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Meine Zeit in Vietnam das würde ich wieder tun, das würde ich anders machen.


Müsste ich meine Zeit in Vietnam mit nur einem Wort beschreiben, wäre es wohl „fabelhaft“, oder vielleicht „großartig“, oder doch lieber „wundervoll“? Wie ihr seht, kann ich mich gar nicht entscheiden, welches Adjektiv ich verwenden würde, so toll war es. Viele Dinge würde ich genauso nochmal machen. Aber es gibt auch etwas, das ich anders machen würde bzw. gern anders gemacht hätte. Was das genau ist, erfahrt ihr im Folgenden.

Aller Anfang ist schwer (?)

Ich liebe es, Dinge zu organisieren und zu planen. Noch mehr liebe ich es, wenn mein Vorhaben dann auch noch funktioniert. Daher fiel es mir schwer, ohne einen wirklichen Plan nach Vietnam zu kommen. Alles was ich organisiert hatte, war eine Airbnb-Unterkunft bei einer vietnamesischen Familie für meine ersten zehn Tage. Mehr nicht. Das bereitete mir zu Anfang ein wenig Bauchschmerzen, doch es stellte sich heraus, dass es eine gute Entscheidung war, erst vor Ort nach einer Unterkunft zu suchen. Durch Kontakte und Empfehlungen von meinen Couchsurfing-Bekanntschaften bin ich schnell und unkompliziert an mein Zimmer (das mit der tollen Dachterrasse) gekommen. Beim nächsten Mal in einem fremden Land werde ich es wieder entspannt angehen und eine Unterkunft erst vor Ort suchen.

Keine Angst vor Couchsurfing

Die eben erwähnten Bekanntschaften bringen mich zu meinem zweiten Punkt. Ich würde und werde immer wieder Kontakt zu Locals über Plattformen wie zum Beispiel Couchsurfing suchen. Mit Huy und Na habe ich den absoluten Glücksgriff gelandet. Huy hat mir besonders während meiner ersten Tage sehr geholfen. Der Besuch bei seiner Familie am Meer hat mir eine ganz neue Perspektive auf das Land eröffnet. Na ist in HCMS geboren und kennt die Stadt wie ihre Westentasche. Unverhofft rief sie mich manchmal an, fragte ob ich Zeit habe, und wenn ja, war sie eine Stunde später bei mir und nahm mich mit zu den coolsten Insiderecken der Stadt. Zum Beispiel zeigte sie mir eines der letzten Cafés, in dem es traditionellen Filtercafé gibt. Sie nahm mich mit auf Konzerte ihrer Brass Band oder zeigte mir einen Thai-Tempel und Pagoden in einem der äußeren Gebiete der Stadt, den (fast) nur Einheimische kennen. Ohne sie hätte ich die Stadt nur halb so gut kennengelernt.

Ohne den Kontakt zu den Locals hätte ich auch viele vietnamesische Gerichte gar nicht probiert. Denn wer kann schon ahnen, dass an dem unscheinbaren Stand in der kleinen Seitenstraße die beste Pilzsuppe der Stadt verkauft wird? Mein Vorhaben, alle Speisen, die mir auf den Teller kommen, zu probieren , habe ich durchgezogen. Das würde ich auch immer wieder genauso machen. Ich habe dadurch so viel neues entdecken können, trotz anfänglicher Überwindung. Einige Gerichte werde ich in Zukunft jedoch dankend ablehnen. Entenembryone und Minischnecken sind einfach nicht mein Fall. ABER- ich habe sie immerhin probiert.

Was ich anders machen würde

Leider habe ich es versäumt, die Sprache zu lernen. Bis auf ein paar Wörter und die Zahlen kann ich mich auf Vietnamesisch nicht wirklich verständigen. Das ärgert mich rückblickend. Ich bereue es sehr, nicht mehr Vietnamesisch zu sprechen. Wenigstens die verschiedenen Anreden und ein paar weitere Floskeln hätten meinen Aufenthalt sicherlich bereichert. Mein Kollege Anselm macht für sechs Monate ein Praktikum in HCMS und spricht Vietnamesisch. Das finde ich nicht nur sehr beeindruckend, es macht auch den einen oder anderen Restaurantbesuch um einiges einfacher und so manchen Marktbesuch auch ein wenig günstiger. Fahre ich das nächste Mal für längere Zeit nach Vietnam oder in ein anderes Land, werde ich auf jeden Fall frühzeitig damit beginnen, die Sprache zu lernen.

Aber ansonsten würde ich alles nochmal genau so machen. Es war eine tolle Zeit in Vietnam. Ich habe Freunde gefunden und unfassbar viele tolle Dinge erlebt. Ich habe Geschmäcker geschmeckt, die ich mir im Leben nicht erträumt hätte und Dinge gesehen, die ich nicht für möglich gehalten habe (z.B. was alles auf ein Motorbike passt …). Danke für diese schöne Zeit, Vietnam !

Kommentare
  1. Lukas

    8. Februar 2018

    Hallo Clara,
    mein Name ist Lukas und mein Auslandssemester würde ich gerne in Vietnam (HCMS) verbringen, nur habe ich meine Bedenken, wenn es um die Verständigung zwischen Einheimischen und ausländischen Studenten geht. Habe schon häufig gelesen, dass man nur mit Hand- und Fußzeichen weiterkommt und dort kaum Englisch gesprochen wird.
    Wie waren denn deine Erfahrungen so?

    1. Clara

      9. Februar 2018

      Hey Lukas,
      eine gute Wahl! Ein Auslandssemester in HCMS kann ich nur empfehlen – die Stadt ist toll! Leider sind viele der Reiseführer mit ihren Infos überholt oder nicht ganz richtig. In Vietnam wird auf dem Land in der Tat kaum Englisch gesprochen, aber in der Stadt und gerade in HCMS wirst du dich gut mit deinen Kommilitonen auf Englisch unterhalten können. Die jungen Leute freuen sich sogar sehr darüber, ihr Englisch zu erproben. Ich hatte selten Probleme bezüglich der Verständigung. Die älteren Leute sprechen auch in HCMS nur manchmal Englisch, aber es gibt immer jemanden, der gerne hilft. Und ansonsten kann ein wenig Kommunikation mit Hand und Fuß zusammen mit etwas Humor und einem Lächeln auch Türen öffnen 😉
      Ich wünsche dir eine tolle Zeit in Vietnam.
      Liebe Grüße
      Clara

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