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Soul Fashion: Die Reise in mein Inneres

Die Zeit im Ausland ist sehr schön, neue Kultur entdecken, neue Freunden kennenlernen, zahlreiche Aktivitäten und Beschäftigungen. Doch es kam die Zeit, wo ich nicht mehr wusste, was es alles für mich bedeutet. Sind die kulturellen Erfahrungen wichtiger als neue Freundschaften aufzubauen, mit Menschen, die ich wahrscheinlich nie wiedersehen werde? Sind die Erinnerungen doch nicht schöner, wenn ich sie mit andere teilen kann? So viele Fragen, so viele Parameter und am Ende musste ich feststellen, dass es mir sehr schwerfällt, neue „echte“ Beziehungen aufzubauen. Ich diesem Beitrag, teile ich mit euch viele persönliche Gedanken, die Reise von einem starken Gefühl von Einsamkeit in mir selbst.

Ich schreibe jetzt in einem Kaffee, die Musik ist perfekt und beruhigend. Ich fühle mich sehr gut und meine Gedanken sind klar. Hoffentlich genießt du das Lesen genauso wie ich das Schreiben genieße.

Mein Auslandssemester und meine Vorstellungen

Ich möchte gern erst mal kurz erzählen, wie ich mir mein Auslandssemester vorgestellt habe: mit sehr viele Freundschaften, Spaß haben ohne große Sorgen, Partys, wenn es geht, nicht allzu viel für die Uni machen müssen, sehr viel Reisen und vor allem mit Freunden! Andere Seite wollte ich die Möglichkeit nutzen, um die Kultur zu entdecken, mit interessanten Menschen über tiefere Themen zu sprechen, um somit mein Horizont erweitern zu können. Außerdem wollte ich auch regelmäßiger ins Fitnessstudio gehen, da ich bestimmt sehr viel Zeit haben würde. Kurz gefasst, ich wollte mehr Disziplin und Ordnung in meinem Alltag bringen.

Das ist natürlich nur auf dem Blatt und die Realität hat anders ausgesehen, und zwar für alles, ich habe sehr oft tiefe Momente gehabt, sehr viel über meine eigene Person entdeckt, sehr oft war das hart zu schlucken. Aber was soll ich machen‘? Wie wir in Kamerun sagen würden, „On pousse, on met la cale“. Einfach eine andere Art „C’est la vie“ zu sagen. Ich lache gerade, ich bin glücklich mehr über meine Identität mit euch zu teilen.

Die Realität

Wie ich schon erzählt habe, mein Auslandsaufenthalt entspricht gar nicht meine Vorstellungen. Für manche Punkte schon, aber ich werde nicht viel darauf eingehen, am interessantesten sind die Abweichungen zu meinen Vorstellungen.

Viele Freunden?

Ihr seht es bestimmt auf Instagram: Freunden im Auslandssemester unternehmen immer wieder etwas mit Freunden, sie haben sich als Familie gefunden und genießen die Zeit zusammen. Ich glaube, das ist nicht der Fall für alle, und es war auch nicht mein Fall. Und das kann hart werden, wenn du gar nicht damit gerechnet hast.


Soziale-Netzwerke geben eine verfälschte Bild von der Realität, manchmal. Alle erleben nicht den Traum. Egal wie gut es aussieht, perfekt ist es nie.
Während meines ersten Monats, ich hatte die Sommer-Schule. Dort hatte ich schon bemerkt, dass ich mich mit keinem wirklich angefreundet hatte. Ich bin sehr extrovertiert und habe mit allen Kontakt gehabt. Es gab allerdings niemand, mit den ich mich jeden Tag getroffen habe, um etwas zu unternehmen. Doch am Anfang, fand ich es sehr schön jeden Tag mit jemand anderen etwas zu unternehmen: Mehrere verschiedenen Einblicke über Kulturen, Lebensweise, Gedanken anderen Menschen mitzubekommen. Damals habe ich schon das Gefühl gehabt, dass ich gern ein Kumpel oder ein Freundeskreis bilden möchte. Freunde, mit den ich öfter als ab und zu mal unterwegs sein kann. Freunde, mit den ich tieferen Gedanken teilen könnte. Doch war mir klar, dass ich noch vier Monaten Zeit habe und das die Sommer-Schule nur der Anfang war. Es hieß also: „Max macht dir kein Kopf“.

