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Von Vulkanen und Erdbeben: Studieren in Lissabon

In der dritten Klasse habe ich in einem Zeitungsinterview gesagt, dass mir „so spannende Sachen, ein Wirbelsturm oder Unfälle“ thematisch am besten an der Zeitung gefallen. So würde ich das heute vielleicht nicht mehr sagen, aber ein Interesse an Katastrophen besteht noch immer. Das hat meine bisherige Studienwahl bestimmt und mich zu einem Erasmus-Semester in Lissabon motiviert.

Mich fasziniert die Natur und der Mensch ist daraus nicht wegzudenken. So auch bei Extremereignissen wie Hochwasser, Stürmen oder dergleichen. Diese werden durch das Aufeinandertreffen mit dem Menschen zu einer Katastrophe. Durch den Wandel des Klimas treten Extremwetterereignisse häufiger auf und ein gutes Management wird in Zukunft an Relevanz gewinnen.

Auf meinem Weg zum Master of Disaster

Es ist kaum möglich, ein so spezifisch ausgerichtetes Bachelorstudium zu finden. Um den „Master of Disaster Management“ zu studieren, brauchte ich also ein dazu passendes Grundstudium. Deshalb begann ich während der Pandemie mein Geographie- und Ethnologiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Nun bin ich in den Endzügen von Ethnologie und da bietet sich ein Auslandsstudium an. So bekomme ich die Möglichkeit, das Studienleben an einem anderen Ort kennenzulernen und gegebenenfalls neue Perspektiven auf die Themen zu bekommen. Ich habe mich also für die Universidade de Lisboa entschieden, weil diese einen Schwerpunkt in Risikoforschung und -management hat. Mein Ziel ist es, damit mein Wissen in diesem Bereich der Geographie zu vertiefen.

Steine, Computer und Portugiesisch: meine Kurswahl

Ich habe Kurse zu Geologischen Katastrophen, Erneuerbaren Energien, Geologische Kartierung und zum Programmieren in der Geologie und im Web. Das Studium ist hier sehr praktisch ausgerichtet, denn teilweise habe ich zu einer Vorlesung zwei Übungen. Da schauen wir uns vulkanische Gesteine an oder machen unsere ersten Schritte mit der Programmiersprache Python.

In unserer Übung schauen wir uns verschiedene vulkanische Gesteine an. Später wird es dann um Erdbeben gehen.

Die erste Uniwoche ist nun vorbei und trotz des Studiums auf Portugiesisch konnte ich einigermaßen folgen. Die Sprachbarriere zwingt mich, den Fokus eher auf die Vor- und Nachbereitung zu legen – ein Novum in meiner Unikarriere. 😉 Zudem motiviert es mich umso mehr der Sprache mächtig zu werden.

Das Kleingedruckte

Ein Auslandsaufenthalt wird nicht ohne Grund mit einem langen Vorlauf geplant. Es verstecken sich viele Aufgaben, die den Abschied nicht unbedingt entspannt machen. Mit dem richtigen Zeitmanagement ist das jedoch kein Problem. Kleiner Spoiler: Das ist leider meine Schwäche. 😉

Für die Vorbereitung auf die Zeit in Lissabon musste ich Dokumente für Erasmus fertigstellen, die Finanzierung klären und beantragen, Flüge buchen, Kurse wählen, mein Zimmer untervermieten, selbst ein Zimmer finden, packen und die Krankenversicherung abschließen. Das sind viele kleine Dinge, die aber in der Menge doch etwas Zeit in Anspruch nehmen.

Während mein Flug innerhalb weniger Minuten gebucht war und ich eine Zusage für meine erste Zimmeranfrage bekam, brauchte ich einen ganzen Abend um meine Kurse auszuwählen und den Stundenplan zu erstellen. Nach mehr als zwei Monaten ist nun endlich ein Dokument vom Amt angekommen, das ich für meinen Auslands-BAföG-Antrag brauche – und damit ist der Antrag noch immer nicht fertig. Also ihr seht, die Aufgaben brauchen mal unerwartet viel und mal überraschend wenig Zeit, aber sie sind kein Hexenwerk. Sie sollten einfach früh genug in Angriff genommen werden, wenn man sich einen stressfreien Abschied wünscht. Zum Thema Finanzierung wird es auf meinem Blog im nächsten Monat noch einen detaillierteren Beitrag geben.

Es war sehr herausfordernd für mich, die Wochen vor dem Abflug alle anstehenden Aufgaben gleichzeitig zu jonglieren: Neben den Vorbereitungen für Lissabon habe ich einige Vorträge gehalten, Hausarbeiten fertiggestellt und dann standen noch vier Klausuren in meinen letzten zwei Tagen im Kalender. Eine halbe Woche später ging dann das Semester in Lissabon los. Ich merke, dass mir eine kleine vorlesungsfreie Zeit gerade guttun würde. Die gibt es aber leider nicht: Stattdessen mache ich Miniurlaube auf meiner Dachterrasse in der Sonne. 😉

Meine Mini-Urlaube sind ein guter Ausgleich zum vollen Semesterstart.

Ich hoffe, ihr habt durch diesen Blogbeitrag einen guten Einblick in meine aktuelle Studiensituation bekommen. Wenn euch Themen interessieren oder ihr Fragen habt, schreibt mir einfach auf Instagram oder hier in die Kommentare. Ich freue mich auf eure Rückmeldungen!

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