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Erasmus-Semester?! Auf geht’s!


Vor einem Auslandssemester macht sich sicherlich jeder so seine Gedanken: Finde ich eine gute Wohnung, nette Mitbewohner und schnell Anschluss? Komme ich mit der Sprache und dem Unisystem zurecht? Nach 3 Monaten in meinem Auslandssemester, kann ich euch nun sagen: Man macht sich zu viele Gedanke! Deshalb gibt’s jetzt ein paar Tipps für euch.

Begebt euch rechtzeitig auf Wohnungssuche!

Ich hatte sehr viel Glück bei meiner Wohnungssuche – warum genau? Das könnt ihr hier in diesem Beitrag nachlesen: Wohnungssuche mal anders. In den Informations-E-Mails der Uni Szeged wird im Voraus angekündigt, dass ihr zusammen in der „Orientation-Week“ auf Wohnungssuche geht. Das stimmt auch, aber ihr müsst dabei bedenken, dass in dieser Woche jeder Student, der neu in der Stadt ist, auf Wohnungssuche geht. Und natürlich möchte auch jeder die beste Wohnung bekommen. Also schaut euch doch vorher besser schon ein paar Wohnungen auf Facebook an oder stöbert auf anderen Seiten im Internet. Egal wie – erkundigt euch im Voraus über die Wohnsituation. Ihr werdet nicht auf der Straße landen, aber es könnte teurer und unkomfortabel werden. Wie gesagt: Ich hatte großes Glück, aber beim nächsten Mal würde ich das nicht mehr so sehr dem Zufall überlassen.

Mein Zimmer
Mein Zimmer im Dachgeschoss.

Nutzt eure Menschenkenntnisse bei der Mitbewohnersuche

Mit der Wohnungssuche steht auch die Mitbewohnersuche an, es sei denn, ihr wollt komplett alleine wohnen. Das kann ich euch aber bei einem Auslandssemester nicht empfehlen, denn dann wird es schwieriger schnell Anschluss zu finden. Ich hatte auch, was das angeht, Glück und dafür bin ich sehr dankbar. Meine Mitbewohner sind mittlerweile meine besten Freunde geworden und wir unternehmen eigentlich alles zusammen, auch wenn wir komplett unterschiedliche Dinge studieren. Hier in Szeged werdet ihr zu Beginn in einer Art „Jugendherberge“ untergebracht. Dort habe ich meine Mitbewohner kennengelernt, weil wir unter anderem auf einem Zimmer waren. Falls das nicht das bei euch nicht der Fall sein sollte, lernt ihr spätestens bei den „Flat-Hunting-Events“, also dann, wenn ihr auf Wohnungssuche geht, eure Mitbewohner kennen. Darüber mehr in diesem Beitrag: Wohnungssuche mal anders.

Bei diesen Events haben wir auch unseren vierten Mitbewohner gefunden. Ich kann euch hier nur ans Herz legen (auch wenn es leichter klingt, als getan): Vertraut darauf, dass ihr mit eurem ersten Eindruck einer Person richtig liegt, und fragt sonst notfalls einfach drauf los, wie diese Person sich ein Zusammenleben vorstellt bezüglich Sauberkeit, Partys etc. Und noch eine Sache: Zieht nicht mit Menschen eurer Nation zusammen, denn ihr wollt doch bestimmt euer Englisch verbessern, oder etwa nicht ;-)? Dadurch müsst ihr euch auch keine Sorgen mehr um die Sprache machen, denn ihr müsst es dann zwangsläufig lernen und Englisch reicht für eine verständliche Kommunikation völlig aus! Wenn ihr an der ungarischen Sprache interessiert seit, könnt ihr natürlich auch einen Sprachkurs belegen. Das kann nie schaden z. B. für die Kommunikation im Supermarkt etc.

Mitbewohner
Meine Mitbewohner und ich an meinem Geburtstag: 2 Türken, 1 Franzose und 1 Deutscher ;-).

Dann geht’s richtig los: Verpasst keine Veranstaltung (zumindest nicht am Anfang).

