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Die Anreise nach Limerick und Panik im Wohnheim


Was ich bis jetzt schon im Studentenwohnheim gelernt habe, ist: Meistens funktioniert alles erst, wenn man einen Schalter drückt. Oh, und wer braucht schon eine Dusche?

Aber nun erst mal zurück zum Anfang. Meine Anreise verlief vorerst mehr als unkompliziert. Der Flug nach Dublin landete sogar eine halbe Stunde früher als geplant. Mit Impfausweis und Passenger Locator Form im Gepäck gab es bei der Einreise auch keine Probleme. Danach folgte natürlich noch der Transfer nach Limerick. Dazu stellt das Mary Immaculate College aber einen kostenlosen Bustransfer für internationale Studierende zur Verfügung. Um diesen in Anspruch zu nehmen, musste man sich zu einer zuständigen Rezeption im Flughafenterminal begeben. Dabei ist mir die Dame, die uns die Anweisungen und die Tickets für den Bustransfer gegeben hat, besonders im Gedächtnis geblieben, weil sie so unfassbar nett zu meiner ganzen Gruppe war. An dieser Stelle sollte ich vielleicht hinzufügen, dass ich nicht komplett alleine geflogen bin, denn von meiner Heimatuni werden noch drei andere an derselben Uni studieren wie ich. Also entschieden wir uns dazu, zusammen nach Irland zu fliegen. Auf jeden Fall war es der Dame am Flughafen extrem wichtig, dass wir gut und sicher nach Limerick kommen, wodurch man sich natürlich sofort extrem wohlgefühlt hat in der neuen Umgebung. Was ich aber ziemlich amüsant fand, war, dass sie extrem besorgt war, dass wir eventuell einen Sonnenbrand bekommen könnten oder das uns zu heiß sein könnte, während wir draußen auf den Bus warten. Es hatte in der Sonne ganze 23 Grad. Für irische Verhältnisse scheint das wohl sehr warm zu sein. Zugegebenermaßen war es auf jeden Fall wärmer als in Deutschland.

Reisegruppe in Limerick
Kurz nach der Ankunft in Limerick mussten wir uns natürlich erst einmal vor dem Shannon River ablichten. Wir sind alle geimpft und in der Innenstadt darf man sich in Gruppen auch ohne Maske treffen.

Nun gut, nach einer insgesamt zweieinhalbstündigen Busreise, während der wir einmal umsteigen mussten, kamen wir dann endlich im Stadtzentrum von Limerick an. Die letzte Etappe bestand darin, die ganzen Koffer anderthalb Kilometer durch die Stadt zum Studentenwohnheim zu schleppen. Theoretisch hätten wir auch ein Taxi rufen können, aber wir wollten noch etwas von der Stadt sehen. (Noch mal würde ich das so nicht machen. Das waren die längsten anderthalb Kilometer meines Lebens.) 

Am City Campus angekommen, standen wir erst einmal vor verschlossenen Türen, weil die Rezeption schon nicht mehr besetzt war. Glücklicherweise hatten wir vor Ankunft die Handynummer des Caretakers bekommen, der dann auch prompt erschien und uns die Schlüssel zu den Wohnungen gegeben hat. Ich lebe zusammen mit drei anderen in einem Apartment. In der Wohnung gibt es zwei Bäder, eine große Küche, die mit einem Gemeinschaftsraum verbunden ist und jeder hat eben sein eigenes Zimmer. Momentan sind wir aber nur zu zweit in der Wohnung, weil die zwei anderen noch nicht angereist sind. Die andere Person die auch hier lebt, kommt auch aus Deutschland. Ich persönlich hoffe ja, dass noch mehr Diversität in die WG kommt was die Nationalitäten anbelangt, weil ich schon gerne mehr Englisch sprechen würde. 

Die Wohnung an sich war am ersten Tag ein komplettes Mysterium für meine Mitbewohnerin und mich. Ich wusste zwar, dass man einen Schalter drücken muss, um Strom aus der Steckdose beziehen zu können, denn das kannte ich noch von meiner Klassenfahrt nach England. Nur gibt es gefühlt für alles Schalter. Man will den Ofen benutzen? Zuerst muss man den Schalter finden. Was mich an Tag 1 auch fast in den Wahnsinn getrieben hat, war die Dusche. Denn nach der langen Anreise wollte ich dann schon noch duschen. Aber Pustekuchen! Man konnte beide Duschen einfach nicht anstellen. Aus lauter Verzweiflung versuchten wir dann einen der vielen SCHALTER im Gang zu drücken in der Hoffnung, dass es irgendwas bringt und wir mit so einer Aktion nicht die ganze Wohnung in die Luft jagen. Im Endeffekt wendeten wir uns dann an die Hausverwaltung und so stellte sich heraus, dass der Wasserdruck im 1. Stock einfach nicht so hoch ist. Das heißt, man muss den Duschkopf erst nach unten halten wenn man das Wasser anstellt und dann ist genug Druck da. Eigentlich sehr simpel, aber da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen. Ich war kurz davor, im Fluss zusammen mit den Enten baden zu gehen. 

Wir werden sehen, welche weiteren Hürden sich mir in den Weg stellen werden, die mit einem simplen Handgriff oder dem Drücken eines Schalters gelöst werden können.

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