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Wege zur Finanzierung

„It’s the green, it’s the green, it’s the green that you need….

Um einen Auslandsaufenthalt zu finanzieren, gibt es einige Wege und die meisten davon führen über eine Form des Stipendiums. Hier stelle ich euch vor, wie ich meine Zeit in Cambridge als Doktorand finanziere, aber auch wie ihr als Studis euren Traum vom Ausland realisieren könnt.

Ich möchte diesen Blogeintrag nicht damit beginnen, ein klischeeträchtiges Zitat nach dem nächsten zu äußern und dennoch fallen mir mehr ein, als mir eigentlich lieb ist. Dass Geld in unserer Sprache so präsent ist, zeugt davon, welchen Stellenwert es in unserer Gesellschaft einnimmt. Wir kommen nicht umhin, mit dem Zahlungsmittel tagtäglich zu hantieren, und dementsprechend thematisieren wir es auch immer wieder. „Wieviel zahlst du für deine Miete?“ „Der Kaffee ist auch schon wieder teurer geworden!“ „Toll, weniger drin, kostet aber dasselbe.“ Schonmal gehört oder selbst gesagt?

Hoffnungslosigkeit ist fehl am Platz

Und so kommt es nun nicht überraschend, dass dieses Thema erneut aufkommt, wenn der Plan gefasst wird, einen Auslandsaufenthalt anzutreten. Schon häufig ist es eine Herausforderung, sich im Inland zu finanzieren: Miete, Deutschlandticket, Semesterbeiträge, Bücher, Kopien, Essen (!), Kultur et cetera. All das will finanziert werden; Kindergeld und Unterhalt der Eltern reichen da manchmal einfach nicht aus. Also jobbt ihr nebenher, esst das günstigste Gericht in der Mensa und druckt vier Seiten des Aufsatzes auf eine Din A4 Seite – kann man schon noch lesen. Doch jetzt möchtet ihr auch einmal etwas anderes erleben! Eine andere Kultur, eine andere Sprache, ein anderes Unisystem. Doch das Ausland ist teuer und den Nebenjob könnt ihr dort in der Regel nicht weitermachen. Es klingt hoffnungslos und all diese Gedanken gingen mir vor meinem ersten Auslandssemester 2018 durch den Kopf. Aber so hoffnungslos ist es dann doch wieder nicht!

Lange Zeit waren Auslandsaufenthalte ein Privileg der Wohlbetuchten und gehörten zur Ausbildung eines jeden jungen Gentlemans. Diese wurden in die reichen Familien anderer Länder eingeführt, festigten ihre Sprachkenntnisse und kamen dann mit einem Netzwerk aus Beziehungen zurück nach Hause. Heute schaut dies anders aus, dank Einrichtungen wie dem DAAD (Deutsch Akademischer Austauschdienst) oder Programmen wie ERASMUS. Du willst also ins Ausland? Dann findet sich ein Weg!

Meine Situation als Doktorand

Bevor ich jedoch darüber spreche, welche Möglichkeiten Studierende haben, sich einen Auslandsaufenthalt zu finanzieren, hier ein kleiner Disclaimer: Ich bin kein Student mehr, sondern promoviere auf einer Mitarbeiterstelle an der Universität. Meine Ausgangslage ist demnach also vermutlich eine andere als deine. Doch was heißt das genau für mich? Es bedeutet, dass ich eine 50-Prozent-Stelle habe und vom Land Baden-Württemberg bezahlt werde, das heißt, ich habe eine Grundversorgung, die ein gutes Stück über dem liegt, was ich als Student zur Verfügung hatte. Als solcher kam ich durch BAföG, etwas Unterhalt und einen Hiwi-Job (dies bezeichnet einen Job für Studierende an der Uni) auf knapp 900 Euro im Monat, wovon mehr als die Hälfte für Miete und Krankenversicherung draufging. Da ich meine Arbeit im Ausland weiterführen kann, werde ich auch weiterbezahlt.
Und doch: selbst mit einem halben Einkommen oder einem Stipendium, mit dem sich viele Doktorand*innen finanzieren, ist ein Auslandsaufenthalt nur schwer zu stemmen. Die Miete in England ist im Schnitt doppelt so hoch wie in Heidelberg und die Inflation treibt auch hier die Lebensmittelpreise immer weiter nach oben. Um mir meinen Wunsch des Auslandsaufenthaltes zu erfüllen, gab es nur eine Möglichkeit: Ich brauchte ein Stipendium.

Stipendiumsmöglichkeiten für Doktoranden

Jedoch gibt es für manche Doktorand*innen auch noch andere Möglichkeiten. Wie bereits angedeutet, finanzieren sich viele Promotionsstudierende mit Hilfe von Stipendien, die sie von Stiftungen erhalten. Dies können politische Stiftungen sein, wie die Rosa-Luxemburg-Stiftung, christliche wie das Cusanuswerk oder Begabtenförderungswerke wie die Studienstiftung des deutschen Volkes. Diese finanzieren Doktorand*innen in der Regel über drei Jahre und erhöhen das Stipendium unter Umständen für Auslandsaufenthalte, um die höheren Lebenskosten im Ausland auszugleichen.

Finanzierung für Studierende

Für Studierende gibt es ebenso eine Vielzahl an Möglichkeiten der Finanzierung: Erasmus, Auslands-BAföG und diverse Stipendien, die auch von den oben genannten Förderwerken und Stiftungen vergeben werden. Bei Bedarf stöbert ihr am besten in der Stipendiendatenbank des DAAD oder bei myStipendium. Neben ERASMUS werden auch auf EU-Ebene Stipendien vergeben. Passende Infos dazu findet ihr unter anderem hier.

Des Weiteren ist eine der wichtigsten Anlaufstellen natürlich eure Heimatuniversität! Sucht das Infocenter für das Studium im Ausland eurer Universität beziehungsweise die Erasmus-Beauftragten eurer Institute auf und lasst euch beraten und inspirieren. Dort sitzen Menschen, die einen Überblick haben und euch gerne helfen möchten.

Das ‚Aber‘ in der Suppe

ABER: Hört nicht jede gute Nachricht mit einem Nebensatz auf, der durch ein „aber“ eingeführt wird? Es gibt viele Möglichkeiten der Finanzierung, insbesondere für Studierende. Ihr sollt mit Menschen anderer Länder in Kontakt kommen; ihr sollt andere Kulturen kennenlernen; ihr sollt von der Expertise anderer Nationen lernen; ihr sollt ein Netz aus Freundschaften bilden, das Grenzen überschreitet, ABER… der Weg dahin ist mit Arbeit verbunden. Ein Stipendium, Erasmus-Gelder, Auslands-BAföG werden einem nicht auf dem Silbertablett serviert, sondern das Erlangen der Gelder ist mit viel Bürokratie und Nerven verbunden. ABER: Es lohnt sich. Das kann ich euch versprechen!

Für weitere Ideen der Finanzierung, schaut auf jeden Fall auch noch bei Karo und Tim vorbei, die beide ebenfalls noch Tipps für euch haben, wie ihr euer Auslandsstudium oder -praktikum verwirklichen könnt.

„It’s the green, it’s the green, it’s the green that you need. And if I look into your future, it’s the green that I see.“

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