Erster Monat: Ich lerne unendlich viele Leute kennenlernen, ich wiederhole die Geschichte, und am Ende des Monats, kann ich nicht sagen, dass ich meine Leute gefunden habe.

Zweiter Monat: Ich interessiere mich für paar Leute und möchte mehr Zeit mit den verbringen, es sieht aber zu spät aus, die haben schon Anschluss gefunden und dadurch weniger Zeit. Doch ab und zu mal, machen wir etwas zusammen, leider nicht genug für mich, um eine tiefere Freundschaft aufzubauen. Das macht mich natürlich traurig und verursacht später ein starkes Gefühl von Einsamkeit. Doch später in den Beitrag gehe ich genauer darauf ein.

Dritter Monat: Ich lerne damit zu leben, dass ich nicht unbedingt die Freunde finden/haben werde, wie ich mir es vorgestellt hatte.

Vierter Monat: Wir sind schon am Ende das Semester und alle werden wohl sehr viel lernen müssen für die Klausuren, die bald stattfinden.
Schon ist aber mein Auslandssemester vorbei und erste Realitätscheck abgehackt, gute Freunden werde ich nicht unbedingt finden, vielleicht passiert es noch in eine natürliche Art und Weise? Vielleicht die Leute, die ich kennengelernt habe, werden, irgendwie, in der Zukunft zu engere Freunden? Mit allen Gedanken/Überlegungen, die ich hatte, kann ich es mittlerweile sehr gut akzeptieren und die Zukunft mit seinen Überraschungen gut konfrontieren.

Spaß ohne Sorgen und Partys ohne Ende: Doch nichts für mich.

Mein erster Monat als Austauschstudent in Südkorea war sehr reich an Partys und lustige Abenden. Ab und zu mal habe ich übertrieben, doch bereuen tat ich nie. Für mich gehört es auch zur kulturellen Erfahrung. Trinken, gehört tatsächlich zur koreanischen Kultur: sehr oft abends ins Bar, viel trinken und am nächsten Tag arbeiten oder zur Vorlesung, als ob wir nicht verkatert sind … dann die Geschichte wiederholen.
Obwohl viele Austauschstudenten noch sehr oft trinken/feiern gehen, konnte ich mir es nicht mehr denken seit September. Es war eine schöne Zeit, aber auch eine Zeit in dem ich nicht meine Gedanken vertiefen konnte. Vielleicht muss ich erstmal kurz erinnern, warum ich überhaupt nach Südkorea gekommen bin.

Mein kultureller Hintergrund

In Kamerun aufgewachsen, habe ich die kamerunische Kultur und somit ein teil die afrikanische Kultur erleben können. Diese Kultur, die mein ganzes Leben heute gestaltet. Nach 18 Jahren in Kamerun, bin ich nach Deutschland gezogen und konnte die europäische Kultur weiterhin lernen und erleben. Zu diesem hat mir die asiatische Kultur gefehlt. Als ein Mensch der sehr interessiert an Kulturen und Geschichte von andere Zivilisationen, wollte ich ein Teil dieser asiatischen Kultur in Südkorea erleben.

Nach zahlreiche Nächten habe ich gemerkt, dass ich mein Ziel langsam aus dem Visier geht. Ich habe mehr Zeit mit internationalen Studenten verbracht als ich in Kontakt mit dem Land war. Sprich, ich habe Europa anstatt Südkorea in Südkorea erlebt. Bereuen tue ich nicht, doch die Zeit kam, wo ich das Gefühl hatte, es wäre Zeit um es zu ändern: Somit endete sich meine Spaß-Ära in Südkorea am 21. September nach meiner Geburtstagsfeier.

Die Reise in mir

Kamerun und Südkorea, erstaunlich ähnlich!

