studieren weltweit

Die Puzzleteile meines Studiums

Ich rede zwar viel über meine Freizeitaktivitäten und meine Erfahrungen in Dublin, jedoch studiere ich nebenbei natürlich auch noch 😉. Dabei unterscheidet sich nicht nur die Dublin Business School (DBS) von meiner deutschen Fachhochschule, sondern auch meine Module. Also lasst uns doch mal einen Blick auf die aktuellen Module werfen.

Der größte Unterschied zwischen meinen beiden Studienorte ist, dass ich in Deutschland jedes Semester verschiedene Kurse hatte. In Dublin habe ich ein Modul für das ganze Jahr, also für zwei Semester. Das ist auch der Grund, wieso ich im Januar nicht wie normal eine Klausurenphase hatte, sondern meine Klausuren erst im April schreibe. Wie in Deutschland habe ich hier Pflicht- und Wahlpflichtmodule.

Pflichtmodule

Mit Pflichtveranstaltungen meine ich Module, die ich automatisch durch meine Studienrichtung in meinem Stundenplan hatte. Es herrscht jedoch keine Anwesenheitspflicht.

Im ersten Semester hatte ich vier Pflichtveranstaltungen, die ich besuchen musste. Bei einer von diesen Veranstaltungen haben wir bereits im ersten Semester den Inhalt durchgearbeitet, weshalb ich jetzt im zweiten Semester nur noch drei Pflichtveranstaltungen habe. Jede Vorlesung habe ich 2 h pro Woche.

Capstone Project

Dann fangen wir mal direkt mal mit dem Kurs an, der weggefallen ist: „Capstone Project“. Dieses Modul behandelt ausschließlich das Thema Bachelorarbeit. Da ich einen Doppelabschluss mache, muss ich tatsächlich auch zwei Bachelorarbeiten schreiben, eine in Deutschland und eine in Irland. Wir haben in dem Modul also verschiedene Aspekte gelernt, wie wir die Arbeit schreiben müssen. Zum Beispiel haben wir gelernt, wie wir passende Literatur finden, wie wir Interviews zuführen haben, wie wir diese „coden“ können etc. Danach haben wir einen Professor zugeteilt bekommen, der nun unsere Arbeit betreut und die zwei Stunden pro Woche sind weggefallen.

Strategic Management

„Strategisches Management“ beinhaltet die Entwicklung und Umsetzung von Plänen, die einer Organisation helfen, ihre Ziele zu erreichen. Theoretisch finde ich das Modul sehr interessant, jedoch hatte ich das exakt gleiche Modul bereits im vierten Semester in Deutschland, weshalb es ein wenig langweilig für mich ist.

In diesem Modul müssen wir zu viert eine Hausarbeit über eine Firma unserer Wahl schreiben. Wir haben uns für Adidas auf dem deutschen Markt entschieden und sind fleißig dabei zu schreiben 🤭.

Global Business

In „Global Business“ schauen wir uns nicht nur Länder und deren Wirtschaft an, sondern analysieren auch, wie verschiedene Länder miteinander wirtschaften. Mein Professor ist supernett, weshalb der Unterricht dann für mich nicht ganz so uninteressant ist, obwohl mich dieses Themengebiet eher weniger interessiert.

In dem Kurs mussten wir bereits im ersten Semester hier (mein 5. Semester insgesamt) eine Hausarbeit zu viert schreiben. Dort haben wir über Vietnam 🇻🇳 und die Herstellung von Kleidung geschrieben, es war tatsächlich sehr spannend, darüber zu recherchieren. Außerdem haben wir im April eine Klausur dazu.

Human Resource Management

„Humanresourcen“ ist die Gesamtheit der Menschen, die die Belegschaft einer Organisation, eines Geschäftsbereichs, einer Branche oder einer Wirtschaft bilden. In dem Modul lernen wir also, wie wir Mitarbeiter führen könnten und wieso Menschen so handeln wie sie eben handeln. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass der Professor selber keine Lust hat, ich kann mich nämlich nicht dran erinnern, wann wir das letzte mal eine richtige Stunde hatte, wo er uns nicht früher nach Hause geschickt oder uns nur Ted-Talks gezeigt hat 🧐.

Auch hier müssen wir eine Hausarbeit schreiben, jedoch zu fünft.

Wahlpflichtmodule

Neben den Pflichtmodulen durften wir noch zwei Wahlpflichtmodule wählen. Dazu haben wir einen riesigen Katalog zugeschickt bekommen, wo die einzelnen Module vorgestellt wurden. Nach einigen schlaflosen Nächten habe ich mich dafür entschieden, die Module zu nehmen, die mich am meisten interessieren, obwohl es nicht die einfachsten waren. Als ich mich dann anmelden wollte, gab es nur fünf Module zur Auswahl. Das heißt, die schlaflosen Nächte waren umsonst, denn meine Wunschmodule wurden gar nicht für mein Jahr angeboten 😕. Die beiden Module habe ich ebenfalls 2 h die Woche.

Contemporary Performance Management

Wenn ich Google frage, sagt es „Contemporary Performance Management“ ist „Bei einem modernen Leistungsmanagement geht es darum, einen Prozess zu entwickeln, der auf Ihr Unternehmen und dessen Kultur zugeschnitten ist“. Jedoch lernen wir in diesem Modul eher verschiedene Managementarten, viel zum Thema „Veränderung“ und wie wir bei einem Jobinterview sein sollen, also was wir sagen und fragen sollen aus Sicht des Managers sowie aus Sicht des Bewerbers.

In diesem Modul muss ich eine Hausarbeit schreiben und habe eine Klausur. Wie gesagt, ich wollte dieses Modul gar nicht, aber die anderen Kurse, die zur Auswahl standen, waren mir leider zu viel Mathe und Informatik …

Creativity, Entrepreneurship, Innovation

Ich hatte im 4. Semester ein Modul, das sehr ähnlich hieß. In dem Modul mussten wir mit unserer Gruppe ein eigenes Produkt entwickeln und eine eigene Firma gründen. Das war eins meiner Lieblingsmodule in Deutschland, weshalb ich dachte, es würde mir in Dublin ebenfalls Spaß machen. Leider ist das was anderes hier. Wir mussten zwar auch ein Produkt entwickeln und dieses präsentieren, jedoch besteht das Modul die meiste Zeit daraus, dass der Professor sehr langweilige Theorie beibringt, die nichts mit Creativity zu tun hat. Ich würde mir mehr Zeit für kreatives Denken und Gruppenarbeiten wünschen, aber da kann ich leider nichts dran ändern.

Dublin jedoch als Studentenstadt ist top

Auch wenn sich meine Modulwahl nicht so spannend anhört, würde ich Dublin als Studentenstadt jedoch sehr empfehlen. An anderen Universitäten bzw. bei anderen Studiengängen hättet ihr deutlich mehr Freiheit, was das Wählen eurer Kurse angeht, weshalb es bei euch schon ganz anders ausschauen würde. Wenn ihr überlegt, euch für meinen Studiengang „International Business und Management“ in Münster zu bewerben, würde ich euch auf jeden Fall raten, euch auch mal die andere Partneruni in Dublin (École de Management de Normandie) anzuschauen, da diese keine Studiengebühren hat! Wie das da mit der Modulauswahl aussieht, weiß ich leider nicht. Na ja, im Großen und Ganzen ist es auch mal ganz schön, nicht so viel zu tun zu haben. In Deutschland konnte ich auf jeden Fall weniger entspannen 😀.

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