2. Oktober 2016
Nicht nur in Deutschland wird der 3. Oktober gefeiert. Auch in Leiden wird dieser Tag schon seit langer Zeit groß gefeiert. Ein Grund das beschauliche Delft einmal zu verlassen und sich in Leiden umzuschauen.
Was wird denn gefeiert?
Im 16. Jahrhundert war die Stadt Leiden von der spanischen Armee besetzt. Während der Besatzung litt die Bevölkerung der Stadt vor allem unter Hunger. Das Leid wurde am 3. Oktober 1574 beendet, als die holländische Armee die Spanier in die Flucht schlug. Seitdem wird dieser Tag mit dem 3 tägigen 3 Oktoberfeest-Festival vom 01. bis zum 03. Oktober groß gefeiert.
Und wie kommt man dorthin?
Das ist ganz einfach! Mit der Bahn. Die Bahn in den Niederlanden ist gut ausgebaut und fährt rund um die Uhr. Wenn man Glück hat (oder im Voraus plant), erwischt man eine der Bahnen, die von Delft nach Leiden durchfährt. Dafür informiert man sich am besten vorher auf der Website der niederländischen Bahnen. Ansonsten muss man in Den Haag umsteigen. Auch das ist kein Problem. Das Ganze kostet ungefähr 10 Euro hin und zurück und eine Strecke dauert 20 Minuten.
Was gibt es dann in Leiden zu sehen?
Wir sind um 15 Uhr in Leiden angekommen. Tagsüber findet dort eine riesige Kirmis statt, mit allem was dazugehört: Karussels, Zuckerwatte und eine Achterbahn. Da wir keine großen Fans davon waren, haben wir uns dort durch die Menge gequetscht. Wenn man es durch die Kirmis geschafft hat, landet man nämlich auf einem riesigen Markt. Hier gibt es alles zu kaufen von Pommes über Käse bis zu Schuhen. An allen größeren Plätzen sind auch schon Bühnen für den späteren Teil des Abends aufgebaut. Aber erstmal war dort Zeit für einen entspannten Kaffee in der Mitte des Markts an einem der vielen Kanäle zu trinken.
Typisch Holland – Es regnet, was dann?
Natürlich hat es irgendwann angefangen in Strömen zu regnen. Wir sind ja hier schließlich in Holland. Was macht man dann? Unsere Lösung: Die Flucht ins nächstbeste Restaurant. Das Essen dort war tatsächlich sehr lecker und danach ging es gut gestärkt und trocken wieder zurück auf das Festival.
Als nächstes sind wir zufällig auf eine Parade gestoßen. Sämtliche Sportclubs und andere Freizeitclubs in Leiden sind dort mitgelaufen. So haben wir von ihrem Baseballclub über Pfadfinder bis hin zu Marschkapellen so ziemlich alles gesehen. Wir wurden nur etwas neidisch, da es ja gar nicht so lange her ist, dass wir in Delft auch Bikefloats basteln mussten. Die in Leiden waren natürlich wesentlich beeindruckender!
Das Ende das Abends – die Party
Überall in der Stadt verteilt waren Bühnen jeder Größe aufgebaut. Dort haben überall verschiedene Bands gespielt. Auf den meisten Bühnen haben niederländische Schlagerbands gespielt. Wie bei deutschem Schlager ist es eine Frage des Geschmacks, ob einem das gefällt. Eines der gespielten Lieder war „Lalala Leiden„, für einen ersten Eindruck folgt einfach dem Youtube-Link.
Nachdem wir eine Weile herumgeirrt sind und ein paar Stops bei den allgegenwärtigen Bierverkäufern eingelegt haben, haben wir dann doch eine Bühne gefunden, die allen gefallen hat. Dort haben wir dann noch eine Weile getanzt, bis es glücklich und erschöpft zurück nach Delft ging.