22. August 2022
Zwei Tage vor Abflug ins Auslandssemester noch einen wissenschaftlichen Vortrag auf der NP13 Konferenz in Dänemark halten? Klar, warum nicht! Auch wenn dieses Vorhaben superviel Stress mit sich gezogen hat, habe ich es dennoch nicht bereut! Warum man alle Chancen, die einem gegeben werden, ergreifen sollte, erfährst du hier.
3,2,1 los!
Am Sonntag war ich noch in Köln und habe da mein Zimmer ausgeräumt und mich von allen verabschiedet. Montag war ein kurzer Zwischenstopp bei meiner Familie in Göttingen. Dienstag ging es dann über Hamburg und Flensburg nach Sonderborg in Dänemark, wo die Konferenz stattfand. Falls du die Stadt noch nicht kennst, kann ich es dir für einen Kurztrip sehr empfehlen und dabei unbedingt das dänische Softeis (am besten Natur mit Kakaopulver und bunten Zuckerstreuseln) ans Herz legen!
Abenteuer Bahnreise
Na ja, auf jeden Fall kann ich bestätigen, dass es nicht wirklich entspannt ist mit einem riesigen Koffer und Handgepäck zu reisen. Züge zu wechseln (vor allem, dann wenn die Rolltreppen wieder nicht funktionieren, liebe es) oder generell durch den überfüllten Bahnhof (danke hier ans 9 Euro Ticket) zu gehen, werden da schon eine kleine Herausforderung. Besonders gefährlich wird dies dann aber für kleine Vierbeiner und andere Leute, die auch ziemlich viel Gepäck dabeihaben. Jede Bahnfahrt ist eben immer ein Abenteuer.
Wie kann man gleichzeitig an zwei Orten sein?
Ich möchte jetzt nicht, dass das hier ein Artikel über meinen Vortrag wird. Damit es aber verständlicher ist, warum ich so kurz vor dem Auslandssemester noch in Dänemark war, gebe ich dir jetzt eine Kurzfassung. Also, was ist das für eine Konferenz? Ich habe letztes Semester ein Seminar zur Wahrnehmung von Charisma bei einem Gastdozenten aus Dänemark gehabt und durfte die in meiner Studie erzielten Ergebnisse mit dem Professor zusammen noch mal in einer größer angelegten Studie weiter analysieren. Daraufhin wurde ich eingeladen, auf der NP13 (Nordic Prosody Conference) die Ergebnisse zu präsentieren. Sie fand vom 16. vom 18. August statt, allerdings hatten wir ab dem 15.08. eine Einführungswoche von der Universität auf La Réunion, die ich eigentlich nicht verpassen wollte. Der Vortrag auf der Konferenz ist aber auch eine große Chance gewesen, gerade auch im Hinblick auf meine akademische Zukunft. Also habe ich viel umher telefoniert und mit der Universität ausgemacht, dass ich ausnahmsweise auch am 18.08. erst ankommen kann. Die Verantwortlichen für die Konferenz waren sehr hilfsbereit (großen Dank) und haben meinen Vortrag dann auf den 16.08. gelegt. Generell waren alle hier superverständnisvoll und unterstützend (danke vor allem auch an meine armen Mitbewohnerinnen, die so manchen Tee kochen mussten und immer für Schokoladenvorrat gesorgt haben)!
30 Stunden Reise…
Und dann bin ich nach einem ziemlich leckeren Abendessen in Sonderborg (inklusive dem oben beschriebenen Eis – ich kann es nur empfehlen, ganz klare 10/10!) ganz schnell in mein Bett gefallen. Um 5 Uhr morgens wurde ich dann zum Flughafen in Sonderborg gebracht und bin von da nach Kopenhagen geflogen. Nach 6 Stunden ging dann mein nächster Flieger von Kopenhagen nach Paris, wo ich dann auch wieder 7 Stunden am Flughafen auf meinen nächsten Flug warten musste. Abeeeer: Diese Zeit habe ich natürlich sinnvoll genutzt und noch einen Blogpost für studierenweltweit geschrieben. Um 22 Uhr war ich dann sehr erschöpft und müde, aber ziemlich glücklich und voller Vorfreude auf dem Weg nach La Réunion. Wie gut, dass der Flug 11 Stunden war und so dachte ich anfangs noch naiv, dass ich bestimmt gut schlafen kann und so einigermaßen fit um 13 Uhr am nächsten Tag in der Uni sitzen könnte. Hätte auch gut funktioniert, wäre da nicht mein vierjähriger Sitznachbar gewesen, der andere Pläne hatte. Aber dafür kann ich dir jetzt jeden Hund von Paw Patrol beim Namen nennen 😉
Koffer packen wie ein Profi?
In der WG (die stelle ich dir auch bald vor) angekommen, wollte ich mich dann nur schnell umziehen und los: Aber die Unordnung im Koffer kann sich als echtes Problem herausstellen. Wenn du wie ich, dann doch immer auf den letzten Drücker packst (trotz seitenlanger Packliste und theoretisch einen Tag eingeplant hattest fürs Kofferpacken), findest du leider nicht direkt das wieder, was du in dem Moment suchst. Liebe andere Correspondents, vielleicht erstellt einer von euch noch einen Blogbeitrag zum Thema „Koffer packen mit System“? Ich wäre euch definitiv dankbar 😀
Und auch wenn alles ziemlich stressig war, würde ich es genauso wieder machen! Und das möchte ich dir mit diesem Blogpost hier auch weitergeben: Ja, am Anfang scheint alles ziemlich viel, aber am Ende klappt irgendwie doch alles immer – wenn auch manchmal mit ein paar kleinen Umwegen 😊