studieren weltweit

50 Euro für Kaffee? Das kostet das Leben in Tel Aviv


In diesem Blogbeitrag habe ich euch berichtet, wie ich mein Auslandssemester und nun auch mein Praktikum finanziere. Aber wie viel Geld gebe ich in einem Monat eigentlich aus? Und: Kann man hier auch trotzdem sparen? All das erfahrt ihr hier.

Das meiste Geld geht für mein WG-Zimmer drauf. Abzüglich der Miete bleiben mir etwa 600 Euro im Monat. In Deutschland würde es locker reichen, in Israel sind die Lebenshaltungskosten deutlich höher. Ich habe im Januar meine Ausgaben mit einer App festgehalten und sie in folgende Kategorien eingeteilt:

Lebensmittel – 167 Euro

Interessanterweise unterscheiden sich die Preise sehr stark von Supermarkt zu Supermarkt. Dabei lassen sich die Supermärkte nicht wie in Deutschland in Discounter oder andere Kategorien einteilen, sondern es sind viel mehr einzelne Produkte, die bei einem mehr, bei anderen weniger kosten. Meiden würde ich aber die Läden, die rund um die Uhr geöffnet sind wie am:pm oder Tiv TamRami Levy, Shufersal und Victory hingegen sind gute Anlaufstellen für Sachen wie Nudeln, Haferflocken und ähnliche Lebensmittel.

Wie viel man monatlich ausgibt, kommt außerdem natürlich sehr darauf an, was man gerne kocht. Fleisch ist zum Beispiel sehr teuer, aber als Vegetarierin stört mich das natürlich nicht. Hafermilch hingegen geht ganz schön ins Geld: die günstigste, die ich hier gefunden habe, kostet immer noch über zwei Euro.

Große Menge an Erdbeeren aufeinander.
Gerade ist hier Erdbeersaison! Ein ganzes Kilo super leckerer Erdbeeren kostet auf dem Markt umgerechnet vier Euro.

Verkehrsmittel innerhalb von Tel Aviv – 16 Euro

Ein Einzelticket kostet 5,90 israelische Shekel (ILS), umgerechnet etwa 1,63 Euro. Da ich einen Studierendenrabatt habe, zahle ich nur die Hälfte. Für die Wege zur Uni habe ich zu Semesterzeiten etwa 30 Euro im Monat ausgegeben. Im Januar war ich nicht ganz so oft in der Uni, da die letzte Vorlesungswoche online stattfand und ich nur zum Lernen ab und zu in die Uni-Bib gefahren bin. Insgesamt ist hier der Öffentliche Nahverkehr also günstiger als in Deutschland, weil er vom Staat subventioniert wird.

Cafés, Restaurants und Bars – 198 Euro

Ich war in dem Monat ein paar Mal auswärts essen und habe mir ab und zu auch in der Uni oder in einem Café Mittagessen geholt. Größtenteils habe ich aber versucht, mir eigenes Essen mitzunehmen oder mit Freunden zu kochen.
Ich habe aus Interesse eine eigene Kategorie für Kaffee in der App eingestellt und muss leider zugeben, dass ganze 50 Euro bei mir allein für den Kaffee draufgegangen sind. Ein Kaffee kostet hier in einem Café zwischen 3 und 4 Euro, was bedeutet, dass ich circa 14 Mal, also jeden zweiten Tag einen Kaffee geholt habe. Wenn man keine Kaffeesucht hat wie ich, kann man also locker 50 Euro sparen. Aber der Kaffee hier ist eben zu gut …

Auf dem Foto ist Maja mit einem Glas Eiskaffee in der Hand zu sehen. Im Hintergrund sind Sonnenschirme
Hier trinke ich Kaffee in einem der zahlreichen Strandkaffees

Was wäre ein Studierendenleben ohne Bars?! Je nachdem welche Präferenzen für alkoholische Getränke man hat, kann es hier ganz schön teuer werden. Clubs sind dafür meist kostenlos, was mich sehr überrascht hat. Sogar in den beliebten Techno Club The Block kam ich vor elf Uhr abends rein, ohne Eintritt zu zahlen.

In der Mitte ist ein Cocktail mit Minzdekoration zu sehen. Im Hintergrund ist eine verschwommene Lichterkette sowie eine Wasserflasche zu erkennen.
Dieser Cocktail in der Bar Bicicletta kostet etwa zwölf Euro.

