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Eine kleine Packliste: Was brauche ich für ein Semester in Costa Rica?


Eine der größten Herausforderungen, bevor das Auslandssemester überhaupt angefangen hat, war es, die Koffer zu packen. Was genau brauche ich eigentlich in dieser Zeit, was kann ich auch vor Ort kaufen, was werde ich vielleicht vor Ort vermissen? All diese Fragen habe ich mir vor der Abreise gestellt und nicht so richtig beantworten können. Fünf Monate später kann ich sagen: Vieles kommt anders, als ich dachte …

Im August 2021 war es irgendwann so weit, der Flug nach Costa Rica ging in zwei Wochen und so langsam wollte ich mal mit dem Packen anfangen. Eine Packliste hatte ich schon geschrieben, mit der Hilfe von diversen Blogs, Vlogs und Instagram-Travel-Accounts. Für mich ist Packen immer das, mit dem so eine Reise „ernst“ wird, und gerade bei einem so langen Auslandsaufenthalt ist es für mich besonders wichtig, vorbereitet zu sein. Meine Packliste war dementsprechend sehr lang und detailliert, schließlich wollte ich am Ende nicht in San Jose stehen und mich ärgern, doch diese eine Sache vergessen zu haben.

Mittlerweile ist es Mitte Januar 2022 und ich kann mit Stolz verkünden, dass meine Packerei kein totales Desaster war. Ich habe nichts Essenzielles vergessen und konnte generell mit den wenigen Dingen, die ich dabei hatte, sehr gut (über-)leben.

Meine Pack-Taktik

Mein liebster Pack-Tipp für lange Reisen ist schon mindestens eine Woche vor Abreise alle einzupackenden Sachen auf einen Haufen (oder auf einen Tisch, Regalbrett, wie auch immer) zu legen und anfangen, nur davon zu leben. So fällt einem nämlich sehr schnell im Alltag auf, was noch Wichtiges fehlt, und du kannst es mal eben dazu werfen. Da ich ja sowieso mein Zimmer für meine Zwischenmieterin ausräumen musste, fügte die Chaos-Ecke gar nicht mehr soo viel Unordnung hinzu und machte den Aussortier-Prozess (was kann in die Kisten rein?) noch einfacher.

Ich wusste, dass ich einen großen Koffer, einen Trekking-Backpack (60 Liter) und einen kleinen Tagesrucksack (30 Liter) mitnehmen würde. Da musste also alles reinpassen. In Costa Rica selbst, so war mein Plan, würde ich den großen Koffer eigentlich nur vom Flughafen in mein neues Zuhause schleppen und dann die komplette Zeit dort lassen. Bei den Field Trips, Wochenendausflügen und dem Monat Rundreise am Ende hatte ich jetzt immer nur den großen und den kleinen Rucksack dabei. Der Koffer liegt auch jetzt grade im Abstellraum von dem CoLiving-Space, in dem ich gewohnt habe, und wartet dort auf meine Rückkehr. So konnte ich grade bei kleineren Trips wirklich nur das mitnehmen, was ich dafür brauchte.

Carla hat einen kleinen Rucksack auf dem Rücken, einen großen in der Hand und noch einen Koffer neben sich.
Das waren ich und mein Gepäck am Morgen der Abreise in Deutschland.

Was ich unnötigerweise eingepackt hatte

Nicht nur die Uni-Sachen hatten bei den Reisen natürlich nichts zu suchen, ich hatte auch noch andere, eher weniger sinnvolle Sachen dabei. Die mussten fast die komplette Zeit in San Jose im Koffer verbringen …

So zum Beispiel mein Aquarell-Kasten inklusive Papier und Pinsel, den ich in der Hoffung ab und an mal künstlerisch aktiv zu werden, mitgenommen hatte. Leider (oder zum Glück?) wurde meine kreative Ader allerdings durch die Fotografie vollständig in Anspruch genommen, und ich habe nur einmal eine Geburtstagskarte damit gestaltet. Ansonsten lag er ziemlich nutzlos in meinem Zimmer.

Auch relativ unnötig war es, ein paar schöne, weiße Sneaker mitzunehmen. Na ja, eigentlich nicht, sie passten wunderbar zu meinen Outfits und waren auch für das Stadtklima ziemlich perfekt, bis ich sie einmal an einem Regentag angezogen habe. Das Leder und ein plötzlicher heftiger Tropenregen vertrugen sich leider gar nicht, und danach waren sie ziemlich unbrauchbar. Lektion gelernt!

Auch meine Entscheidung, zwei warme Pullis, einen dünnen Parka und noch eine Fleecejacke mitzunehmen, fühlte sich in der heißen Sonne und dem schwül-warmen Klima plötzlich nicht mehr so intelligent an. Ja, für den Flug war es super, und auf dem einen Field Trip nach San Gerardo de Dota wurde es auch etwas kälter, aber da ich keine Wanderung in die hohen Gebirge hier gemacht habe, hätten auch ein oder zwei warme Sachen ausgereicht.

Na ja, you live and you learn, oder wie heißt es noch?

Die besten und nützlichsten Sachen

Ein paar Dinge haben sich aber richtig gelohnt. Als Erstes zu erwähnen ist hier definitiv meine teure, dünne, superwasserabweisende Regenjacke. Wer in der Regenzeit, also im Wintersemester, nach Costa Rica geht, braucht definitiv eine, und die Betonung liegt auf dünn, atmungsaktiv und mit Belüftungsschlitzen. Ja, schwitzen wirst du trotzdem, aber du musst es dir ja nicht extra schwer machen.

