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Trockenes Thema, liquide Mittel Finanzierung deines Auslandssemesters

Die Finanzierung ist absolut nicht mein Lieblingsthema, aber nicht zu umgehen, wenn du ein Auslandssemester machen möchtest. Ich sage immer: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Vielleicht brauchst du etwas Geduld und sicherlich starke Nerven, aber egal wie deine finanzielle Situation aussieht: Mit diesen Tipps kannst auch du dir ein Auslandssemester leisten.

Gerade ist die Finanzierung ein aktuelles Thema bei mir, weil ich für das Auslands-BAföG einigen Dokumenten hinterherlaufen musste. Nun habe ich alles eingereicht und kann mich erstmal zurücklehnen. Es heißt jetzt abzuwarten, bis der Antrag bearbeitet wurde und ich meinen Bescheid erhalte.

Neben dem Auslands-BAföG bekomme ich außerdem die Förderung durch Erasmus+ und das Kindergeld. Vom DAAD gibt es für die Beiträge als Correspondent eine Aufwandsentschädigung – das ist ein nettes Extra-Taschengeld. Aktuell erhalte ich auch noch das Deutschlandstipendium, aber ob eine Weiterförderung bestehen bleibt, erfahre ich erst in einem Monat.

Da ich hier keine Studiengebühren zahlen muss und geringere Ausgaben habe, schaut mein Konto gerade besser aus als in Deutschland. Zu meinen Ausgaben wird es aber später noch einen Beitrag geben.

Natürlich muss ich auch an das Geld kommen, während ich in Lissabon bin. Ich benutze nun seit einigen Jahren die Debitkarte der DKB. Damit kann ich weltweit zahlen oder Geld abheben. Von Freunden weiß ich, dass Comdirekt, N26 oder Revolut ebenso günstige Alternativen sind. Am besten schaust du, ob deine Bank ein passendes Angebot für Visakarten hat. Sollten dabei jedoch Kosten anfallen, empfehle ich dir eine der oben genannten Banken. Die Gebühren können sich schnell häufen und wenn es kostenlose Alternativen gibt, dann lohnt es sich dafür auch, ein weiteres Konto zu eröffnen.

Jetzt hast du einen kleinen Einblick in mein Porte­mon­naie bekommen. Aber was viel wichtiger ist: Welche Möglichkeiten zur Finanzierung stehen dir zur Verfügung? In einer Übersicht habe ich die Vorteile, einige Beispiele und Besonderheiten zusammengefasst.

Finde ein passendes Stipendium!

Ich könnte einzig und allein über Stipendien einen ganzen Aufsatz schreiben. Das ist so eine Wissenschaft für sich, aber keine Quantenphysik. Es gibt viele verschiedene Stipendiengeber, die dein Vorhaben unterstützen können. Alle haben einen anderen Schwerpunkt, die einen haben eine politische Ausrichtung, andere fördern Studierende, die nach Osteuropa möchten, wieder andere schauen besonders auf deine familiäre Situation, andere auf deine Leistungen und so weiter.

Hast du ein passendes gefunden, musst du mit deiner Bewerbung überzeugen. Hebe hervor, warum du zu den Stipendiengebern passt, was dich auszeichnet und was deine Motivation ist. Achte dabei auf die formalen Vorgaben, wie maximale MB-Größen oder Maximalanzahl von Zeichen.

Förderprogramme wie Erasmus+

Wenn dein Auslandssemester über die Universität läuft, dann erhältst du vermutlich automatisch die Förderung durch Erasmus+. Informiere dich vorher bei deiner Universität, wie lange du Erasmus+ bekommst. Bei mir beschränkt sich die Förderung beispielsweise auf drei Monate. Meine Prüfungsphase dauert aber über diesen Zeitraum hinaus. Die Höhe der Förderung wird abhängig gemacht vom Land, in dem du dein Auslandssemester machst. Es gibt drei Kategorien, Portugal fällt in die Zweite. Das heißt ich bekomme 540 Euro. Die erste Rate machen 75 Prozent der Gesamtsumme aus, den Rest erhältst du nach Vorlage der bestandenen Kurse. Das unterscheidet sich jedoch auch etwas nach Studiengang. Am besten informierst du dich vorher an deiner Fakultät, wie die Regelungen sind, denn auch Uniintern können diese variieren.

Wofür steht eigentlich Auslands-BAföG?

Das sogenannte Bundes­ausbildungs­förderungs­gesetz (wie ich die deutsche Sprache doch vermisse ;)) steht für Chancengleichheit. Das bedeutet, dass die Finanzierung abhängig vom Einkommen der Eltern berechnet wird. Der Freibetrag der Eltern ist höher als beim BAföG in Deutschland. Das bedeutet, dass deine Eltern mehr verdienen dürfen, damit du BAföG bekommst. Schau mal in den BAföG-Rechner rein, um zu schauen, ob sich ein Antrag für dich lohnt.

Der Nachteil ist hier, dass du 50 Prozent vom BAföG später zurückzahlen musst. Es lohnt sich also hier regelmäßig etwas zur Seite zu legen. Studiengebühren sind von dieser Regelung übrigens ausgeschlossen. Je nach Höhe des BAföG-Satzes musst du vielleicht nebenbei nicht arbeiten und kannst deinen Fokus auf das Studium und deinen neuen Alltag im Ausland legen.

Wenn du deine Förderung rechtzeitig erhalten möchtest, stelle den Antrag ein halbes Jahr vor deiner Ausreise. Das BAföG-Amt braucht zwei bis drei Monate, um deinen Antrag zu bearbeiten. Oft kommt es dazu, dass du noch etwas nachreichen musst. Danach kannst du nochmal mit dergleichen Bearbeitungszeit rechnen.

Ich wünsche dir sehr, dass deine Auslandspläne nicht an der Finanzierung scheitern. Der Aufwand ist es mehr als Wert! Ich bin sehr dankbar, dass mir durch staatliche Förderung und das Deutschlandstipendium das Studium in Lissabon ermöglicht wird. Falls du weitere Ideen hast oder Fragen bei dir offengeblieben sind, dann schreib sie gerne in die Kommentare. Sonst erreichst du mich auch über meine Social-Media Kanäle.

Grüße aus Portugal

Vladana

Hast du noch Fragen?

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