28. April 2016
1. Das Essen
Eine Sache, die ich an Indonesien liebe, ist ganz klar: Das Essen! Von der indonesischen Küche sind in Deutschland nur Nasi Goreng (gebratener Reis) und Mie Gorgeng (gebratene Nudeln) bekannt. Beide Gerichte schmecken hier allerdings anders als in good old Germany. Im Punkto Essen ist für Indonesier eines klar: Ohne Reis ist es keine anständige Mahlzeit – aus diesem Grund ist er auch Bestandteil von quasi jedem Gericht. Aktuell ist mein Lieblingsgericht Gado-Gado: Reis (was sonst) mit einer Art gekochtem Gemüse-Salat, alles in Erdnuss-Soße und dazu Krabben-Chips. Lecker!
2. Die Menschen
Die Indonesier sind ein wahnsinnig offenes und neugieriges Völkchen – wobei die Verniedlichung „Völkchen“ vielleicht nicht allzu passend ist, schließlich hat das Land knapp 250 Millionen Einwohner. Als Nicht-Asiate fällt man in den Straßen immer auf und wird oft angesprochen: Kinder sowie Erwachsene winken einem zu, wollen dir die Hand schütteln oder fragen, wie es dir geht. Allerdings nie aufdringlich oder irgendwie gefährlich.
3. Die Sprache
Indonesisch ist eigentlich eine Kunst-Sprache bestehend aus den lokalen Dialekten und Einflüssen der Kolonialherren, vor allem der Niederländer. Kein Wunder also, dass es viele Wörter gibt, die dem Deutschen sehr ähnlich sind: Das Telefon ist ein „telepon“, das Buch ein „buku“ und diskutieren hießt „diskusi“. Viele Wörter bringen mich als Nicht-Muttersprachler auch immer wieder zum Lachen: Dokter Gigi (Zahnartz), Kakak (Opa), Hati-hati (Vorsicht) oder gagah (schön) sind nur ein paar Beispiele. Das Schöne am Indonesischen ist zudem, dass die Grammatik relativ einfach ist und sich viele Wörter bilden lassen, wenn man das Stamm-Wort kennt: Tidur heißt zum Beispiel schlafen. Da ist es nur logisch, dass „Selamat tidur“ (wörtlich: frohes Schlafen) „Gute Nacht“ bedeutet und das Bett ein „tempat tidur“, also ein Platz zum Schlafen, ist.
4. Die Natur
Mein Praktikum absolviere ich in Jakarta – umgeben von Hochhäusern, 30 Millionen Menschen und mindestens ebenso vielen Autos und Motorrädern kann das schon anstrengend sein. Umso mehr freue ich mich, wenn ich die Wochenenden in der Natur verbringen kann – denn die ist in Indonesien wirklich atemberaubend schön. Viel ist noch unberührt und so ganz anders also Deutschland. Ob Dschungel, Teeplantagen oder Reisfelder – oft stehe ich nur mit offenem Mund da und versuchen mit der Kamera und dem Kopf so viele Bilder wie möglich zu machen, um die Eindrücke fest zu halten.
5. Die alten Tempel
Da der Islam, das Christentum, der Hinduismus und der Buddhismus alle als Religion in Indonesien anerkannt sind, sieht man natürlich auch sehr viele Glaubensstätten der verschiedenen Religionen. Besonders schön finde ich die alten Tempel: Ich habe immer das Gefühl, dass sie Geschichten aus einer längst vergessenen Zeit erzählen. Die Tempelanlage Bodobodur in der Nähe der Stadt Yogyakarta auf Java ist beispielsweise eine der größten buddhistischen Tempelanlagen in Süd-Ost-Asien. Sie wurde von 750-850 n.Chr. gebaut, war später mehrere Jahrhunderte unter Vulkan-Asche begraben und wurde erst im 19.Jahrhundert wieder entdeckt…