1. Februar 2024
Meine Zeit in England ist leider vorbei. Neben dem Abschluss des Kapitels „Auslandssemester“ steht auch mein Hochschulabschluss vor der Tür und damit auch ein Neuanfang.
Das Auslandssemester verlief für mich wie im Flug. Es waren auch nur 3,5 Monate. Ich wäre gerne länger geblieben, aber das Trimester-System in England stand dem im Wege. Und natürlich die Pflichten, die wieder rufen.
Meine Pläne
Eigentlich hatte ich vor, während des Auslandssemesters weiter an meiner Bachelorarbeit zu schreiben. Habe ich das gemacht? Nein. Ich muss ehrlich zugeben, ich hatte gar keine Zeit dafür oder habe sie mir besser gesagt nicht dafür genommen. Meine Prioritäten lagen klar darauf, Neues zu erleben und alles mitzunehmen, was geht.
Deshalb bin ich froh, dass ich am Ende meines Studiums nach Beendigung aller Kurse ins Ausland gegangen bin und keinen Stress hatte, Kurse zu bestehen oder besonders gute Leistungen zu erbringen. Trotzdem habe ich Kurse belegt und viel Zeit darin investiert. Weiterbildung schadet ja nie. Im Nachhinein hätte ich aber auch einen Kurs weniger belegen und stattdessen etwas für die Bachelorarbeit machen können.
Freundschaften und Erfahrungen
Seit Tag eins habe ich es auf dem Campus geliebt. Von Heimweh und Einsamkeit keine Spur. Das lag vor allem daran, dass ich direkt zu Beginn viele tolle Menschen kennengelernt habe, die mit der Zeit zu guten Freunden geworden sind. Dafür bin ich sehr dankbar.
Neben vielen Reisen und Tagesausflügen (in London habe ich mich verliebt) konnte ich auch viel über mich selbst lernen und wachsen. Diese 3,5 Monate waren zwar kurz, aber sehr intensiv mit Emotionen und Gefühlen verschiedener Art. „Do it for the plot“ war vor allem mein Motto und hat mir die ein oder andere witzige oder dramatische Geschichte eingebrockt.
Abschied und Neuanfang
Der Abschied vor allem von meinen Mitbewohnerinnen fiel mir natürlich nicht leicht, aber ich hatte es „schlimmer“ erwartet. Ich denke dadurch, dass ich kurz vor Weihnachten und Silvester nach Hause geflogen bin und dann zu Hause viel los war, war ich gut abgelenkt und habe den endgültigen Abschluss noch nicht wirklich realisiert. Auch der bevorstehende Bachelorabschluss, ein Praktikum beim Fernsehen und der Umzug in eine neue Stadt haben mir eher Vorfreude beschert und ich habe mich darauf konzentriert, nach vorne zu blicken.
Mitte Januar, nach den ganzem Feiertagstrubel, hat mich dann doch die Trauer gepackt. Gedanken und Realisationen wie: Nie wieder werde ich in der Konstellation, wie sie war, wieder dort sein können. Habe ich die Zeit wirklich voll ausgenutzt? Wann sehe ich meine neuen Freunde wieder?
Während des Auslandssemesters habe ich in einer Bubble gelebt. Ich war an einem neuen Ort, wo mich niemand kannte, ohne Pflichten und Verantwortungen, die ich zu Hause habe. Irgendwie habe ich ein neues Leben gelebt und ich bin so dankbar für dieses Kapitel. Es hat mich in vielen Hinsichten bereichert. Gleichzeitig schaue ich nach vorne und freue ich mich auf das, was jetzt auf mich in meinem „richtigen“ Leben zukommt.
Und da Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, haben meine neuen Freunde und ich schon zahlreiche Besuche und Trips kommenden Sommer und verteilt über das nächste Jahr geplant. Ich freue mich sehr darauf!
Falls du überlegst, ins Ausland zu gehen, kann ich dich nur ermutigen, es zu tun. Auch wenn du vielleicht schon weit im Studium fortgeschritten bist. Es ist nie zu spät!