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Zero-Waste und Fahrrad-Abo: Nachhaltig in Lissabon

Ich war total begeistert davon, dass die Supermarktkette Auchan eine Unverpackt-Theke hat. Daraufhin bin ich mit meinem Glas angekommen, um Haferflocken für das Frühstück einzukaufen. Die Verkäuferin hat mich jedoch darauf hingewiesen, dass ich doch bitte die Plastiktüten daneben nutzen solle. Schade, aber: Lissabon kann auch anders! Wie ihr im Alltag nachhaltig leben könnt, berichte ich in diesem Beitrag.

Mein Blick auf Nachhaltigkeit ist sehr ethnozentristisch geprägt. Ich habe Deutschland lange als Vorreiter in diesem Bereich gesehen. Aber auch an anderen Orten weltweit wird freitags demonstriert, Kunst aus Müll gemacht und mit dem Jute-Beutel über den Markt geschlendert. Vielleicht hängt ein Bewusstsein für ein ressourcenschonendes Leben weniger mit dem Land zusammen, sondern eher mit den Kreisen, in denen wir uns bewegen. Was sind deine Erfahrungen? Und wie wichtig ist das Thema in deinem Freundeskreis?

Mein Ökologischer Fußabdruck liegt zwar unter dem deutschen Durchschnitt, aber ist weit entfernt davon nachhaltig zu sein. Ich schaffe es, im Alltag nachhaltig zu leben, dafür schäme ich mich umso mehr für die vielen Kilometer, die ich geflogen bin (Flugscham ist inzwischen tatsächlich ein Ding!). Da haben sich ein paar Meilen angesammelt in den letzten Jahren. Wie sieht euer ökologischer Fußabdruck aus? Hier könnt ihr ihn errechnen.

Letztendlich geht es aber nicht ums Vergleichen und der Diskurs zu einem nachhaltigen Leben sollte auf Augenhöhe bleiben. Unser Ziel sollte es sein, gemeinsam für eine klimagerechte Welt einzustehen. Unverpacktes kann sich nicht jeder leisten, einigen wird beim Containern schlecht und wieder andere fliegen regelmäßig, weil die Liebe des Lebens auf einem anderen Kontinent wartet. Konsum ist selten ressourcenschonend, deshalb können wir versuchen ihn zu minimieren. Darüber freut sich auch unser Geldbeutel. Wo das nicht möglich ist, können wir versuchen, nachhaltige Alternativen zu finden. So zum Beispiel, wenn es um Essen oder Kleidung geht. Im Folgenden sind einige meiner Lieblings-Second-Hand Shops in Lissabon.

Zero Waste

Auch die Herstellung und Entsorgung von Plastik ist und wird eine Herausforderung bleiben. In Lissabon zahlt man außerdem für die Plastiktüten. Deshalb nehme ich beim Einkaufen die guten alten Jute-Beutel mit. Für Brot benutze ich hingegen einen Leinbeutel, darin bleibt es länger frisch.

Obst und Gemüse bekommt man in den unzähligen „fruterias“ oder auf den Märkten sehr viel günstiger als im Discounter und dazu auch noch unverpackt.

Ich habe euch hier ein paar der Unverpackt- und Bioläden zusammengestellt.

Fahrradfahren in Lissabon

Für 30 Euro fahre ich in der Metropolregion Lissabon im Monat mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Metro kommt im 3-5 Minutentakt, die Busse sind halbwegs pünktlich und die Straßenbahn ist ein Erlebnis für sich! Schwierig wird es, wenn gestreikt wird, was in letzter Zeit oft der Fall war. Es sind dann hauptsächlich die Züge betroffen – wenn du weiter außerhalb wohnt oder zum Strand möchte, sollte man mehr Zeit einplanen. Insgesamt hat Lissabon ein richtig gut ausgebautes Netz für öffentliche Verkehrsmittel. Ein weiterer Grund, warum Lissabon zu einer der nachhaltigsten Städte Europas gehört.

Trotzdem konnte ich es nicht lassen, mir ein Fahrrad zu besorgen. Seit ich klein bin, ist es mein Hauptfortbewegungsmittel. Damals eher unfreiwillig, heute geht es nicht mehr ohne. Für 70 Euro habe ich es auf olx gefunden – sozusagen dem portugiesischen eBay Kleinanzeigen.

Mir haben alle von einem Kauf abgeraten, da man in Lissabon mehr Höhenmeter zurücklegt als zur Zugspitze – naja fast. Jede Strecke ist ein gutes Workout und garantiert Muskelkater. Ist mir eine Strecke doch mal zu anstrengend, kann ich das Fahrrad kostenlos in der Metro, den Zügen und auf den Schiffen mitnehmen.

Das Netz aus Fahrradwegen im Zentrum ist seit 2017 gut ausgebaut. Sogar auf einigen Stadtautobahnen gibt es eine abgegrenzte Spur für Fahrradfahrer.

Die Fahrradwege sind grün markiert und mit kleinen Barrieren von der Autospur abgegrenzt. Damit wird die Sicherheit der Radfahrer ein wenig erhöht. Trotzdem wirst du ab und zu noch von Passanten übersehen, aber die Menschen gewöhnen sich immer mehr an den zunehmenden Radverkehr.

Wenn ein Fahrradkauf keine Option für dich ist, kannst du auch einfach ein Fahrrad-Abo abschließen. Die E-Bikes von Gira sind in ganz Lissabon verteilt und können für 25 Euro im Jahr unlimitiert genutzt werden.

Wie lebst du Nachhaltigkeit in deinem Alltag? Schreibs gerne in die Kommentare. Wenn du noch Fragen hast, schreib sie wie immer gerne in die Kommentare oder mir auf meinen Social Media Kanälen.

Liebe Grüße, Vladi

Hast du noch Fragen?

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