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Beschreibe dein Auslandssemester in drei Worten


Diesen Satz werde ich sicherlich oft hören, sobald ich wieder in Deutschland bin. Doch was soll ich darauf antworten? Drei Worte für sechs Monate ist nicht sehr viel. Hier erfahrt ihr jetzt, wie ich mein Auslandsemester mit drei Worten beschreiben würde.

Ehrlich gesagt, weiss ich gerade gar nicht so ganz wo ich anfangen soll. Es war ein wirklich tolles halbes Jahr! Ich habe so viel erlebt und auch gelernt. Dieses in drei Worten zu beschreiben, ist wirklich eine Challenge. Da diese Frage jedoch in meinem Reisetagebuch wiederzufinden ist, welches eine Freundin für mich vorgefertigt hat, probiere ich nun drei Worte zu finden! 

LEHRREICH

Ich bin zur Hawaii Pacific University gegangen und habe dort viele berufliche Erfahrungen gesammelt. Mein erstes Wort ist deshalb lehrreich. Ich habe in der Uni viel gelernt. Angefangen mit der Sprache. Mein Englisch hat sich durch die ganzen Assignments, welche ich für die Uni schreiben musste, extrem verbessert. Mein Wortschatz hat sich erweitert und auch mein Gefühl für Grammatik ist besser geworden. Durch das regelmäßige Sprechen mit meinen englischsprachigen Freunden, hat sich dies natürlich auch verstärkt. Zudem habe ich gemerkt, dass meine englischen Formulierungen gerade durch die Aufgaben und Klausuren besser geworden sind.

In der Uni habe ich aber nicht nur mein Englisch verbessert. Die Kurse, welche ich gewählt habe, waren sehr facettenreich. Auf der einen Seite hatte ich Kurse die mir geholfen haben die hawaiianische Kultur zu verstehen. So habe ich den typischen Hula Tanz, sowie die dazugehörig Geschichte gelernt. Hula ist ein grosser Teil der Kultur. Die Menschen drücken damit ihre Gefühle aus und ehren die Natur und das Land. Es sind sehr intensive Tänze mit sehr viel Bedeutung. Zudem habe ich einen Kurs gewählt, der über das Pacific Life ging. Darunter zählt Geschichte, Kultur, Leben, Politik und Kunst. All diese Themen haben wir im Unterricht thematisiert. Ich bin froh, dass ich diesen Kurs gewählt habe, da ich dadurch sehr viel Wissen mit nach Hause nehmen werde – soviel, dass ich euch das gar nicht alles aufschreiben kann!

Victoria vor dem Aloha Tower

Ich vor dem Aloha Tower an der Uni 😊

ÜBERWÄLTIGTEND

Ich kann sagen, dieses halbe Jahr habe ich bis zum vollsten gelebt. So viele verschiedene Sachen habe ich gemacht: Surfen gelernt, das Wandern lieben gelernt, aus einem Flugzeug gesprungen, mit Haien, Schildkröten, Rochen und Delfinen geschwommen, einen aktiven Vulkan gesehen, von einer Klippe gesprungen und so weiter. All diese Momente habe ich probiert in mich aufzusaugen, um sie nie zu vergessen. Insgesamt kann ich sagen, Hawaii hat mich überwältigt. Die neue Kultur, die Landschaft, das Wetter, die Menschen und das Leben hier generell.

Die Einheimischen sind total offen gegenüber anderen Personen. So auch gegenüber mir. Alleine als mir ganz am Anfang beim Surfen von einem Hawaiianer geholfen wurde, da ich so verloren aussah. Gerade an Orten, welche nicht so touristisch waren, haben sich oft Familien aus Hawaii versammelt und zusammen den Tag verbracht. Es lief dann meistens Hawaiianische Musik am Strand und alle waren total locker.

Auch Hula Vorführungen gab es in der Mall. Dort wurde dann Touristen, Studenten und Mall-Besuchern die Kultur näher gebracht. Jedes Mal saß ich dort und dachte mir „Hula ist wirklich eine schöne Tradition“. Es wurde dann auch immer erklärt, was die Bedeutungen der jeweiligen Tänze sind. Das Lei, welches meistens bei den traditionellen Tänzen getragen wird, haben wir in unserem Hula Unterricht sogar selber gemacht. Ich habe gelernt das diese nicht nur zu Begrüßung für Touristen am Flughafen verwendet werden, sondern für Hawaiianer als Glücksbringer dienen. Anstatt es wegzuwerfen, wenn es nicht mehr schön aussieht, wird es in der Natur zurückgelassen.

Von der Natur muss ich gar nicht erst anfangen. Eines meiner Lieblingserlebnisse war der Helikopter Flug über Kauai. Die grüne, unberührte Natur hat mich wirklich verzaubert. Aber auch „ganz normale Tage“, an denen ich abends zum Sonnenuntergang surfen gegangen bin, zählen zu meinen Lieblingsaktivitäten. Nicht nur, dass ich meistens alle meine Freunde beim surfen getroffen habe, oder der Sonnenuntergang bezaubernd war, sondern auch die Schildkröten die meistens abends neben meinem Surfboard aufgetaucht sind, haben diese Momente unvergesslich gemacht. Ich kann wirklich von einem Leben im Paradies sprechen, wofür ich sehr dankbar bin.

