21. April 2016
Bei dem Tag der Offenen Tür stellte mir Patrick Burmeier seine Universität vor.
Die Andrássay Universität Budapest (AUB) ist bis heute die einzige deutschsprachige Universität außerhalb des deutschen Sprachraums. 2013 wurde sie sogar in das Exzellenzprogramm ungarischer Hochschulen aufgenommen. Die Universität nutzt die reich verzierten, prachtvollen Räume einer ehemaligen Adelsresidenz im Pester Palastviertel. Das Palais strahlt eine faszinierende Macht aus. Vor einigen Jahren setzten sich Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und Ungarn zusammen und beschlossen als Donauraumländer eine deutschsprachige Universität zu gründen. Ganz nach dem Europäischen Gedanken: über Kooperation kann man mehr erreichen, gründete man 2001 die erste deutschsprachige Universität in Budapest. “Gemeinschaftlich wurde Budapest anknüpfend an die Tradition von Deutsch als Wissenschaftsspracheausgewählt – auch mit dem Ziel eben diese aufrecht zu erhalten”, berichtet der ehemalige Student Patrick Burmeier. Heute arbeitet er für die Universität im Marketing- und Kommunikationsbereich. “Gerade die repräsentativen Räume, die wir hier nutzen können, laden dazu ein, internationale Veranstaltungen universitätsun- und universitätsabhängig zu initiieren. Zum Beispiel besuchte uns die Bundeskanzlerin und Studenten konnten offen Fragen stellen. So wird die AUB nicht nur zu einer akademischen Bildungseinrichtung, sondern zu einer politischen und kulturellen Begegnungsstätte.”
AUB als reine Master- und postgraduale-Universität
Die Andrássy Universität bietet acht Master- und postgraduale Studiengänge sowie ein Ph.D.-Programm an. Die Studenten können sich auf verschiedene Themenschwerpunkte spezialisieren. “Wir sind eine kleine Universität mit rund 200 Studenten aus mehr als 20 Nationen – eine Uni mit familiärer Atmosphäre. In den Seminaren gibt es selten mehr als 15 Studenten”, erzählt Patrick Burmeier. Gut ein Drittel der Studenten kommt aus Ungarn, ein weiteres aus Deutschland und die anderen aus verschiedenen, anderen Ländern. Die Universität setzt auf flache Hierarchien, interdisziplinäres arbeiten und gute Kontakte in Wirtschaft und Politik. Durch die zahlreichen Veranstaltungen und Gastdozenten aus verschiedenen Berufsfeldern der Partnerländer, möchten sie ihren Studenten einen direkten Kontakt und eine direkte Anwendung mit dem Gelehrten geben.
“Wir sind eine Liebhaber-Universität”
“Zu uns kommen Leute, die schon ziemlich genau wissen, was sie nach einem Studium bei uns machen möchten. Unsere Studiengänge sind eher speziell. So gibt es neben einem Master in fachübergreifenden Internationalen Beziehungen mit einem Schwerpunkt auf Diplomatie auch einen kulturdiplomatischen Studiengang mit Fokus auf Mitteleuropa und z. B. auch einen LL.M. in zwei Spezialisierungsrichtungen”, erklärt Patrick Burmeier. Jeder Masterstudiengang hat obligatorische Kurse aus der jeweiligen Fachrichtung, jedoch eine bestimmte Anzahl an ECTS, welche die Studenten an fachübergreifenden Fakultäten absolvieren müssen.
“Durch unsere Vielfalt an Nationalitäten bringen viele Studenten schon das Können von mindestens drei Sprachen mit: Deutsch, Englisch und eine weitere Fremd- oder Muttersprache. Wir gehen davon aus, dass unsere Studenten nach dem Studium im europäischen Raum transnational tätig sein möchten und legen daher Wert auf fremdsprachliche Kompetenz”, sagt Patrick Burmeier. Auch verschiedene Sprachen können an der Universität zusätzlich erlernt werden. Bewerber welche konsekutiv studiert haben sind erwünscht, doch auch Studenten aus fachfremden, zum Beispiel geisteswissenschaftlichen Bereichen können sich bewerben. Gegebenenfalls müssen solche Kandidaten in Aufbaufächern zusätzliche Kreditpunkte erwerben. “Natürlich müssen die Anwärter ein gewisses Niveau der deutschen Sprache beherrschen. Doch kommt es uns vor allem auf die persönliche Einstellung an. Die Bewerber müssen einen allgemeinen Wissenstest in dem jeweiligen Fachbereich bestehen und werden anschließend zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen”, berichtet Patrick Burmeier. Die Universität hat einen Semesterbeitrag von 899 Euro und bietet für besonders ambitionierte Studenten Stipendienmöglichkeiten an.
Die AUB bietet jeweils im Winter- und Sommersemester einen Tag der offenen Tür an. Nicht nur, um sich mit derzeitigen Studenten zu unterhalten und sich vor Ort zu informieren, lohnt es sich vorbeizuschauen – sondern auch, weil man an diesen Tagen einen Probewissenstest ablegen kann.
Die Andrássy Universität Budapest bietet folgende Studiengänge an:
- Donauraum Studien Postgraduales Studium Donauraum Studien (DRS)
- Europäische und Internationale Verwaltung M.A. Europäische und Internationale Verwaltung (MEIV)
- Internationale Beziehungen M.A. Internationale Beziehungen (IB)
- International Economy and Business M.A. International Economy and Business (IEB)
- Management and Leadership M.A. Management and Leadership (MML)
- Mitteleuropäische Geschichte M.A. Mitteleuropäische Geschichte (MEG)
- Mitteleuropäische Studien – Diplomatie M.A. Mitteleuropäische Studien – Diplomatie (MES), „Kulturdiplomatie“
- Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften (LL.M.) LL.M.- Programm Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften (VSR)
- Ph.D. Programm