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Freunde finden im Auslandssemester


Angst keine Freunde im Auslandssemester zu finden? Keine Sorge, fast nirgendwo ist es leichter, neue Bekanntschaften zu schließen. Wie ich das gemacht habe und warum man keine Angst davor haben muss, andere anzusprechen, erzähle ich euch heute.

Allein in ein neues Land reisen, seinen gewohnten Freundeskreis hinter sich lassen und was Freundschaften angeht nochmal bei Null anfangen: Es klingt ein bisschen unheimlich. Aber eigentlich ist es ganz normal, vom ersten Tag im Kindergarten bis hin zum neuen Arbeitsplatz muss man sich oft in neue soziale Kreise integrieren. Der Vorteil beim Auslandssemester: Du bist nicht der/die einzige, viele sind auf der Suche nach Freunden!

Ich habe hier vier Beispiele und ein paar Tipps gesammelt, wie ich neue Leute kennengelernt habe und eigentlich nie einsam bin, wenn ich das nicht will. Dafür habe ich weniger als zwei Wochen gebraucht, es ist also wirklich kein Problem, neue Freunde zu finden.

Eine junge Frau in weißem Oberteil macht ien selfie mit drei Leuten die lustig im Hintergrund posieren
Unterwegs mit Freunden und Mitbewohnern, einen neuen Gewürzladen zu entdecken

Beispiel 1: Die Mitbewohner

Als ich am Tag meiner Anreise in meiner Unterkunft ankam, war eine meiner Mitbewohnerinnen schon da und empfing mich mit offenen Armen und – Pizza! Sie war schon etwa einen Monat in Saudi-Arabien und kannte sich auf dem Campus super aus. Nach der Pizza zeigte sie mir den Weg zum Supermarkt, wie das Bussystem hier funktioniert und wo mein Gebäude war. Jackpot!

Mitbewohner sind wohl der erste Kontakt den man hat, sollte man nicht allein wohnen. Aber selbst bei Einzelunterkünften hat man oft nette Nachbarn, es lohnt sich also immer, mal anzuklopfen, sich vorzustellen oder bei etwas um Hilfe zu bitten.

Beispiel 2: Mitstudierende

Ich hatte das große Glück, dass jemand, den ich schon aus Deutschland kannte, hier an der King-Abdullah Universität im Master studiert. Da ich hier keine Kurse belege, sondern nur mein Projekt mache, hätte ich sonst nicht den Kontakt gehabt, aber so war es ganz leicht. Über ihn lernte ich eine Gruppe von ca. 10 Leuten kennen, die mich auch gleich auf alle möglichen Dinge einluden – unter anderem in eine WhatsApp Gruppe mit gut 200 Leute, in die man immer schreiben kann, wenn man etwas machen möchte. Irgendwer meldet sich immer!

Beispiel 3: Hobbies & Freizeitaktivitäten

Letzte Woche habe ich darüber geschrieben, dass ich einen Arabischkurs belegt habe. Mit mir machen das noch 4 andere Studenten, alle sehr nett. Wir sehen uns zweimal die Woche, und haben ein Menge Spaß. Mit einem von ihnen habe ich fast den gleichen Heimweg und wir quatschen und tauschen uns aus, über Erfahrungen, Ausflüge und Probleme. Mit einem anderen war ich kürzlich auf einem Uni-Ausflug!

Fast jede Universität hat irgendwelche Clubs oder Aktivitäten, an denen man teilnehmen und seine Mitstudenten kennenlernen kann. Such dir einfach etwas aus, das nach Spaß klingt oder dass du schon immer machen wolltest, und melde dich an! So etwas kann man auch schon vor dem Auslandsaufenthalt recherchieren, ich habe das so mit meinem Arabischkurs gemacht.

Eine junge Frau und ein Junger mann machen ausladende gesten in einer Steinwüste
Joydeep aus meinem Arabischkurs und ich in der Wüste von Khulays

Beispiel 4: Einfach Leute anquatschen

Vor Kurzem saß ich im Bus und hörte, wie der Mann, der hinter mir saß, sich beschwerte, dass niemand einen internationalen Führerschein hat. Den braucht man nämlich, wenn man sich in Saudi-Arabien ein Auto mieten möchte. Er sagte, dass er gerne Ausflüge machen würde, aber ohne Auto wäre das nur schwer möglich. Als er dann an derselben Haltestelle wie ich ausstieg, habe ich ihn einfach angesprochen. Ich dachte erst, dass er es vielleicht ein bisschen komisch auffassen würde, aber er war total begeistert und wir haben gleich Nummern ausgetauscht. Er ist auch hier, um sein Auslandssemester zu machen und kannte schon ein paar von meinen Freunden.

Und hier habe ich noch ein paar Tipps zusammengetragen, die dir helfen könnten, so schnell wie möglich Anschluss zu finden:

Tipp 1: Ich hatte mir vorgenommen, in den ersten zwei Wochen einfach zu allem ja zu sagen, zu dem ich eingeladen werde (natürlich nur solange es nicht etwas ist, dass dich oder andere in Gefahr bringt). Damit muss ich gar nicht hin- und hergrübeln, ob ich denn hingehen sollte, ob es nicht komisch oder nervig sein könnte, weil sich alle dort schon kennen. Einfach machen!

Tipp 2: Ich erwarte nicht von jedem, mein beste/r Freund/in zu werden. Manche Leute sieht man einmal und nie wieder, obwohl man ihnen nachts um drei Uhr eine tiefergehende Konversation über Beziehungen hatte. Und das ist auch okay so. Je weniger Erwartungen man hat, desto weniger wird man enttäuscht.

Ein Rucksack und ein Paar Beine vor grünen Pflanzen.
Allein sein ist manchmal auch ganz nett. Mittagspause auf dem Campus.

Tipp 3: Es ist nicht peinlich, Dinge allein zu tun. Allein in die Mensa, allein Sightseeing machen, allein in der Vorlesung – die meisten sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass du gar nicht auffällst. Man ist nicht „komisch“ wenn man nicht alles mit einer Gruppe von Leuten macht, im Gegenteil – es ist wichtig zu lernen, mit sich allein zu sein und sich wohlzufühlen.

Tipp 4: Kleine Unis, die viele internationale Studierende und Mitarbeiter haben, haben ein besonderes Flair. Die King-Abdullah Uni, wo ich mein Auslandssemester mache, gehört dazu. Hier gibt es viele „Expats“ (im Ausland wohnende Personen), die alle an einem Punkt neu waren und sich eingewöhnen mussten. Deswegen ist der Umgang miteinander sehr freundlich und alle sind super hilfsbereit!

Und das war’s für heute! Es ist wirklich ganz leicht, neue Leute kennenzulernen. Denk daran: Alle anderen sind auch auf der Suche nach neuen Kontakten und freuen sich, wenn jemand den ersten Schritt macht!

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