10. Oktober 2018
Das das Wetter nicht besonders gut in England sein soll, haben wir alle schon gehört. Was man aber nicht lernt, ist wie man sich richtig dazu kleidet! Dieser Beitrag soll Vorurteile beseitigen und euch ein paar Tipps für die nächste Reise nach England geben.
1. Glaub nicht alles, was du siehst!
Das erste, was ich seit meiner Ankunft in Oxford gelernt habe ist: Kleidung ist alles. Und das nicht nur, weil die Briten statistisch gesehen die meiste Kleidung konsumieren, sondern weil man sich für dieses Wetter besonders taktisch kleiden muss. Ein Blick aus dem Fenster reicht nie. Die Sonne scheint und der Himmel ist blau? – nimm lieber eine dickere Jacke mit, denn das Wetter wird sich hundertprozentig ändern!
2. Die Sache mit den Grad-Zahlen
In Deutschland würde jeder bei 24°C wahrscheinlich im T-Shirt rausgehen und vielleicht einen Pullover zum überwerfen mitnehmen. In England läuft man hier schon in Shorts rum, aber Achtung! Egal wie warm das Wetter ist, es wird sich immer kälter anfühlen, denn entweder ist es windig, oder im Laufe des Tages ziehen Wolken auf und es wird unangenehmer.
3. In England regnet es immer
Natürlich ist die Insel nicht dafür bekannt, besonders sonnig zu sein, sonst wäre Großbritannien sicherlich auch eine Art zweites Mallorca. Jedoch kann man grob sagen, dass das Wetter an der Westküste der Insel weitaus regnerischer ist, als im Landesinneren oder an der Ostküste, die übrigens genau die gleichen Temperaturen hat, wie Norddeutschland, da beide Regionen an der Nordsee liegen. Im ersten Monat hier in England hatten wir bisher vier Tage mit wirklich starkem Regen, der den Tag über anhielt. Einen großen Unterschied zu meiner Heimatstadt Berlin kann ich diesbezüglich nicht feststellen. Ich denke, die Sache mit dem Regen ist mehr ein Klischee als ein Fakt.
4. Das Kälteempfinden
Dieser Tage kann man auf dem Campus ein besonders interessantes Phänomen beobachten: Leute mit dicken Schals und Winterjacken laufen neben anderen in Shorts und T-Shirt. Wer davon britisch ist und wer nicht, ist schwer zu sagen. Das Kälteempfinden an sich ist meiner Ansicht nach mehr eine persönliche Sache und hat wenig mit dem Herkunftsland zu tun. Warum sonst friere ich, wenn ich meine amerikanische Freundin aus Texas bei 20°C in Shorts herumlaufen sehe und wünschte, ich hätte doch zur Winterjacke und nicht zur Strickjacke gegriffen? Im Großen und Ganzen ist es einfach so, dass selbst die Einheimischen manchmal nicht wissen, was sie anziehen sollen, das wird besonders jetzt im Herbst deutlich.
5. Der englische Sommer ist kein Sommer
Da ich erst seit September in Oxford lebe, kann ich mir darüber leider kein hundertprozentiges Urteil fällen. Was ich jedoch in den letzten Jahren an Sommer erlebt habe, waren Temperaturen um die 25°C und echtes T-Shirt-Wetter! Der vergangene Sommer wird von den Engländern als „Jahrhundert-Sommer“ betitelt, weil er mindestens so heiß war, wie in Deutschland. Allerdings sagte mir jemand, dass eigentlich jeder Sommer als der heißeste Sommer überhaupt beschrieben wird und das nicht, weil er wirklich heiß war, sondern einfach nur, weil sich das gesamte britische Internet aufregt, sobald die Temperaturen in Richtung 30°C steigen.
Was ist also die Lösung?
Ganz einfach: Zwiebellook! Immer eine Jacke mitnehmen und nach dem Motto „etwas ausziehen kann ich immer noch“ rausgehen. Dann seid ihr gewappnet gegen, Regen, Sonnenschein und Schnee. Denn wie erwähnt ist das Wetter in England genauso großes Diskussionsthema wie die Premier League. Glaubt ihr mir nicht? Dann lest einfach diesen Tweet, der fasst alles zusammen, was man noch zum Wetter hier sagen kann :