Auch eine richtig gute Entscheidung waren dünne, leichte Sommerkleider sowie lange, weite, leichte Hosen. Für San Jose sind kurze Hosen manchmal tatsächlich ein bisschen kühl, aber in eine Skinny Jeans bekommen mich hier trotzdem keine zehn Pferde.

Nicht missen möchte ich hier auch meine Technik-Ausrüstung, die aus Kamera, Laptop, Tablet, Handy und Drohne bestand. Das ist eine ganze Menge, ich weiß … die Dame bei der Gepäckkontrolle am Flughafen haben auch nicht schlecht gestaunt, was ich alles tetrismäßig in den kleinen Tagesrucksack reingepackt hatte. Natürlich – generell gilt beim Gepäck je leichter, desto besser, aber ich schleppe „Drohni“ lieber einmal zu viel an den Strand als zu wenig und bekomme dafür einzigartige Eindrücke von der Landschaft. Für Fotografie-Nerds lohnt sich außerdem ein Teleobjektiv, um in den Nationalparks zum Beispiel den Affen beim In-der-Nase-Bohren zuschauen zu können. Wichtig für Mitteleuropäer*innen: Die Steckdosen sind anders, nämlich dieselben wie in den USA. Daher: Adapter nicht vergessen und am besten noch eine Mehrfach-Steckerleiste obendrauf legen.

Und zuletzt noch mein Appell an alle, die Wert darauf legen, welche Kosmetik, Duschgele, Haarpflegeprodukte und Gesichtscremes sie benutzen: Nehmt euch genug davon mit. Drogerieprodukte sind hier in Costa Rica superteuer, und du bekommst längst nicht alles, was du gerne hättest. Vor allem Sonnencreme fegt einem gerne das Reisebudget leer, du brauchst sie aber nun mal leider immer. Ich hatte leider nicht genügend Vorräte von meinen Gesichtspflegeprodukten dabei, und im November waren sie aufgebraucht. Da ich hier an keinen Ersatz kam und der direkte Versand nach Costa Rica sehr, sehr teuer gewesen wäre, ließ ich mir ein Set nach Deutschland schicken und mein Freund packte mir ein Päckchen nach San Jose. Nun, Mitte Januar ist das Päckchen endlich angekommen, und zwar wieder zurück in Bonn… also nur zur Warnung, Dinge einfach mal mit Amazon oder DHL nachbestellen wird auch schwierig. Ich habe seitdem meine Skin Care übrigens aufs Eincremen mit Gesichtssonnencreme reduziert. Funktioniert auch halbwegs jedenfalls.

Außerdem bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, statt klobiger Wanderschuhe leichte, aber knöchelhohe Trailrunning-Schuhe mitzunehmen. Die trocknen superschnell, geben Halt, lassen sich aber relativ platzsparend in den Rucksack quetschen!

Was ich leider nicht dabei hatte…

Wie gesagt, Dinge übers Internet nachzubestellen, ist keine besonders zuverlässige Option, aber je nachdem, was du brauchst, bekommst du es in San Jose trotzdem irgendwo. Vor allem Elektronik ist gar kein Problem – ich merkte am ersten Tag, das mein Laptop-Ladegerät leider nicht in den Steckdosenadapter passte, den ich extra dabeihatte. Also ab in die nächste Mall und einen Zweiten gekauft. Supereasy!

Eine klare Empfehlung (weil ich meine frühere Entscheidung dagegen bereue) ist die Anschaffung entweder einer ActionCam wie einer GoPro, oder einer guten wasserfesten Handyhülle. Wer in Costa Rica reist, wird hoffentlich auch mal schnorcheln gehen, und ich habe mich ein paar Mal echt geärgert, die tollen Eindrücke nicht festhalten zu können. Nicht immer hat irgendein Travelbuddy eine GoPro dabei, von der du nachher die Bilder bekommen kannst…

Was mir außerdem klamottenmäßig gefehlt hat, waren etwas schickere Ausgeh-Sachen. Daran hatte ich irgendwie beim Packen gar nicht gedacht, denn in Deutschland war ja eh nichts mit Ausgehen. Da in Costa Rica aber die Corona-Regeln anders sind, kann, wer möchte (und geimpft ist) auch mal feiern gehen. Die entsprechenden Outfits musste ich dann eben „leider“ vor Ort kaufen.

Fazit: Im Großen und Ganzen erfolgreich!

Generell war ich aber sehr zufrieden mit meinen Packkünsten, und damit du das Ganze genauso gut oder noch besser meistern kannst, habe ich hier mal eine umfangreiche Packliste für dein Auslandssemester oder deine große Reise nach Costa Rica zusammengestellt. Die ist insofern nicht vollständig, weil ja jede*r auf andere Dinge wert legt, aber sie soll dir eine Grundidee verschaffen, was nützlich wäre einzupacken.

Noch ein letzter Tipp: Packtaschen sind wirklich ihr Geld wert. Ich improvisiere zwar im Moment mit Jute- und Plastikbeuteln, um irgendwie Ordnung im Rucksack zu halten, aber schiele immer neidisch auf die Packtaschen von meinem Freund. Irgendwie ist sein Backpack nämlich immer viel aufgeräumter als meiner! Vielleicht liegt das aber auch nicht nur an den Taschen…

So, und jetzt viel Spaß beim Packen!

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