Meine ersten Eindrücke

Am Anfang fand ich es ungewohnt, dass das Schulgelände umzäunt ist. Ich kann das Gelände nur mit einem Mitarbeiterausweis mit QR-Code betreten, wenn dieser vorher vom Sicherheitspersonal gescannt wurde. Trotzdem ist das Schulgelände viel offener gestaltet als die meisten Schulen in Deutschland.

Ich persönlich finde, dass das Schulgelände ähnlich wie ein Campus in Deutschland aufgebaut ist: Es gibt Sitzgelegenheiten mit Sonnenschutz und einen kleinen Teich mit Springbrunnen. Die Schüler*innen können also auch in den Pausen draußen sitzen und lernen. Der Hof liegt zwischen den Klassenräumen, sodass keine Straße in der Nähe ist oder überquert werden muss. Die Schule hat einen eigenen Gärtner, der sich um die Pflanzen kümmert und sie wässert, da es hier vor allem im Frühjahr sehr wenig regnet. Außerdem gibt es einen eigenen Basketball- und Sportplatz mit Tribünen. Hier können die Schüler*innen auch in den Pausen spielen.

Von Türen und Tüchern

Mir ist zugegeben erst nach einiger Zeit aufgefallen, dass in der Schule auf dem Boden in Tür- und Fensternähe immer Lappen liegen in alle Klassenräumen. Zuerst dachte ich, das wären Putzlappen. Dann hat mir ein Lehrer erklärt, dass das eine Schutzmaßnahme ist, falls der Vulkan ausbricht. In der Region Puebla gibt es drei Vulkane, einer davon ist der Popocatépetl, einer der größten Vulkane Mexikos. Für den Fall, dass einer dieser Vulkane ausbrechen sollte, werden die Tücher in die Ritzen der Fenster und von innen vor die Klassenzimmertür gesteckt, damit der Staub nicht in den Raum gelangen kann. In allen Räumen gibt es auch jeweils ein Paket mit Keksen und Waffeln, sodass die Schüler*innen bis zu 24 Stunden in dem Raum bleiben können. Einmal im Halbjahr findet hier auch ein Sicherheitstraining statt – auf diese Weise wissen Schüler*innen und Lehrer*innen genau, was im Ernstfall zu tun ist. Das ist vergleichbar mit dem Feueralarm in Deutschland. Puebla ist zudem eine Erdbebenregion – deshalb gibt es diesen Probealarm auch, um präventiv für den Fall eines Erdbebens zu üben.

Unterschiede: Schulfächer, Lehrerzimmer, Mensa, Cafeteria, Krankenstation

Es gibt einige Unterschiede zu den Fächern in Deutschland. In der Schule gibt es eine eigene Werkstatt, in der die Schüler*innen alte Autos reparieren können. Es gibt auch eine eigene Schulband und einen Proberaum. Das gibt es zum Teil auch an Schulen in Deutschland. Das Lehrerzimmer befindet sich im Hauptgebäude mit der Verwaltung. Dort treffen sich alle Lehrer*innen aus allen Schularten (Grundschule und Weiterführende Schule). Das ist auch anders als in Deutschland. Meistens treffen sich viele Lehrkräfte auch in den Pausen auf dem Schulhof – da es hier viel wärmer ist als in Deutschland, ist das auch besser möglich. Die Grundschule und die weiterführende Schule haben unterschiedliche Pausenzeiten.

Die Schule hat eine große Cafeteria, in der sich die Schüler*innen in den Pausen Sandwiches, Pizza, Obst, Süßigkeiten und Getränke kaufen können. Ebenfalls hat die Schule ein Verwaltungsgebäude mit dem Büro des Schulleiters und weitere Büroräume für Lehrer*innen wie die Oberstufenkoordination und das Büro für das deutsche Sprachdiplom. Die Schule verfügt auch über ein eigenes Gebäude mit einer Krankenstation, der „Enferemería“. Sollten sich die Kinder während des Schultages verletzen, können sie dort von einer Krankenschwester behandelt werden.