Ein DAAD-Stipendium zu bekommen scheint oft schwer und führt dazu, dass einige denken, ihre Noten seien nicht gut genug. Doch ich habe gelernt, dass Noten bei Weitem nicht so entscheidend sind, wie man denkt. Viel wichtiger sind das persönliche Engagement und die Motivation. Oft ist die Hürde, sich überhaupt zu bewerben, schon in unseren Köpfen zu groß. Dabei gibt es so viele Stipendien und Förderungen, die nur darauf warten, dass du den ersten Schritt wagst. Lass dich nicht von Zweifeln abhalten und entdecke die Möglichkeiten, die sich dir bieten. Nur Mut!

Vorbereitung

Erst mal solltest du dir überlegen, was für Anforderungen du an dein Auslandspraktikum hast (Dauer, Fachgebiet, Sprache und Kultur). Um einen Überblick zu bekommen, empfehle ich, einen Beratungstermin beim International Office zu vereinbaren oder die Ansprechpartner für Auslandsaufenthalte vom Fachbereich zu kontaktieren.

Für mich war das RISE Worldwide-Programm die perfekte Wahl, da es sich speziell an Bachelorstudierende der Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften richtet. Besonders praktisch fand ich, dass das Praktikum in der Regel während der Sommersemesterferien absolviert werden kann, ohne dabei ein Semester zu „verlieren“. Einen zusätzlichen Vorteil bietet die Möglichkeit, aus einer Vielzahl bereits vorgeschlagener Praktikumsplätze wählen zu können, um sich einen schnellen Überblick über die verschiedenen Angebote zu verschaffen.

Checkliste für RISE Worldwide

• StudentIn der Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften
• BachelorstudentIn
• in den Sommersemesterferien
• 1,5 – 3 Monate
• Arbeitssprache Englisch
• Förderung durch ein Stipendium

Bewerbung

Die Beschreibungen der Praktika sind sehr präzise, sodass du deine persönlichen Anforderungen gut mit den Angeboten abgleichen und dementsprechend einordnen kannst. Nach der Auswahl von drei Praktikumsplätzen kann der Bewerbungsprozess beginnen.

Die Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen kann viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen, deswegen empfehle ich, frühzeitig damit zu beginnen. Sollte es dennoch knapp werden und einzelne Unterlagen fehlen, ist es möglich, diese nach Absprache nachzureichen. Hier eine Übersicht der erforderlichen Unterlagen:

• Tabellarischer Lebenslauf
• Motivationsschreiben für das jede Praktikumsstelle
• „Transcript of Records“
• Liste relevanter Kurse
• Nachweis von Englischkenntnissen DAAD Sprachzertifikat, Cambridge (FCE, CAE, CPE), IELTS, TELC, TOEFL, TOEIC
• evt. weiterer Sprachnachweis
• Gutachten eines Hochschullehrers/-lehrerin (in Englisch)

Bei der Auswahl meiner Praktikumsplätze habe ich besonders darauf geachtet, dass ich die Anforderungen erfülle und mich das Thema persönlich interessiert. Ich habe mich für zwei Stellen in Mexiko beworben, wobei sich die Erste mit der genetischen Analyse von Pflanzenschädlingen befasst und es bei der Zweiten um die Regulation der Stickstofffixierung bei Hülsenfrüchten geht. Zudem habe ich mich für eine dritte Stelle in Vietnam beworben, deren Forschung sich mit den Auswirkungen von Plastikverschmutzung auf Aquakulturen beschäftigt.

Zusage bis Abflug

Nach etwa drei Monaten erhielt ich eine E-Mail, in der mir ein Praktikumsplatz in Mexiko angeboten wurde. Nun war ich DAAD Stipendiatin und Praktikantin an dem Institut für land- und forstwirtschaftliche Forschung. Nach und nach erhielt ich immer mehr Informationen und wurde aufgefordert, verschiedene Dokumente hochzuladen.

Eine hilfreiche Möglichkeit, um dich mit anderen PraktikantInnen zu vernetzen, ist die Nutzung von sozialen Netzwerken wie das Alumni-Portal oder eine WhatsApp-Gruppe. Diese werden bei den ersten Infoveranstaltungen (virtuellen Kaffeepausen) erstellt. Dort können sich dann Ländergruppen bilden, in denen du dich konkreter über Herausforderungen wie Wohnungssuche, Visum und vieles mehr austauschen kannst.

Und dann kann es auch schon losgehen…!