fauna des Indischen Ozeans im Naturkundemuseum entdecken.
Der Stadtpark Jardin de l’État selbst eignet sich für regnerische Tage zwar nicht, aber die Anlage hat noch mehr zu bieten: Hier befindet sich das Muséum d’Histoire Naturelle de La Réunion, das Naturkundemuseum der Insel. Hier sind Tiere, Muscheln, Insekten und Reptilien der Inseln des Indischen Ozeans ausgestellt.
… shoppen gehen.
In meinem allerersten Blogeintrag habe ich mich noch darüber beklagt, wie wenig Möglichkeit es hier angeblich gäbe, meinen Kleiderschrank für die heißen Tage auszubessern (wer hätte auch gedacht, dass zwei warme Hosen für die Insel tatsächlich zwei warme Hosen zu viel sind …). Heute, 8 Wochen später, bin ich klüger und kenne die Einkaufsstraße hinter dem Petit Marché in Saint-Denis! Es gibt in der Gegend auch größere Centres Commerciaux, die sind ohne Auto aber nur umständlich zu erreichen. Für eine kleine Shoppingrunde reicht die Einkaufsstraße hinter dem Petit Marché gut aus und verleitet auch nicht so schnell dazu, mehr Kleidung zu kaufen, als in den Koffer passt!
… andere Studenten in der „Passage du Chat Blanc“ auf ein Bier und ein Stück Pizza treffen.
Ja, die Bar „Passage du Chat Blanc“ ist ziemlich z’oreille, man trifft hier eher auf internationale Studierende und Touristen, statt auf Réunionnais und Kreolen. Letztere verbringen ihre Zeit nämlich (zumindest meinen Beobachtungen zufolge) eher draußen und grillen lieber mit der ganzen Familie und einem Bier in der Hand an den Stränden der Insel, als sich in Bars aufzuhalten. Dafür hat man in der „Passage du Chat Blanc“ aber die Möglichkeit, die anderen Erasmus-Studenten besser kennenzulernen und Freundschaften in der ganzen Welt aufzubauen! Die findet ihr in der 26 Rue Jean Chatel am Carré Cathédrale.
… sich durch die Speisekarte des „Coffee Shop de Bourbon“ probieren. (Pssst, Geheimtipp!)
Was wäre Frankreich ohne seine zahllosen Cafés? Die Franzosen lieben bekanntermaßen ihre Cafés, um sich auszutauschen, die Zeitung zu lesen oder in der Sonne zu sitzen und das Geschehen um sich herum zu beobachten. Leider scheinen die Réunionnais diese Leidenschaft nicht zu teilen, viele Restaurants und Cafés sind eher wie Schnellimbisse aufgebaut und laden mit ihren knallgelben Plastikstühlen nicht gerade zu einem gemütlichen Kaffee mit den besten Freundinnen ein. Deshalb habe ich mich umso mehr über mein Fundstück, den „Coffee Shop de Bourbon“ gefreut! In gemütlicher Atmosphäre gibt es hier kalte und warme Getränke, Salatbowls, Smoothies und Kuchen – zu fairen Preisen und sehr, sehr lecker!
… andere Kulturen kennenlernen und die Moschee von Saint-Denis besichtigen.
Tempel neben Moschee neben Kathedrale – wie friedlich und tolerant die verschiedenen Kulturen und Religionen auf La Réunion nebeneinander leben, beeindruckt mich nach wie vor. Für alle Neugierigen und Weltoffenen stehen die Türen der Gotteshäuser der Insel (fast) immer offen und die Prediger der verschiedenen Glaubensrichtungen freuen sich, Touristen ihre Religion zu erklären.
Und wem das alles nicht reicht, der kann auch einfach…
… dem Regen entfliehen.
La Réunion ist eine kleine Insel mit unglaublich vielen Mikroklimata. Nur weil es in der Hauptstadt regnet, muss es zwei Stunden entfernt an der Westküste nicht auch regnen. Im Gegenteil, durch die Vulkane und die riesigen Berge in der Mitte der Insel ist die Westküste ziemlich geschützt vom Wind und von den meisten Wolken, weshalb dort noch viel häufiger die Sonne scheint, als in Saint-Denis. Zugegeben, das fällt nicht unter die Kategorie „Aktivitäten in Saint-Denis“, aber es ist eine Option, einfach zum Busbahnhof zu laufen und auf gut Glück an die Westküste der Insel zu fahren.