In einem Erasmus-Auslandssemester gibt es in jeder Stadt ein Erasmus-Social-Network (ESN). Diese Gruppe von Studenten deines Alters veranstalten jede Woche verschiedene Events. Hier in Szeged sind es zwei Events pro Woche.  Es gibt zum Beispiel Quiz-Nights oder Social-Bingo-Nights, wo man sein Wissen und seine sozialen Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. Ein anderer Vorteil dieser Veranstaltungen besteht darin, dass ihr die Organisatoren, also „Locals“ kennenlernt. Aber ganz gleich, wie ihr es angeht, ihr werdet die richtigen Leute finden. Und gerade hier, in einer relativ kleinen Stadt, hat man sich schnell ein Netzwerk aus Menschen zusammengebastelt, ohne das man sich groß darauf gestürzt hat. Warum das gerade in Szeged so einfach ist, habe ich euch in diesem Beitrag schon einmal erklärt: 6 Argumente für Szeged).

Warum ich in der Überschrift in Klammern „zumindest am Anfang“ geschrieben habe, dürfte klar sein: Sobald du deine Gruppe gefunden hast, musst du nicht mehr zwingend an den Events teilnehmen. Natürlich solltest du das immer noch machen, wenn du es möchtest!

Halloween
Halloween: Erst recht für die türkischen Studenten ein Highlight, denn sie feiern dieses Fest hier zum ersten Mal. Und da ist sich auch niemand zu schade, eine Perücke aufzusetzen.

Bringt euch auch bei anderen Aktivitäten mit ein

Wer Lust auf Sport hat, der findet mit Sicherheit die Möglichkeit, sich im Erasmus einer Gruppe anzuschließen. Gleiches gilt für die Musiker unter euch. Es finden sich immer andere musikalische Studenten, die Lust haben mal einen Abend zusammen eine kleine Jam-Session zu veranstalten. Fühlt euch dabei ganz frei und fragt in den WhatsApp-Gruppen nach. Die meisten Erasmus-Studenten sind im Auslandssemester, um möglichst viele Menschen kennenzulernen und viel zu unternehmen. In meinem Semester wurde glücklicherweise ein Fußball-Turnier organisiert, in dem so viele verschiedene Länder vertreten sind . Wo und wann bietet sich denn sonst noch mal eine solch perfekte Gelegenheit, wenn nicht im Auslandssemester?!

Internationales Fußballturnier
Beim Erasmus-Fußballturnier habe ich im türkischen Team gespielt, da es für eine deutsche Mannschaft nicht genügend Austauschstudenten gab.

Dadurch, dass ich mit dem Auto angereist war, hatte ich auch die Möglichkeit, meine Gitarre mitzunehmen. Somit hat sich für mich auch das Musizieren in einer Gruppe ermöglicht, worüber ich sehr froh bin. Was ich euch damit sagen möchte: Macht einfach! Ihr könnt natürlich auch eine Menge entspannen in eurem Erasmus-Semester, denn Zeit dürftet ihr im Normalfall genug haben. Aber es bieten sich auch genügend andere Optionen, wenn ihr es dann auch angeht!

Zusammen musizieren
Gitarre spielen und zusammen singen – in einer Gruppe ist das um einiges unterhaltsamer und dann auch noch mit verschiedenen Nationen!

Reisen steigert die Freude in eurem Auslandssemester

Falls ihr vorhabt, viele Orte in eurer Erasmus-Zeit zu sehen, dann plant die Trips relativ früh zu Beginn eurer Studienzeit. Dadurch startet ihr mit noch mehr Euphorie in diese intensive Zeit und es besteht schon gar nicht das Risiko, dass ihr in ein emotionales Tief oder in eine gelangweilte Phase rutscht. Sucht euch eure Ziele genau aus, sucht nach günstigen Busverbindungen oder wenn es sein muss auch nach Flügen. Ein Hostel könnt ihr euch vor Ort suchen oder wenn ihr auf mehr Abenteuer steht, dann probiert es mal mit Couchsurfing. Im besten Fall findet ihr im Erasmus schnell Leute, die mit euch reisen möchten und die, die dieselbe Vorstellung von einer Reise haben. Keine Sorge, ihr findet Mitreisende! In den meisten Fällen ist es so, dass niemand viel Geld zur Verfügung hat, aber alle möchten viel sehen!

Krakau in Polen
Eins meiner Ziele war Krakau in Polen. Nicht gerade in der Nähe, aber es hat sich gelohnt.

Ich hoffe, ihr könnt euch aus diesem Beitrag ein paar Tipps mitnehmen. Ich wünsche euch eine unvergessliche Zeit und viel Erfolg bei eurem Auslandssemester. Mir bleibt jetzt noch ein knapper Monat, bis ich die Heimreise antreten werde. Wenn ihr Fragen habt, dann schreibt mir doch einfach auf einer meiner Social-Media-Seiten oder kommentiert diesen Beitrag. Bis dahin!

 

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