Seit Anfang, habe ich eine sehr starke Verbindung zwischen Kamerun und Südkorea gefühlt, hauptsächlich in der Kultur. Viele Ähnlichkeiten, die sehr starke Gefühle und eine enge Verbindung mit dem Land in mir erschaffen haben. Je mehr ich Zeit in Südkorea verbringe, desto mehr Möglichkeit ich für mich ich in Kamerun sehe. Ich würde Südkorea als ein groß Bruder sehen, wenn ich Kamerun wäre. Ob es für euch Sinn ergibt, weiß ich nicht aber ich hoffe, verstehen tut ihr doch.
Diese starken Zusammenhänge machten mich sehr nachdenklich. Die haben mich auch inspiriert. Es war mir unmöglich, über irgendwas anderes zu denken, als was ich alles ans Land und Erfahrung mitnehmen sollte und möchte.

Kamwa Guemto

Ihr kennt mich als Max, mein zweiter Vorname ist Kamwa. Dieser Name verbindet mich mit Kamerun. Doch niemals wurde ich so genannt. Das bin ich aber irgendwie auch. Ich sehe Kamwa, als meine andere Seite, die ich niemals entdeckt habe, eine Seite wovon ich sehr wenig weiß, wovon ich mehr wissen möchte. Doch kam ich näher zu ihm. Lustig, dass es in Südkorea vorkommt und nicht in Kamerun, vielleicht die Ähnlichkeiten in die zwei Kulturen haben es ermöglicht? Die Antwort auf diese Frage ist aber nicht sehr relevant.
Im Oktober habe ich angefangen Südkorea zu bereisen, und somit viel verschiedenen und vor allem neuen Aktivitäten auszuprobieren. Auf meinen Reisen, war ich auch mit tollen Menschen unterwegs, die einiges in mir aufgeweckt haben. Die Zeit war immer sehr schön, ich konnte auch dadurch besser wissen, was ich mag und was ich nicht mag. Was ich an mir verbessern sollte und was ich vielleicht anders machen kann. Dann wollte ich aber mehr davon wissen, ich wollte es experimentieren: Ich wollte allein reisen, ich wollte mehr Zeit mit mir selbst verbringen, ich wollte mich noch mehr kennenlernen.
Meine Zeit ins Ausland hat mir die Augen geöffnet über meine Persönlichkeit. Wenn ich nicht wusste, mit wem ich über etwas Ernstes reden konnte, musste ich wohl mit mir selbst reden. Viele Antwort auf meinen Fragen habe ich gefunden, viel Neues habe ich entdeckt. Und meistens war die Realität sehr hart zu schlucken. Das erste schritt war aber zu akzeptieren, dass:

Wir können noch tiefer gehen. Nur werde es sich nur noch länger ziehen und ich glaube die Idee dahinter ist gut herübergekommen: Ich war sehr oft allein, sehr oft musste ich mich fragen, wieso? Sehr oft habe ich an die Vergangenheit gedacht, in dem ich in professionelle Bereich Schwierigkeiten hatte, mich zu integrieren. Das alles konnte, durch meine Überlegungen besser verstehen. Doch es ist weit noch nicht gelöst, aber viel sind mir jetzt zumindest bewusst.
Ins Ausland, allein und weg von ihrem Alltag und Freunden, befindet sich viel einsame Momente, aber eine riesige Möglichkeit, sich weiter zu erfinden, und sich vielleicht neue zu erfinden? That is the soul fashion.

The best of me

Ich habe immer mein Auslandssemester als eine Zeit, indem ich mich keine Sorgen für die Uni machen werde. Doch damals bei meiner Ankunft, habe ich oft gedacht, dass ich viel besser sein kann, als ich es gerade bin. Ich habe immer gesagt, die beste Note zu haben, ist mir gar nicht wichtig, solang ich der Inhalt mitnehme. Was für mich immer noch stimmt. Doch wenn ich das Beste aus mein Potenziell ausschöpfen möchte, muss ich alles geben, wenn ich etwas unternehme.
Somit, habe ich mich doch anders entschieden und nehme dieses Semester sehr ernst, im Sinne von Noten und Projekten. Ich versuche es so gut wie möglich zu machen und es läuft bis jetzt gut. Doch ab und zu kehren die alten Gewohnheiten zurück. Aber ich bin sehr entschlossen, mein Leben eine andere Richtung zu geben und als Start nehme ich mein Auslandssemester.
Die Herausforderung besteht darin, das alles zu machen und trotzdem noch so oft wie möglich das Land zu bereisen und die Kultur von aller Seite zu erleben. Das muss ich schaffen, das ist der erste Schritt.