Kultur und Reisen – 169 Euro

Im Januar bin ich zum Ausgleich zum Lernen unter der Woche ein paar Mal gereist: Zum toten Meer und der Masada Festung, nach Akko, einer Hafenstadt im Norden Israels und für einen Tagesausflug nach Jerusalem und Ramallah. Die Kosten beinhalten unter anderem den Eintritt für die Masada Festung, das AirBnB, das Hostel und die Bootsfahrt in Akko. Verglichen mit der deutschen Bahn ist das Zugfahren hier sehr günstig. Und auch ein Auto zu mieten, was ich mit Freunden ab und zu gemacht habe, geht preislich sehr in Ordnung. Wenn man sich die Kosten aufteilt, sind es bei einem Auto für vier Personen circa 15 Euro pro Tag pro Person. Außerdem war ich noch im Eretz Museum Israel auf einer Ausstellung und in Akko mit einem Ticket für umgerechnet etwa 12 Euro in gleich drei Museen.

Kosmetik – 11 Euro

Während ich in meinem Auslandssemester in Budapest eine bekannte deutsche Drogerie fast vor meiner Haustür hatte und dementsprechend alles vor Ort gekauft habe, sieht die Lage in Tel Aviv ganz anders aus. Schon bevor ich nach Israel ging, haben mir meine Freunde, die schonmal hier waren, geraten, Drogerieartikel wie Zahnpasta, Gesichtscreme, Sonnencreme etc. lieber aus Deutschland mitzunehmen. Denn: Manche Sachen sind tatsächlich doppelt so teuer. Wenn ihr also genug Platz im Koffer habt: Nutzt es. Falls euch die Marke aber egal ist, gibt es auf dem Markt auch gute Produkte aus dem Toten Meer, die relativ günstig sind.

Geschenke für Freunde, die Geburtstag hatten – 20 Euro

Insgesamt habe ich also ohne Miete 581 Euro ausgegeben, wobei die größten Ausgaben die Nahrungsmittel – für Zuhause sowie das Auswärts Essen gehen – waren. Den dritten Platz belegten die Reiseausgaben. Im direkten Vergleich ist es definitiv mehr, als das was ich in Deutschland für das Gleiche ausgeben würde. Gleichzeitig erlebe ich hier, unter anderem durch die vielen Reisen, aber auch in Tel Aviv selbst so viel mehr!

Klar, es ist etwas anderes als in meinem Auslandssemester in Budapest. Dort war ich aufgrund der geringen Preise sehr viel häufiger mit Freunden in Cafés, Restaurants oder Bars und habe im Supermarkt eher weniger auf den Preis geachtet. Ich denke, dass die Kosten definitiv nicht unterschätzt werden sollten und man im Voraus gut planen sollte. Ich bin deshalb sehr dankbar, dass ich durch die Erasmus+ Förderung und das AuslandsBAföG die Möglichkeit erhalten habe dieses Auslandssemester zu machen. Gleichzeitig gibt es mehrere Stipendien , auf die ihr euch bewerben könnt. Die Erfahrungen sind jeden Shekel wert!

Hast du noch Fragen?

Mehr zu #Finanzierung

  • „studieren weltweit – der Podcast“

    „studieren weltweit der Podcast“

    Einmal rund um den Globus mit sieben ehemaligen Correspondents der Kampagne „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ und Moderatorin Lene. In unserer 2. Staffel von "studieren weltweit – der Podcast" berichten Studierende von ihren unvergesslichen Abenteuern und Herausforderungen im Ausland. Egal ob Cambridge oder Tbilisi, erfahrt aus erster Hand, wie es ist, fernab der Heimat zu studieren, persönliche Hürden zu überwinden, mit Schicksalsschlägen umzugehen und an den Erlebnissen zu wachsen.

Video aktivieren

Zum Aktivieren des Videos klicke bitte auf "Video laden". Wir möchten dich darauf hinweisen, dass nach Aktivierung Daten an YouTube übermittelt werden. Mehr dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung. Du kannst deine Einwilligung zur Übermittlung von Daten jederzeit widerrufen.

Auf Instagram abspielen

Erlebe meinen Auslandsaufenthalt

Erlebe meinen Auslandsaufenthalt

Erlebe meinen Auslandsaufenthalt

Erlebe meinen Auslandsaufenthalt

Video aktivieren

Zum Aktivieren des Videos klicke bitte auf "Video laden". Wir möchten dich darauf hinweisen, dass nach Aktivierung Daten an YouTube übermittelt werden. Mehr dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung. Du kannst deine Einwilligung zur Übermittlung von Daten jederzeit widerrufen.

Erlebe meinen Auslandsaufenthalt

Auf TikTok abspielen

Erlebe meinen Auslandsaufenthalt