2. Mai 2016
Valdivia, die Región de Los Riós und generell der Süden des Landes sind die Wiege der Deutschen Migration nach Chile. Hier siedelten sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts viele deutsche Familien an und prägten die Gegend bis heute.
Die deutschen Spuren dieser Einwanderung zeigen sich nicht nur im Kunstmannbier oder in der Häuserarchtitektur, sondern auch in der Pflege der deutschen Sprache. Abgesehen des Sprachangebots für Hörer aller Fakultäten an der Universidad Austral de Chile, gibt es in Valdivia die älteste deutsche Schule Chiles, das sogenannte Instituto Alemán Carlos Anwandter, das 1858 gegründet wurde.
Auf der Isla Teja gelegen und gerade mal einen Katzensprung von der Universität entfernt, werden hier circa 800 Schüler zweisprachig unterrichtet. Auch der Kindergarten und die Vorschule sind auf dem gleichen Gelände integriert. Außerdem können die Schüler in der 12. Klasse das Deutsche Sprachdiplom II absolvieren, das Äquivalent zum Abitur, womit sie die Hochschulberechtigung erhalten, um in Deutschland studieren zu können. Doch die zweisprachige Erziehung ist in Chile nicht gratis. Wie viele private Schulen, kostet auch die Carlos Anwandter Schule umgerechnet ca. 200 Euro pro Monat.
Chile ist das Land in Südamerika mit der stärksten deutschen Migration. Kein Wunder also, dass Chile gemessen an der Bevölkerung von 17 Millionen Einwohnern mit 23 Deutschen Schulen von Arica ganz im Norden bis Punta Arenas ganz im Süden, die meisten weltweit beherbergt.