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Es geht nach Gangneung

Chuseok ist das sogenannte koreanische Thanksgiving, findet meistens Ende September oder Anfang Oktober statt und es wird mit Familie verbracht. Dieses Jahr hat es während der letzten Woche im September stattgefunden. Es hießt also langes Wochenende 😉
Die Zeit konnte ich gut nutzen, um etwas mehr von Südkorea zu erkunden, und zwar die Ostküste Südkorea: Gangneung.

Obwohl meine Freunde und ich seit Donnerstag frei haben, sind wir erst am Samstag losgefahren. Grund dafür ist, dass die Züge und Bussen ausgebucht waren. Natürlich bewegt sich ganz Südkorea an diesem Tag. Und wenn du dich damit nicht frühzeitig beschäftigst, bekommst du auch kein Ticket mehr: Das war in meinem Fall so.
Samstag 9 Uhr ging es dann erst mal mit dem regionalen Bus nach Seoul. Dort nahmen wir den nächsten Anschluss, der uns bis nach Gangneung fuhr.

Busfahrt nach Gangneung
Im Bus nach Gangneung.

Stau ohne Ende

Um 11:30 Uhr sind wir in den Bus nach Gangneung eingestiegen. Der Plan war, früh anzukommen, in der Stadt spazieren zu gehen und den Abend am Strand zu verbringen. Der Plan war perfekt, bis auf eines: Wir haben nicht mit so viel Stau gerechnet. Anstatt zwei Stunden sind wir fünf Stunden gefahren und schon war der ganze Tag herum. Über Chuseok, empfehle ich dir lediglich mit dem Zug zu fahren, denn du kommst schneller ans Ziel und vermeidest solche Unannehmlichkeiten.
Danach mussten wir noch 45 Minuten zum Hostel fahren. Zum Glück lag es direkt am Strand und wir konnten zumindest ins Wasser.

Ein Bild von mir am Strand.
Nach mehr als 9 Stunden Fahrt, konnten wir endlich ins Wasser gehen!

Das Essen in Gangneung

Gangneung ist mehr oder weniger touristisch. Das Essen ist entsprechend etwas teuer. Am ersten Abend waren wir etwas verwirrt mit den Menüs, die wir uns in den verschiedenen Restaurants angeschaut haben. Die Preise waren unglaublich teuer. So teuer, dass ich fest überzeugt bin, dass wir irgendetwas nicht verstanden haben. Meistens stand Preise wie 100.000 Won (70 Euro) auf der Karte. Außerdem waren wir alle müde und hungrig nach dem langen Tag, ewig zu überlegen, hat sich also nicht angeboten. Wir haben uns für Burger entschieden. Der Laden war sehr niedlich und die Burger haben alle gut geschmeckt. Wir waren alle zufrieden.
Am zweiten Tag hatten wir etwas mehr Geduld und sind die Küste entlang gelaufen, bis wir ein kostengünstiges Restaurant gefunden haben.

Meine allererste Wanderung

Am Sonntag fing unsere tatsächlich Abenteuer an: Wir haben uns eine siebenstündige Wanderung in der Gegend ausgesucht. Nach zwei Stunden Fahrt waren wir an der Odaesan. So nennt sich der Berg. Am Anfang der Wanderung war es einigermaßen erträglich und ich konnte gut laufen. An viele Stellen gehst du über Treppen hoch. Das ist vielleicht leichter und sicherer, fand ich aber nicht unbedingt gut, weil das Gefühl von der Natur dadurch ein bisschen verloren geht. Andererseits finde ich es sehr interessant und schön, dass es an mehrere Stellen Kloster gibt. Das ist ein gutes Erlebnis als Tourist, die Kloster zu besichtigen und anzuschauen, wie die Mönche meditieren. Ich bewundere immer, wie aufwendig die Räume und Gebäude bemalt und gestaltet sind. Leider durfte ich hier keine Bilder machen.

On top of the world

Der Odaesan hat mehrere Spitzen und die höchste Stelle heißt Birobong und liegt bei 1563 Metern. Wir brauchten etwa drei Stunden, um hochzulaufen. Und dann hatten wir es geschafft! Die Aussicht war beeindruckend und Gott sei Dank, war es auch nicht zu kalt. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn du über allem stehst. Du hast dir die Mühe gegeben, nicht nur um hochzulaufen, sondern hast du dein Ausflug geplant und vorbereitet und jetzt darfst du deine Belohnung entgegennehmen. Kennst du dieses Gefühl, wenn du plötzlich wahrnimmst, wie klein und insignifikant du bist in dieser riesigen Welt und Universum? Deine Probleme und Schwierigkeiten nimmst du gleich anders wahr. Wenn du Zeit und die Möglichkeit hast, gönnt dir eine kleine Meditation. Und bevor ich es vergesse, nimmt dir etwas zu Essen mit, es passiert nicht jeden Tag, dass du bei solcher Aussicht essen kannst. Außerdem wirst du wahrscheinlich hungrig sein und Kraft brauchen 😉

Vollmond und Sonnenaufgang überm Meer

An Chuseok ist immer Vollmond. Nachtspaziergänge am Strand entlang sind auch sehr schön und entspannt nach einem sportlichen Tag und etwa vier Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Aussicht habe ich auf jedenfalls genossen und habe auch paar Fotos und Videos gemacht: Mein neues Hobby.

Ich weiß, du bist bestimmt müde und möchtest gern ausschlafen. Leider hast du besseres in Gangneung zu tun. Steh um 5:45 Uhr auf und schau dir den wunderschönen Sonnenaufgang an!

Ab ins Wasser, aber woanders

Für unseren letzten Tag hat einer aus der Gruppe einen Wunsch geäußert. Um ehrlich zu sein, waren wir alle ein bisschen skeptisch: Der Penis Park. Der Park ist mit etwa 50 Statuen von Penissen gestattet. Persönlich fand ich es nicht besonders interessant und nachdem wir 45 Minuten an der Bushaltestelle gewartet haben, wollten wir nicht mehr dahin. Doch der Bus kam, als wir gerade gehen wollten und so sind wir eingestiegen. Gegen alle Erwartungen, das war eine sehr gute Entscheidung. Aber nicht wegen dieses Parks oder zumindest nicht wegen der Statuen. Der Haesindang Park liegt perfekt am Strand. Die Aussichten sind wunderschön und das Wetter war schön warm und sonnig. Wir haben 3.000 Won für den Park gezahlt, und es hat sich gelohnt. Es war sehr schön, schaut dir doch die Bilder an.

Die Rückfahrt

Gegen 17 Uhr haben wir uns wieder in den Bus gesetzt und sind nach Seoul zurückgefahren. Es gab genau so viel Stau wie auf der Hinfahrt, aber jetzt waren wir darauf eingestellt. Außerdem waren wir nicht mehr aufgeregt und alle haben einfach geschlafen und gewartet, bis wir ankommen. Wir gelangten in unserem Wohnheim um 23 Uhr. Alle waren müde und es hat keiner mehr viel geredet. Aber wir waren uns einig: Das Wochenende war sehr toll.

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