Ein Blick in die Zukunft

Ich möchte schon seit immer, später nach Kamerun zurückgehen. Erstaunlicherweise, den Drang nach Kamerun zurückzugehen wird immer stärker seitdem ich in Südkorea bin. Ich kann es nicht erklären, ich glaube, es ist einfach so. Dies hat dazu geführt, dass ich immer mehr an meiner Zukunft gedacht habe, meine Möglichkeiten, meine Prioritäten, wenn ich nach Deutschland zurückkomme. Ich hoffe, ich kann diesen gedanklichen Fokus im Deutschland weiterhin behalten.

Einsamkeit während des Auslandssemester

Um ehrlich zu sein, ich glaube, ich habe nie wirklich das Konzept von Einsamkeit verstanden bis mein Auslandssemester. Die Leute die an deiner Seite sind, kennen dich nur oberflächlich, vielleicht interessieren sie sich auch gar nicht für deine Person. Doch in den tiefen Momenten, möchtest du gern mit jemanden reden, der dich kennt, versteht und zuhört. Und persönlich, mache ich das ungern übers Handy. Es heiß, Freunden aus der Ferne anzurufen, war keine richtige Option. Es wird gleich schwierig mit jemanden zu reden, wenn es dir nicht gut geht. Wenn du jemand während dein Auslandssemester findest, mit dem du über deine Sorgen reden kann, schätze es sehr. Doch ich eröffne mich nicht sehr schnell und kann über gewisse Themen nicht mit allen reden. Ich habe aber auch sehr darunter gelitten.
Ich bin aber sehr glücklich, dass ich diese einsame Erfahrung nutzen konnte, um mehr über mich zu erfahren. Die Zeit, wo es mir nicht gut ging, war ich sehr oft allein unterwegs in Museen, Städten und auf Reisen. Da habe ich sehr viel überlegt, geschrieben, gezeichnet, und ich war einfach da für mich. Ich habe versucht zu verstehen, was die Ursache dieser Gefühle sind, woher kommen sie? Wie kann ich es ändern? Das hat viel Frustration verursacht, aber das hat mir die Augen über mich geöffnet. Ich konnte verstehen, warum ich mich in gewisse Situationen befindet und wie ich es ändern kann. Ich hab mich neu kennengelernt wie ihr oben schon lesen konnte. Ich kann nur diese Einsamkeit bedanken, weil es mir mehr gebracht als es mir entnommen hat.
Du erlebst vielleicht auch ein sehr starkes Gefühl von Einsamkeit, vielleicht findest du dein eigener Weg, um damit besser zu leben. Vielleicht aber machst du wie ich and „embrace the situation“. Indem du lernst, wie du das Beste daraus machen kannst.

Mein Weg, dein Weg

Ich weiß nicht, ob mein Beitrag traurig oder glücklich auf euch wirkt. Doch möchte ich einfach mit euch teilen, dass das Auslandssemester, andere Richtungen nehmen kann als unsere Vorstellungen. Vorstellungen öfter aus Instagram und sozial Medien entstanden. Diese sind oft verfälscht und zeigen nur der Auslandsaufenthalt von seiner attraktiven Seite. Doch gibt es eine andere Realität, die etwas anders aussehen und sie dürfte ich erleben. Sie ist nicht weniger schön, nur scheint sie unschön aus Sozial-Medien. Darum geht es sehr oft unter. Erlebe es, gehe dein eigener Weg und nimm alles mit, was es zu mitnehmen gibt und sei bewusst, dass traurige Moment gehören natürlich auch dazu, Einsamkeit auch und viel Weiteres. Ohne sie, ohne diese Herausforderungen, wäre es doch nicht sehr unterschiedlich als in Deutschland zu studieren, oder?

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