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So ticken Südafrikaner. Über kulturelle Unterschiede


„Andere Länder, andere Sitten!“ Den Spruch kennen wir alle und auch mir war bewusst, dass ich in Südafrika auf Studenten anderer Länder mit anderen kulturellen Hintergründen treffen würde. Und tatsächlich – einige Klischees haben sich bestätigt, vor allem über die Deutschen.

Nachdem ich im Frühjahr bereits einen Monat China bereisen durfte, waren mir die chinesischen Sitten bereits bekannt. Von den Südafrikanern wussten wir als deutsche Gruppe allerdings nicht viel.
Ein lustiges und fröhliches Volk sollen sie sein und wenn sich eins in den letzten zwei Tagen bestätigt hat, dann definitiv dieses Vorurteil.
Während wir deutschen Studenten noch halb verschlafen beim Frühstück hocken und die chinesische Delegation noch mit dem Jetlag zu kämpfen hat, hüpfen die Südafrikaner munter durch die Gegend. Immer einen lustigen Spruch auf den Lippen und stets zum Spaß und zum Singen bereit, kann man hier fast keine schlechte Laune haben.

Ein weiterer Grund, keine schlechte Laune zu haben, ist unser Campus, denn der ist direkt am Meer. Zum neidisch machen gibt’s hier auch gleich ein paar Fotos!

 

Doch so gut sollte der Tag erstmal nicht beginnen …

In deutscher Manier standen wir pünktlich um 6:40 Uhr zum Treffen bereit, 15 Minuten später sollte die Abfahrt sein. Es wurde 6:45, 7:00, 7:15 Uhr …
Anrufe wurden getätigt, es wurde gerätselt wo die Chinesen nur sind. Noch im Hotel? Schon an der Uni?

7:30 – 7:45…
Mit nur einer Stunde Verspätung kamen sie und wir waren bereit zur Abfahrt.
Während wir deutschen Studenten draußen warteten und warteten und warteten, schien es den Südafrikanern nichts, aber auch rein gar nichts auszumachen.

Andere bisher erkundete kulturellen Unterschiede hier im Überblick:

„Wir treffen uns um 7:45 Uhr vor dem Hotel“

Deutschland: Spätestens um 7:40 Uhr stehen alle gepackt vor dem Hotel

China: Wir kommen … später … Brauchen mehr Zeit, sagen wir 8:30 Uhr? Bei der Rezeption?

Südafrika: Es war ja nicht genau um 7:45 Uhr, oder? 8:00 Uhr passt doch auch und wenn wir mal warten, dann spielen wir eben etwas.

„Das ist gleich hier um die Ecke!“

Deutschland: Genau da ist es auch, eben gleich hier um die Ecke.

Südafrika: Die Ecke scheint sehr dehnbar zu sein, gerne verstecken sich hier auch mal 25 Minuten Fußweg.

„Dafür gibt es einen Zeitplan“

Deutschland: Ein Zeitplan ist da, um eingehalten zu werden. Gerne kürzen wir auch mal eine Pause, damit er wieder passt.

Südafrika: Der Zeitplan ist eher so eine Richtlinie. Ehrlich gesagt wissen wir auch noch nicht, ob wir das alles so machen. Seht das ganze erstmal als eine Art ersten Entwurf.

Ihr seht, es ticken nicht alle wie wir – und das ist auch gut so!
Um solche Situationen vorzubeugen informiert euch am besten bereits Zuhause über andere Kulturen und lest euch kurz ein in die Nationen, auf die ihr treffen werdet. So erspart ihr euch zwar im Zweifel das Warten nicht (denn welcher Deutsche würde schon zu spät kommen?) aber dann könnt ihr es immerhin mit Gelassenheit nehmen und wisst Bescheid.

Von anderen Kulturen können wir viel lernen und manchmal tut es auch uns gut, nicht nur an unseren eigenen Regeln und Sitten festzuhalten, sondern uns auch zu öffnen für andere Länder und Kulturen.

Ob man dann – ganz im Südafrika-Style – trotzdem über jede rote Ampel gehen muss, kann man ja immer noch für sich entscheiden. 😉

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