30. Juni 2023
Der Moment des Abschieds von einem wundervollen Auslandssemester ist gekommen. Nach einer aufregenden Zeit voller Abenteuer geht es wieder zurück nach Hause. Dabei macht mir der Übergang vom Leben im Ausland zum verrückten Alltag zu Hause zu schaffen. Seid ihr jemals von einer größeren Reise wieder in die Heimat geflogen? Dann wisst ihr bestimmt, wie sich das anfühlt. In diesem Beitrag erzähle ich von meinen Erfahrungen und gebe euch Tipps, wie ihr besser klarkommen könnt.
Gestern noch zwischen Fjorden in schönen Parks gesessen, heute in meinem altbekannten Zimmer bei meinen Eltern geschlafen: Mich überkommen ganz gemischte Gefühle wie Dankbarkeit, Trauer, aber auch Nostalgie. Ich bin geschockt darüber, wie schnell die Zeit vergangen ist, und traurig, dass ich die tollen Menschen nicht mehr um mich herum habe. Gleichzeitig bin ich dankbar für die schöne Zeit, die ich im Ausland verbracht habe.
Allerdings ist es nie einfach, von einer Reise zurückzukommen. Ich bin wieder zurück in meinem alten Leben und nichts hat sich wirklich verändert. Vielleicht nur die Bettwäsche in meinem Zimmer, alles andere ist genau da, wo ich es hinterlassen habe. Ich fühle mich noch total geladen von meinem Auslandssemester, deswegen ist es schwer für mich zu Hause anzukommen. Natürlich ist es gleichzeitig auch sehr gut, dass ich viel beschäftigt bin mit meiner Familie: Ob Tierarztbesuche und Kindergeburtstage oder Katzensitten für meine beste Freundin – da bleibt kaum Zeit zum Nachdenken.
Was tun bei Gedankenchaos?
Es gibt dennoch Momente, die mich gedanklich in ein Chaos versetzen. Ich vermisse wirklich jedes Detail an Bergen, aber ich muss mich jetzt langsam (wieder) an mein altes Leben gewöhnen. Die folgenden Tipps haben mir dabei geholfen.
Neue Lebensweise mit dem Alten verbinden
Mir hilft es tatsächlich, manche Dinge aus Norwegen auch zu Hause einzubringen. Dazu gehört zum Beispiel die Gelassenheit der Norweger:innen, die ich sehr schätze und vermisse, da mir in Deutschland alles zu stressig ist. Die Menschen hier sind um einiges reizbarer als in Bergen. Deswegen: Seid gechillt und lasst euch nicht wegen Kleinigkeiten stressen. Wenn jemand schlecht drauf sein sollte, hat das nichts mit euch zu tun! Ich lasse mir meine positive und gechillte Energie nicht mehr wegnehmen oder beeinflussen. Zusätzlich liebe ich es, mich zu bewegen. Früher habe ich die einfachsten Wege zum Spazieren gehasst. Mittlerweile gehe ich sehr gerne laufen und fühle mich komisch, wenn ich mich gar nicht bewege.
Reflektieren und Gedanken ordnen
Ich kann das gar nicht oft genug sagen, aber bei einer Tiefphase hilft es sehr, über seine Gefühle zu reflektieren. Egal ob ihr alleine mit euren Gedanken seid, einen Spaziergang unternimmt oder ein Tagebuch führt: Es hilft euch dabei, die Gedanken zu ordnen und die ganzen Erinnerungen im Ausland am Leben zu erhalten. Mit Familienangehörigen oder Freunden darüber zu reden, bringt Glücksgefühle. Die Energie, die durch solche Abenteuer ausgelöst wird, tut einem so gut. Haltet daran fest und denkt positiv zurück.
In Kontakt bleiben
Was mir am meisten geholfen hat ist, mit allen aus Bergen im Kontakt zu sein. Facetime-Anrufe oder viele Whatsapp-Nachrichten haben mich teilweise sehr glücklich gemacht. Ich kriege heute noch ganz viele Bilder von meinen Mitbewohner:innen zugeschickt. Diese geben mir so viel Energie und Kraft. Meistens sind es immer noch sehr alberne Dinge, also hat sich nicht viel verändert. Falls ihr jemanden vermisst, redet mit der Person darüber und ruft ab und zu mal an.
Zielorientiert bleiben
Sobald ich nichts mehr zu tun habe, komme ich persönlich in einen Teufelskreis mit meinen Gedanken. Wenn ich also keine Ziele habe und nicht motiviert bin aufzustehen, werde ich auch nichts machen. Mir hilft es sehr, auch kleinere Ziele aufzuschreiben und mir vorzunehmen. Es tut so gut, neue Abenteuer zu planen, denn dann habe ich wieder etwas, auf das ich mich freuen kann. Egal ob es um berufliche Ziele, neue Hobbies oder das Erlernen einer neuen Sprache wie Norwegisch geht – all diese Dinge bringen Licht in mein Leben und machen es um einiges spannender.
Auf Wiedersehen Bergen!
Ich hoffe, ihr könnt euren Abschied genau so wie ich mit diesen Dingen besser bewältigen. Es war mir eine Ehre, euch von meinen Abenteuern zu berichten. Ich bin mir sicher, mich wird es ganz bald wieder nach Bergen ziehen. In meinem Leben war ich noch nie so glücklich wie in Norwegen und werde jede einzelne Erinnerung schätzen und aufbewahren. Danke für alles Bergen! Und viel Glück euch allen bei eurem Abenteuer im Ausland!