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Halbzeit? Die Zeit verfliegt und ich darf wachsen!

Halbzeit! Manchmal schockiert es mich, wie schnell die Zeit vergeht. Ich habe das Privileg, seit zweieinhalb Monaten in Budapest zu leben. Schon jetzt habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt und durfte unglaublich viel über Ungarn, Auslandsaufenthalte und mich selbst lernen.

Als ich mich dazu entschieden habe, ein Auslandssemester in Budapest zu machen, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten wird. Nach der Hälfte meines Aufenthaltes kann ich sagen, dass ich schon jetzt unglaublich gewachsen bin. Diese Zeit wird mich vermutlich mein ganzes Leben lang prägen.

Meine vier prägendsten Learnings:

1. Der Schritt aus der Komfortzone lohnt sich immer!

Aus meiner Komfortzone heraus zu treten, fällt mir ziemlich schwer.
Anfangs war ich in Budapest komplett auf mich allein gestellt. Ich kannte kaum Menschen, musste Unabhängigkeit ganz neu lernen, schwierige Situationen allein meistern und Lösungen finden. Ich musste feststellen: Das Leben in einem fremden Land, mit fremder Sprache und Kultur erfordert Mut. Um in Budapest ankommen zu können, musste ich aus meiner Komfortzone heraustreten, auf Menschen zugehen, neue Dinge ausprobieren und aktiv werden. Anfangs war das ziemlich ungemütlich, doch ich darf erleben, wie sich meine Komfortzone immer weiter ausweitet. Mittlerweile kann ich sagen: Über den eigenen Schatten zu springen lohnt sich!

Ich laufe eine Steintreppe herunter. Hinter mir ist ein großes grünes Tor zu sehen
Mein Schritt aus der Komfortzone!

2. Multiperspektivischer und multikultureller Austausch ist wichtig!

Ich habe Ungarn multiperspektivisch kennengelernt. An meiner Universität wurde ich von Anfang an mit den unterschiedlichsten Meinungen und Perspektiven konfrontiert. Zum Teil auch mit Ansichten, die mir selbst völlig fremd sind.
Viele ungarische Professorinnen und Professoren haben eine andere Art zu lehren, als ich es gewohnt bin. Das erweitert meinen Horizont und mein Denken enorm. Das Lernen in einem multikulturellen Umfeld und der Austausch mit anderen Erasmus-Studierenden aus ganz Europa empfinde ich als große Bereicherung. Obwohl sich die Denk- und Lebensweisen oft sehr von meinen unterscheiden, habe ich gelernt, wie wichtig es ist, offen zu sein und ein tieferes Verständnis für die Menschen, ihre Lebensweise und ihre Ansichten zu entwickeln. Der Austausch hilft mir, meinen Blick auf globale Themen zu erweitern und meine eigenen Perspektiven zu reflektieren.

3. Oft kommt alles anders als erwartet!

Es ist normal, Erwartungen an ein Auslandssemester zu haben.
Ich würde aber empfehlen, die Erwartungen niedrig und realistisch zu halten. Sich im Vorfeld zu viele Gedanken über den Ablauf und die Wünsche zu machen, ist meiner Meinung nach eher kontraproduktiv. Meine Erfahrung ist: Am Ende kommt sowieso alles anders! Je freier du ins Auslandssemester gehst, desto offener bist du, desto besser kannst du dich darauf einlassen und desto schneller kommst du an. Fakt ist: Am Anfang wird nicht alles perfekt laufen. Auch ich hatte einen holprigen Start. Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Erst in dem Moment, in dem ich mich gedanklich auf das Unbekannte eingelassen und meine Erwartungen hinter mir gelassen habe, konnte ich richtig ankommen. Manchmal ist hilft es auch mal den Kopf auszuschalten und ganz unvorbereitet loszulegen. Bleib flexibel!

Ein Baum mit rosa Blüten ist zu sehen. Man hat eine Aussicht auf einen Hügel innerhalb Budapests
Ich glaube, ich bin angekommen!

4. Ein Auslandssemester = viel Arbeit

Ein Punkt, den ich definitiv unterschätzt habe. Ein Auslandssemester ist zweifellos eine aufregende Erfahrung. Es gibt aber auch viele Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Insbesondere, wenn es darum geht, die Anforderungen des Studiums und die Erlebnisse des Lebens im Ausland unter einen Hut zu bringen. Das Studium hier ist um einiges zeitaufwendiger als mein Studium in Deutschland. Neben regelmäßigen Abgaben und Vorträgen an meiner Uni in Budapest musste ich parallel auch Hausarbeiten für meine Hochschule in Deutschland schreiben. Zusätzlich dazu darf das Studieren auf einer anderen Sprache ebenfalls nicht unterschätzt werden. Für Vorträge und Aufsätze in Englisch muss ich beispielsweise oft mehr Energie und Zeit aufwenden, als es in meiner Muttersprache der Fall ist. Gleichzeitig will ich das Leben im Ausland genießen, neue Orte sehen, Menschen kennenlernen und Abenteuer erleben. Das kann ganz schön überfordernd sein. Ich musste lernen, mich auch mal zurückzunehmen. Es ist okay, auch mal zu entspannen. Nicht jeder Tag muss voller Abenteuer sein. Es ist eine Kunst, sich nicht zu übernehmen. Ich muss immer noch dazu lernen!

Mein Laptop und ein Schreibblock von Studieren weltweit sind zu sehen.
An manchen Tagen sehe ich stundenlang nur meinen Laptop.

Das Beste ist: Meine Zeit hier ist noch nicht zu Ende! Ich bin gespannt, worin ich weiter wachsen darf und von welchen Erlebnissen ich Ende Juni berichten werde.
Ich bin dankbar für alle bisherigen Erfahrungen und kann euch nur ans Herz legen, auch den Schritt aus der Komfortzone zu wagen und euer Auslandssemester anzutreten.

Grüße aus Budapest!

Helena

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