2. Oktober 2019
In Frankreich muss man sicherlich keinen Hunger leiden. Um euch auf den Geschmack zu bringen, berichte ich heute vom wunderbaren Essen dort.
Beginnen wir mit Macarons! Dabei handelt es sich um ein französisches Baisergebäck aus Mandelmehl. Meistens sind es zwei kleine Scheiben mit einer Schicht Creme dazwischen. Verkauft werden die lustigen kleinen Dinger in allen erdenklichen Farben und Geschmacksrichtungen.
Ganz bekannt sind natürlich auch die Bäckereien, die man schon von weitem riechen kann. Hier findet man die weltbekannten Croissants und Baguettes. Ein gutes Baguette erkennt man laut Franzosen übrigens an einem ganz bestimmten Knuspern. Weiche Baguettes, die man ohne jegliches Geräusch zusammen drücken kann, gelten quasi nicht als Baguette. Hier gilt: Schneiden, nicht reißen! In manchen Kreisen reißen nur „ungebildete Leute“ ihr Baguette ab, gebildete Leute schneiden es. Ganz wichtig ist auch Quiche. Am bekanntesten ist wohl die Quiche Lorraine, mein Favorit ist jedoch mit Spinat und Ziegenkäse. Diese bekommt man meistens auch in den Bäckereien.
Fleisch hat einen hohen Stellenwert. La charcuterie ist weit verbreitet, und es geht hier doch nichts über einen guten Schinken oder Wurst. Le canard, die Ente, wird in Toulouse besonders gerne gegessen. Es gibt sogar ein eigenes Fastfood-Restaurant, in dem man alle möglichen Gerichte mit Ente bestellen kann. Le foie gras ist Stopfleber aus Enten- oder Gänsfleisch und gilt ebenso als kulinarische Spezialität. Le confit de canard ist in Fett gekochtes und haltbar gemachtes Fleisch. Da wir in Toulouse sind, natürlich Entenfleisch. L’azinat ist eine Art Gemüseeintopf mit Fleisch und wird vor allem in Ariège viel gegessen. Besonders bekannt ist Toulouse für sein Cassoulet, eine Art Bohneneintopf mit bereits erwähnter Ente. An die Verköstigung dieser Spezialität habe ich mich aufgrund des doch nicht so sehr verlockenden Aussehens aber noch nicht gewagt.
Eisliebhaber werden eine schwere Zeit haben, für eine Kugel zahlt man hier oft 2,5 € oder 3 €. Besonders verbreitet ist Eis in Rosenform, für jedes Blatt kann man eine andere Sorte auswählen. Und wem das noch nicht besonders genug ist, Macarons kann man auch noch oben drauf packen. Dann wird das Eis aber zu einer Investition, die wohl überlegt sein sollte.
Einmal getrunken haben sollte man Pastis! Das ist Anisschnaps mit 40-45 % Alkohol und es gibt ihn wirklich in jeder Bar zu kaufen.
Früchte und Gemüse bekommt man am besten auf den unzähligen Märkten, die es an jeder Ecke zur Mittagszeit in der Stadt gibt. Dort findet man lokale, frische Sachen, die dazu noch günstiger sind als im Supermarkt, und, ganz wichtig, nicht in Plastik verpackt. Auch Käse, Kräuter und Fleisch findet man auf den Wochenmärkten. Wer davor noch kein Käseliebhaber war, wird es spätestens in Frankreich. Gefühlt habe ich jeden Tag seit meiner Ankunft Käse gegessen, und ich habe noch lange nicht genug davon. Oft wird nach dem Hauptgang auch nochmal eine extra Käseplatte serviert, wer kann da schon widerstehen?
In diesem Sinne, bon appétit und à bientôt