Bevor ich Euch demnächst von meinem Praktikantenalltag berichte, möchte ich kurz erzählen, wie mein Einsatz hier in Ho-Chi-Minh-Stadt (HCMS) überhaupt aussieht und was ich eigentlich mache, wenn ich mich nicht gerade durch die Verkehrsmassen schlage oder neue Gerichte an den vielen Straßenständen ausprobiere. Denn jedes SCHULWÄRTS!-Praktikum sieht anders aus.

Warum jeder SCHULWÄRTS! – Einsatz anders aussieht

Ich bin als Stipendiatin des Projektes SCHULWÄRTS! nach Vietnam gekommen. SCHULWÄRTS! vermittelt junge Lehrer und Lehramtsstudenten an Schulen weltweit (hier habe ich bereits über das Programm berichtet). Das Projekt organisiert die Kontaktaufnahme und Vermittlung zu den jeweiligen Goethe-Instituten und/oder den Schulen vor Ort. Wie genau ein Praktikum dann in dem jeweiligen Land und am jeweiligen Ort aussieht, kann sehr stark variieren. Das liegt daran, dass die Schulen und/oder das Goethe-Institut die Praktikanten nach ihrem persönlichen Bedarf und den gegebenen Möglichkeiten vor Ort einsetzen. Manche SCHULWÄRTS!-Praktikanten bekommen zum Beispiel eine Schule zugeteilt, an der sie eine eigene Unterrichtsreihe durchführen und täglich in verschiedenen Klassen arbeiten. Andere wiederum hospitieren vorwiegend oder bekommen eine AG, die sie anbieten können. Die Spannweite ist da breit.

Meine Einsatzgebiete

Ich habe gleich vier Schulen zugeteilt bekommen. Drei Oberschulen, die Teil des PASCH-Programms sind, und eine Fachschule. PASCH-Schulen sind Schulen, die zu einem weltweiten Netzwerk von Bildungseinrichtungen gehören, in dem Deutsch einen besonders hohen Stellenwert hat. Das Goethe-Institut arbeitet eng mit den drei PASCH-Schulen zusammen. Deutsch wird in den Oberschulen ab der 10. Klasse unterrichtet. Pro Jahrgang gibt es eine Klasse, dessen Deutschunterricht ein Mal pro Woche stattfindet; dann aber für drei Stunden. Ein Praktikum an nur einer Schule mit zwei Klassen wäre also viel zu wenig für den Rahmen meiner Tätigkeit. Jeden Nachmittag werde ich daher in einer anderen Klasse eingesetzt. In den Schulen in HCMS ist gerade Prüfungszeit und die Ferien fangen bald an. Da. Damit ich jedoch das meiste aus meiner Zeit als Praktikantin rausholen kann, ist mein Aufgabenfeld breit aufgestellt und geht über die Hospitation/Assistenz in den Schulen hinaus.

Es gibt neben meiner Präsenz an den Schulen viel zu tun. Vormittags bin ich größtenteils mit Planen und Vorbereiten beschäftigt. Im Juni findet für zwei Wochen ein Sprachcamp in Lang Co, in Zentralvietnam, statt. Dorthin werde ich als Betreuerin und Deutschlehrerin mitfahren. Ich bin neben der Unterrichtsvorbereitung auch für die Nachmittagsgestaltung zuständig. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin aus Hanoi planen wir daher telefonisch das Programm, mit welchem wir die Schülerinnen und Schüler im Camp bei Laune halten und spielerisch mit ihnen Deutsch lernen. Hier gibt es einen kleinen Eindruck vom Camp 2015. Ich freue mich schon riesig auf diese Zeit. Damit das Camp ein voller Erfolg wird, muss aber noch viel getan werden. Es wird mir also nicht langweilig hier!