12. September 2020
Diesen Blogbeitrag habe ich alles andere als geplant. Aber ich wollte ganz aktuell von den unerwarteten Nachrichten berichten, die mich gestern am Morgen erreicht haben. Die kurzfristige Absage meines Auslandssemesters hier in Athen und meine Reaktion darauf.
Nachdem ich im Juli meine europäische Immatrikulationsbescheinigung meiner Partnerhochschule erhalten habe, war für mich eigentlich klar, dass das Auslandssemester dieses Jahr stattfindet. Auch wenn es wegen Corona nur Online-Unterricht geben würde, hatte ich mich entschieden, dieses etwas andere Auslandssemester einfach auszuprobieren. Natürlich kann man vorher nicht wissen, wie es sich zukünftig alles mit Corona entwickelt. Wie sich die gesamte Situation weiterhin verändert oder ob die Zahl der Infizierten erneut ansteigt. Oder ob es sogar zu einem erneuten Lockdown hier in Griechenland kommen wird?
E-Mail mit Folgen
Heute bin ich genau seit einer Woche in Athen. Ich habe mich gerade eingelebt und meine Mitbewohnerinnen kennengelernt. Deshalb traf mich die Nachricht gestern umso härter. Die nächste E-Mail, mit der ich eigentlich von der Partnerhochschule gerechnet hätte, wären nähere Informationen zur Regelung der Seminarzeiten aufgrund von Corona gewesen. Ich musste mir die E-Mail zweimal durchlesen, um sie in diesem Moment genau zu verstehen. Sie war an alle für das kommende Semester geplanten Erasmus-Studierenden des Fachbereichs Design gerichtet. Aufgrund von Corona wurde entschieden, die gesamten Seminare des Fachbereich Designs online auf Griechisch zu halten und die Erasmusauslandsaufenthalte auf das kommende Sommersemester zu verschieben. Mein erster Gedanke war es, am liebsten, sofort zur Partnerhochschule loszulaufen. Tausend Dinge gingen mir durch den Kopf. Muss ich jetzt wieder abreisen? Würde ich das Ganze einfach abbrechen und nächstes Semester wieder kommen?
Meine Reaktion auf die Absage
Zum Glück war ich gerade mit meiner Mitbewohnerin unterwegs, die mich dazu motivierte, sofort auf die E-Mail mit der Absage zu reagieren. In einer E-Mail schilderte ich der Partnerhochschule meine Situation, dass ich mich bereits hier in Athen befinden würde und ob es für mich die Möglichkeit gäbe, am Online-Unterricht auf Griechisch teilzunehmen. Natürlich war ich so aufgeregt, dass ich die Nachricht auf Englisch geschrieben habe.
Unterstützung meiner Heimathochschule
Nachdem ich die E-Mail an die Partnerhochschule verschickt hatte, versuchte ich, anschließend im International Office meiner Heimathochschule anzurufen. Glücklicherweise war dort jemand erreichbar und ich erzählte von meiner Situation. Die Frau vom International Office war ebenfalls erschrocken über die Absage und versuchte mich zu beruhigen. Hätte ich nicht schon die E-Mail geschrieben, hätte sie sich an die Partnerhochschule gewandt. Aber danach hieß es erst mal abwarten. Falls du auch in so eine Situation kommen solltest, ruf am besten sofort im International Office deiner Heimathochschule an. Sie können auch Kontakt zur Partnerhochschule aufnehmen und alle deine Fragen klären, die sich in diesem Moment möglicherweise ergeben.
Glück im Unglück
Zum Glück dauerte es nicht lange und ich bekam die Nachricht, das ich am Online-Unterricht auf Griechisch teilnehmen darf. Im ersten Moment war ich einfach froh darüber, dass ich doch hierbleiben konnte. Aber auch traurig, dass ich wieder ein komplettes Semester online am Laptop verbringen würde. Auch wenn ich wahrscheinlich die einzige Erasmus-Studentin in meinem Fachbereich sein werde, nehme ich die Herausforderung an und versuche online auf Griechisch dem Unterricht zu folgen. In der nächsten Woche werde ich von der Partnerhochschule noch eine eigene Hochschul-E-Mail-Adresse erhalten und soll mich Anfang Oktober im International Office melden. Wie das Ganze noch weiter verlaufen wird, werde ich dir in nächster Zeit noch mal berichten. Von dem ersten Schock der Absage habe ich mich aber mittlerweile erholt.
Marios
14. September 2020
Bei mir ist leider das gleiche passiert (Thessaloniki), aber ich habe mich auch entschieden zu bleiben und mein Griechisch wird es sicherlich auch gut tun. Bin gespannt über deine weiteren Einträge 🙂
Melina
14. September 2020
Danke dir! Bin auch gespannt, wie es auf Griechisch klappen wird. Dann machen wir beide das beste draus 🙂