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Ein halbes Jahr USA in 50 Stichpunkten


Für sechs Monate waren die USA mein zu Hause. Hier habe ich studiert, gearbeitet, neue Freunde gefunden, gefeiert, getanzt und gelebt. Zurückgekommen bin ich mit Credit Points, einem Arbeitszeugnis, vielen Kontakten zu Freunden aus aller Welt und jeder Menge Erinnerungen. Dies hier ist der Versuch, sie in genau 50 (für jeden US-Bundesstaat einen) Stichpunkten zu sortieren.

10 Erkenntnisse aus meinem Auslandssemester in Michigan

  • Das US-Collegeleben ist wirklich genauso wie in den Filmen (dieses Video zeigt ganz gut, was ich meine).
  • Der Campus der Uni ähnelt vielmehr einer Kleinstadt, deren einzige Einwohner Studenten, Professoren und Dozenten sind – hier spielt sich das gesamte Leben ab.
  • Von den Uni-Mensen in den USA könnten sich die in Deutschland durchaus etwas abschauen (zum Beispiel die täglichen 16 Stunden Öffnungszeit, die 25 verschiedenen Essenstheken, die Eisbar, den Sushi-Stand,…).
  • College-Football ist wirklich nicht mein Ding (das Tailgating – also das Vorglühen und Grillen – im Vorfeld dafür umso mehr).
  • Cool ist an amerikanischen Unis nur, wer mindestens fünf Kleidungsstücke, drei Dekoartikel und zwanzig Kugelschreiber in den Farben und mit dem Logo der Hochschule besitzt und offen zur Schau trägt.
  • Ich bin offiziell bekennender Fan des Lehrsystems an amerikanischen Hochschulen inklusive der regelmäßigen Tests, dem Aufteilen der Klausuren und dem verschulten Charakter der Lehre.
  • Sich als erwachsene Person zu zweit ein winziges Zimmer zu teilen ist manchmal nervig, manchmal anstrengend und meistens ziemlich großartig (vorausgesetzt man hat eine tolle Mitbewohnerin).
  • Michigan ist wohl einer der landschaftlich schönsten, aber leider am meistunterschätzten Staaten der USA.
  • Ich habe selten freundlichere Menschen kennengelernt als im Mittleren Westen der USA.
  • In mir steckt eine echte Spartanerin (warum das so ist, erfährst du hier).

10 Dinge, die ich am Studieren an der Michigan State University jetzt schon vermisse

  • Das Essen (siehe oben),
  • die Emotional Support Dogs, die während der Prüfungszeit in der Uni-Bibliothek gestreichelt werden können,
  • die Tatsache, dass ich zu den meisten meiner Kurse nur ins Nachbargebäude zu gehen brauchte,
  • das unvergleichliche Gemeinschaftsgefühl aller Studenten,
  • das Tailgating vor den Footballspielen,
  • Studentenpartys in den Häusern der Verbindungen,
  • den Outdoor-Club (meine Hochschulgruppe, mit dem ich durch die USA und Kanada gereist bin),
  • den Campus mit seinen bunten Bäumen, vielen Grünflächen, Flussläufen und historischen Backsteingebäuden,
  • Sparty, das Uni-Maskottchen (hier gibt’s n cooles Video über Sparty),
  • und meine neuen Freunde aus den USA, Australien, Kenia und Spanien.

10 Highlights meiner Reisen in den USA

  • Schwimmen in den Wellen des Pazifiks in Kalifornien,
  • am Lake Michigan in Indiana der Sonne beim Aufgehen zuschauen und am Ende des Horizonts die Umrisse von Chicago zu betrachten,
  • mit Freunden ein Holzhaus in den Wäldern Michigans mieten und dort ein ganzes Wochenende verbringen.
  • Wildwasserbaden in Ontario, Kanada.
  • Sternschnuppenzählen mit Freunden am Lake Michigan während man am Lagerfeuer sitzt, Bier trinkt und jemand Gitarre spielt.
  • Beim Campen mit Freunden an irgendeinem See in Michigan mit vielen Mückenstichen von den ersten Sonnenstrahlen des Tages geweckt werden.
  • Wandern durch die Sanddünen des Sleeping Bear Dunes Nationalpark und sich wie in einer Wüste fühlen.
  • Mit einem gelben Taxi durch New York fahren, anschließend jede einzelne Sehenswürdigkeit abklappern und dann erschöpft im Central Park picknicken.
  • Eislaufen in Chicago (und Shoppen in Chicago. Und überhaupt alles in Chicago!).
  • Sich einfach ins Auto setzen, eine Playlist mit Hits aus den 90ern anwerfen, die Fensterscheiben runterkurbeln und einen Road Trip durch Michigan, Indiana und Kanada machen.

10 Lieblingsorte in Washington D.C.

  • Der Pier des alten Hafens, wo es frische Garnelen zu Spottpreisen und Holzschaukeln mit Blick auf das Wasser gibt,
  • die Eno-Weinbar in Georgetown (Lieblingsbar),
  • das Decades (Lieblingsclub),
  • das Sequoia (Lieblingsrestaurant),
  • die Schlittschuhbahn vor der National Art Gallery,
  • die schmalen Gässchen in Georgetown, in denen man sich herrlich verlieren kann,
  • der Park am Dupont Circle, wo sich am Wochenende halb D.C. zum Schach-, Baseball-, oder Boulespielen trifft,
  • die vielen kleinen, versteckten Buchläden in Adams Morgan,
  • die National Library of Congress,
  • die Lincoln-Statue im Lincoln Memorial mit Blick auf das Washington Monument.

10 Dinge, die ich an den USA lieben gelernt habe

  • Thanksgiving,
  • freies Nachfüllen der Getränke in den Restaurants und Cafés,
  • das fröhliche und offene Wesen der Amerikaner,
  • das persönliche Verhältnis zwischen Studierenden und Lehrenden an den Unis,
  • frittierte Wraps, Ranch Dressing und Pumpkin Spice,
  • Superbowl,
  • die landschaftliche und kulturelle Vielfalt,
  • die krassen Kontraste zwischen den Menschen und den Bundesstaaten,
  • die meistens sehr optimistische Sichtweise aufs Leben der Amerikaner und
  • ein paar ganz besondere Herzensmenschen.

Ich könnte die Liste ewig weiterführen. Festzuhalten bleibt mir an dieser Stelle nur noch, dass meine Zeit in den USA eine der besten meines Lebens war und ich jedem, der auch nur noch eine Sekunde überlegt, in diesem Land ein Studium, ein Praktikum oder sogar beides zu absolvieren, mit vollster Überzeugung sagen kann: Tu es – oder wie es bei uns Correspondents so schön heißt – #ErlebeEs!

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