Ein Auslandssemester oder doch lieber ein Praktikum? Kathrin Liebmann findet für jeden Studierenden den besten Weg. Sie berät im International Office der TH Lübeck.
Frau Liebmann, was hindert Studierende, ins Ausland zu gehen?
Das Erste, wovor die Studierenden zurückschrecken, sind definitiv die Kosten: Flugticket, Unterkunft, Verpflegung, Versicherung – das kommt alles auf mich zu? Dabei ist den Studierenden die Vielzahl der Fördermöglichkeiten nicht bewusst. Ein Gedanke, der vorherrscht: Stipendien werden nur an Elite-Studierende vergeben. Ein weiterer Irrglaube ist, dass es Förderungen nur für Auslandssemester gibt.
Erasmus+ gibt es beispielsweise auch für Praktika im Ausland …
Genau. Das Programm zahlt nicht nur einen Zuschuss, sondern regelt noch viel mehr. Im Rahmen des Erasmus+ Programms vereinbaren die Unternehmen mit der Hochschule und dem Studierenden ein Learning Agreement, ähnlich wie es bei Auslandssemestern der Fall ist. Der Vorteil hier: Alle Seiten wissen genau, was erwartet und geboten wird und die Leistung wird später anerkannt.
Wann kann ein Praktikum im Ausland sinnvoll sein?
Grundsätzlich berichten Studierende, dass der Auslandsaufenthalt die wertvollste Zeit ihres Lebens war. Mir fällt konkret eine Biomedical-Engineering-Studentin ein, die für ein freiwilliges Auslandspraktikum nach Island gegangen ist. Nach dem Praktikum bot ihr das Unternehmen eine Festanstellung an. So hat sie nicht nur auf fachlicher Ebene von ihrem Praktikum profitiert, sondern ganz konkret einen Schritt in ihre Zukunft machen können.