12. April 2016
Um der Großstadt zu entfliehen, ging es über das Wochenende für einen Kurz-Trip nach Busan, Koreas zweitgrößte Stadt im Süden. Was für eine geniale Idee! Über Seoul kamen gelbe Smog-Wolken aus China. Natürlich wusste ich das nicht – nur ein weiterer glücklicher Zufall. Was hat Busan zu bieten? Hier ein paar Tipps.
Zug, Bus oder Auto?
Die Anreise aus Seoul nach Busan gestaltet sich sehr einfach. Grundsätzlich gibt es vier Möglichkeiten: Flugzeug, Bus, Bahn oder Auto. Je nach Konditionen kann ein Mietwagen am günstigsten sein, sofern sich fünf Leute das Auto teilen. Dennoch muss einer fahren!
Tipp 1: Unbedingt einen Internationalen Führerschein mitbringen! Ohne den gibt es keinen Mietwagen.
Die Option mit dem Bus ist auch sehr günstig. Von Seoul nach Busan kostet die einfache Strecke 23.000 KRW (ca. 18€) bei vier Stunden Busfahrt. Ein Flug kam bei mir nicht in Frage. Der dauert zwar nur eine Stunde, jedoch habe ich keine Verbindung unter 100€ gefunden. Zudem ist es schließlich nicht nur die Flugdauer, sondern auch die Fahrt zum Flughafen, das Check-In-Prozedere und die nervigen Sicherheitskontrollen.
Also ging es mit dem Zug los – genauer gesagt mit dem KTX. Das ist ein Schnellzug der bis zu 300 km/h fährt und einen in etwa 2 ½ Stunden nach Busan bringt. Die Koreaner sind sehr stolz auf den Zug! Schnellzüge gibt es in Korea noch nicht all zu lang (etwa 14 Jahre) und die Strecken sind immer noch im Ausbau.
Tipp 2: Der Korail Pass!
Das Zugticket ist speziell für Touristen und wahlweise zwischen einem und sieben Tagen gültig. Dazu gibt es für unter 25-jährige oder Inhaber der ISIC – Card vergünstigte Tickets. Der Drei-Tages-Pass lohnt sich daher schon bei einer Hin-und Rückfahrt bei einem Preis von 60€. Das Beste daran: Jeder Zug darf während der Gültigkeit des Tickets benutzt werden. Solltet ihr also am Sonntagabend in Busan doch noch was essen gehen wollen – kein Problem, einfach den nächsten Zug nehmen.
Ob der Fahrschein kurz vor Fahrtantritt oder drei Wochen zuvor gekauft wird, ist preislich egal. Auch ein Unterschied ist, dass die meisten Sitze im Zug reserviert sind. Leider aber nicht als reserviert gekennzeichnet sind. Solltet ihr also ohne Reservierung in den Zug steigen, müsst ihr unter Umständen stehen. Reservierungen könnt ihr am Ticketschalter mit Korail Pass anfragen. Gibt es keine Sitzplätze mehr, auch kein Problem – dann halt stehen. Dennoch dürft ihr jeden Zug nutzen und kommt so auf jeden Fall zurück ohne Zugbindung. Der Korail Pass selbst kann online gekauft werden, oder direkt an der Information am KTX Bahnhof. Solltet ihr den Korail Pass online gekauft haben, geht ihr mit dem Ausdruck, der benutzten Kreditkarte, eurem Reisepass und evtl. der ISIC – Card auch zuerst zur Information. Der Reisepass ist sehr wichtig, da das Ticket nur für Touristen gedacht ist. Als Student über mehrere Monate geht es aber auch 😉
Tipp 3: Kostenlos Sitzplätze reservieren!
ISIC Card beantragen, Korail Pass online kaufen und damit zum Informationsschalter an der Seoul Station. Reisepass mitbringen! Mit dem Fahrschein an den Ticketschalter und je nach Verfügbarkeit kostenlos Sitzplätze reservieren.
Tipp 4: Wandern in Busan!
Nachdem ich also mit 300 km/h nach Busan gerauscht bin, ging es los die Stadt zu erkunden.
Rund um Busan sind mehrere Berge mit sehr guten Wanderwegen. Wandern, der koreanische Volkssport! Besonders die ältere Generation an Koreanern sind begeisterte Wanderer und sind bestens ausgestattet (auch um den Mt. Everest zu besteigen :-D). Sucht euch also ein paar Wanderwege aus. Es lohnt sich, die Aussicht ist fantastisch!
Ich bin einfach drauf los bzw. habe mir eine Karte an der Touristen-Information am Bahnhof geholt. Ansonsten bietet die Visitkorea Website viele nützliche Infos.
Tipp 4: Seafood im Straßenzelt!
Da Busan eine Hafenstadt ist, darf auch der Fisch nicht fehlen. Überall in der Innenstadt stehen kleine Zelte mit ein paar Bierbänken und einer Grill- / Küchenkombi. Fisch und Seafood wird direkt vor den eigenen Augen frisch zubereitet. Eine ganze Makrele kostet etwa fünf Euro und dazu gibt es viele verschiedene Beilagen. Dazu gibt es natürlich Soju, wie es sich in Korea zu jedem Abendessen gehört. Praktischerweise hilft der Schnaps auch ungemein um mit Koreanern ins Gespräch zu kommen. Sprachbarrieren adieu – für Grimassen, lustige Gesten und zum Anstoßen braucht es keine Sprache. Zur Not hilft die App: Google-Translate. Also geht in einer der Straßenzelte und genießt die lokalen Spezialitäten.
Tipp 5: Lotte Department Store Rooftop!
Und zu guter Letzt noch ein besonderer Tipp: der Lotte Department Store in Busan. Das komplette Dach ist eine Aussichtsplattform – kostenlos versteht sich!
Oh, Dynamic Busan ich komme wieder! Versprochen 😉