17. Juni 2022
Melanie, eine andere Correspondent, hatte kürzlich einen Blogbeitrag veröffentlich, in dem es um 30 Unterschiede zwischen Malaysia und Deutschland ging. Ich fand ihren Blogbeitrag so interessant, dass ich beschlossen habe, einen ähnlichen Beitrag zu veröffentlichen. Jedoch in Bezug auf mein Gastland – Chile. Aber mehr dazu im Folgenden.
1. Der deutsche Einfluss im Süden
Im Süden Chiles haben sich sowohl vor dem ersten Weltkrieg als auch nach dem zweiten Weltkrieg sehr viele Deutsche niedergelassen. Dieser Einfluss ist einerseits sehr deutlich erkennbar, da viele Menschen einen deutschen Familiennamen wie Stolzenbach, Gebauer, Surber oder ähnliche tragen. Andererseits finden sich häufig übernommene deutsche Begriffe wieder. So zum Beispiel der Begriff Oma, Kuchen oder auch Strudel.
2. Die Natur Chiles – ein buntes Spektrum
Bevor ich nach Chile gereist bin, wusste ich zwar wie vielfältig die Landschaft hier ist, dass sie jedoch so atemberaubend ist, hätte ich wirklich nicht gedacht. Denn Chile ist ein sehr langes und schmales Land. Doch genau deshalb gibt es hier eine so vielfältige Vegetation. Im Norden des Landes beispielsweise liegt die trockenste Wüste der Welt, die sogenannte Atacamawüste. Ganz im Süden Chiles in der Nähe von Punta Arenas und Puerto Natales finden sich jedoch auch Gletscher wieder. Nämlich solche, die vor über 18 000 Jahren einmal ganz Chile und Argentinien bedeckten. Und insgesamt sind im ganzen Land 36 Nationalparks zu finden.
3. So typisch Chile
Die Chilenen sprechen nicht nur schnell spanisch. Sie sprechen auch ein sehr eigenes spanisch. Viele Begriffe sind von ihrer eigentlichen Bedeutung her sehr abgewandelt. So zum Beispiel der Ausdruck me da lata, der wortwörtlich zu übersetzen wäre mit gibt mir Dose. Doch im Chilenischen bedeutet dies eigentlich so viel wie wie langweilig. Anfangs hatte ich mit meinen Schulspanischkenntnissen eindeutige Probleme, die Chilenen zu verstehen. Doch kennt man erst einmal viele Begriffe, kann man einem Gespräch gleich viel besser folgen. Der wichtigste Ausdruck ist wohl Cachai?. Denn dieses Wort wird wohl mit am Häufigsten verwendet. Es bedeutet so viel wie Verstehst du?.
4. Zum Glück gibt es das hier…
Handyverträge in Chile sind sehr viel günstiger als in Deutschland. Für meine SIM Karte habe ich etwa einen Euro bezahlt und jetzt kann ich diese immer mit neuem Guthaben aufladen, was je nach Dauer und Kapazität zwischen fünf und zehn Euro kostet im Monat.
An vielen Ecken in Chile gibt es kleine Stände mit frischem Obst und Gemüse. Die Preise sind günstiger als im Supermarkt, meistens zumindest. Und der Geschmack ist ebenfalls deutlich besser, finde ich.
5. Die Offenheit der Menschen
Die meisten Chilenen sind sehr offene und neugierige Menschen. Als ich einmal auf dem Polizeiamt hier war, musste ich gemeinsam mit dem Bearbeiter auf Dokumente warten. In diesem Zuge quatschen wir ein wenig und endeten schlussendlich darin, meine genaue Wohnstraße in Köln bei Google Maps ausfindig zu machen.
6. Kulinarische Ups und Downs
In Chile wird sehr viel Fleisch gegessen. Vor allem in Osorno. Zu Beginn hatte ich deshalb häufiger mal die Situation, dass ich keine Gerichte ohne Fleisch bekommen habe. Wenn ich etwas ohne Fleisch bestellt habe, kam dann manchmal die Antwort „Das ist nur mit Hähnchen, ist das ok?“.
Zudem ist das chilenische Äquivalent zu unseren Pommes-, Currywurst- oder Bratwurstständen eine sogenannte Empanada. Es gibt sie überall, sowohl frittiert, als auch im Ofen gebacken. Und mittlerweile mit diversen Füllungen. Von Käse über Fleisch und Meeresfrüchten bis hin zu Gemüse ist alles dabei. Oder fast alles, denn ganz vegane Alternativen habe ich bisher noch nicht gesichtet.
7. Rein geografisch bedingte Unterschiede
Die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Chile beträgt zwischen vier und sechs Stunden. Denn wenn in Chile Sommer ist, ist in Deutschland Winter und die Zeitverschiebung beträgt nur vier Stunden. Wenn in Deutschland jedoch Sommerzeit ist und in Chile der Winter herein bricht, dann stellen beide Länder die Uhrzeit um und die Zeitverschiebung steigt auf sechs Stunden.
Zudem sind die Jahreszeiten hier im Vergleich zu Deutschland verkehrt herum. Aktuell ist hier Juni, sprich Ende Herbst.
Falls euch noch einfällt, was in Chile im Vergleich zu Deutschland anders ist, dann schreibt es gerne in die Kommentare. Ich bin neugierig noch mehr zu erfahren. Ansonsten bis zum nächsten Beitrag!
Mila
Angelika
25. Juli 2022
Hallo Mila
wie hoch sind die Studiengebühren und wieviel braucht man zum Leben?
Viele Grüße
Angelika
Mila
1. August 2022
Liebe Angelika,
zu deiner ersten Frage: Da ich selbst nicht in Chile studiere und überwiegend in der Deutschen Schule Osorno verkehre, bin ich diesbezüglich wahrscheinlich nicht die beste Quelle. Was mir jedoch von vielen meiner Kolleg:innen gesagt wurde, ist, dass die Studiengebühren je nach privater beziehungsweise öffentlicher Hochschule und Universität stark variieren können. Die Kosten können einerseits immens hoch sein, andererseits kann ein Student auch an bestimmten Universitäten von dem Semesterbeitrag freigestellt sein. Wenn du in Erwägung ziehst, ein Auslandssemester in Chile zu machen, kann ich dir empfehlen, dich beispielsweise auf der Seite des DAADs zu informieren. Dort findest du viele hilfreiche Informationen.
Nun zu deiner zweiten Frage: Auch die Lebensunterhaltungskosten in Chile können natürlich je nach deinem Gusto, deinem Lebensstil, deinen Standards und Wünschen und vieler weiterer Faktoren stark variieren. Ich habe hierzu mal einen Blogbeitrag veröffentlicht, in dem ich davon berichte, mit wieviel Geld du in Chile rechnen solltest beziehungsweise wieviel Geld ich in einem Monat in Chile ausgebe.
Falls du noch mehr Fragen hast, dann melde dich gerne bei mir 🙂