Auch die kleinen Dinge habe ich geschätzt und ich glaube das ist auch total wichtig. Hawaii, auch Rainbow State genannt, ist bekannt für die vielen Regenbögen. Jedesmal wenn ich einen gesehen habe, habe ich mich gefreut und meine Kamera rausgeholt. Alleine das hat mich jedes Mal total glücklich gemacht – und das gehörte zum Alltag dazu.

Victoria vor dem Regenbogen rainbow state of mind ? ?

WERTVOLL

Wertvoll ist das Wort, was für mich persönlich die Zeit in Hawaii am besten beschreibt. Ich habe aus dem Grund wertvoll gewählt, da es sehr viel mit mir zu tun hat. Durch den Auslandsaufenthalt bin ich in meiner Persönlichkeit sehr gewachsen. Die Anfangsschwierigkeiten, welche ich bis zur Ankunft in Honolulu hatte, haben mir schonmal meine Angst vom alleinigen Fliegen genommen. Ich habe gemerkt, das selbst wenn Probleme aufkommen, es meistens eine Lösung gibt. Auch Situationen einfach zu akzeptieren, gerade wenn es nicht möglich ist sie zu ändern, habe ich gelernt. Ein Beispiel: Ich verpasse einen Flug, Bus oder eine Aktivität, weil ich zu spät dran war oder irgendwas dazwischen gekommen ist? Dann ist es so. Warum sollte ich mich ärgern oder unnötig stressen. Ich probiere einfach das Beste aus der Situation zu machen. Ingesamt würde ich sagen, ich bin ein bisschen entspannter geworden was das Reisen angeht. Grundsätzlich habe ich die Einstellung „das wird schon irgendwie“ und meistens klappt es auch.

Ich habe in Hawaii viel über meine Menschenkenntnis gelernt. So vielen Leuten bin ich begegnet und am Ende sind nur ein paar geblieben. Ich habe gelernt, dass ich mich nicht verstellen oder anpassen will, sondern einfach ich selber sein möchte. Mit allen Ecken und Kanten. Wahre Freunde akzeptieren einen so wie man ist. Genau diese Freunde habe ich am Ende gefunden und bin wirklich dankbar dafür. Sie waren in Hawaii meine kleine Familie und ich werde mit ihnen allen immer eine tolle, gemeinsame Zeit verbinden. In Zukunft werde ich mich nicht mehr verändern, um irgendwo dazuzugehören oder etwas mit Leuten machen, mit welchen ich gar nicht auf einer Wellenlänge bin, nur um die Gruppe nicht zu verlieren. Ich möchte mich wohlfühlen und das habe ich dort gelernt.

Eine Sache die ich mir erhofft habe, ist auch eingetreten: Ich bin selbstständiger geworden. Ich habe alles alleine geregelt in Hawaii und auch jetzt auf meinen weiteren Reisen. Ich habe keine Angst mehr davor alleine zu sein, sondern genieße es sogar. Es ist nicht schlimm alleine zu sein oder alleine zu reisen. Sicherlich war es für mich auch eine Herausforderung, aber ich bin froh dass ich es gewagt habe. Ich habe mich 12.000 Kilometer entfernt von zu Hause weiterentwickelt und mir ein neues, kleines zu Hause aufgebaut. Darauf bin ich wirklich stolz.

Ich habe wertvoll also gewählt weil die Zeit für meine persönliche Entwicklung wirklich wertvoll war. Das Auslandssemester wird immer ein Teil von mir und meinem Leben sein. Dieser Gedanke macht mich wirklich glücklich!

Victoria im Wasserfall go where you breathe free? ?

Dankbar, glücklich, nostalgisch und zufrieden sind Wörter die mich in diesem Moment beschreiben. Ich wollte Hawaii eigentlich gar nicht verlassen, wusste aber, dass es irgendwann Zeit ist ein neues Kapitel aufzuschlagen. Wenn ich bald nach Deutschland komme werde ich dann anders sein? Weil ich so viel gelernt und erlebt habe? Bin ich dann immerfort dankbar oder vermisse ich dann mein Leben in Hawaii? Viele Fragen irren gerade durch meinen Kopf. Aber eins weiß ich mit Sicherheit: Ich werde die Zeit meines Lebens in Hawaii nie vergessen und bin dankbar für alles was passiert ist!

Bezüglich meiner Mission bei studierenweltweit, kann ich nur hoffen, dass ihr durch das Lesen meines Blogs mehr Mut und Lust bekommen habt, euch auch an ein Auslandssemester zu wagen. Vielen von meinen Lesern*innen wurde wahrscheinlich auch die freie Zeit nach dem Abitur genommen. In eurem Studium habt ihr jedoch die Chance euch eure verlorene Zeit wiederzuholen! Ich bin froh, dass ich es trotz Corona gewagt habe. Ich habe unvergesslich Erfahrungen gesammelt. Es ist nie zu spät seine Träume wahr werden zulassen — Also fangt an, eure Träume zu leben!

Ich bin auch dankbar für die Chance, welche ich bei studieren weltweit bekommen habe! Mit euch allen meine Erfahrungen, Gedanken und Erlebnisse zu teilen, war wirklich toll! Danke, dass ihr meinen Blog verfolgt habt! A hui hou! (Bis wir uns wieder sehen!) 🌺

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