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Stipendium statt Sorgen: Meine Finanzierung mit Erasmus+

Ein Auslandspraktikum auf der anderen Seite der Welt ist meistens mit viel Planung und Vorbereitungen verbunden, aber auch vor allem mit finanziellen Ausgaben. Mein Retter in der Not: eine Förderung von Erasmus+. Wie ich an mein Stipendium gekommen bin und was für Vorteile die Erasmus+ Förderung für mich als er Erstakademikerin hatte, erzähle ich euch hier.

Die größte Sorge vor Antritt meines Praktikums war tatsächlich die Finanzierung, denn mir war bewusst, dass Unterkunft, Essen und Transport natürlich auch in Kolumbien bezahlt werden müssen. Vor allem aber haben mir die Flüge nach Kolumbien Bauchschmerzen bereitet, auf einen anderen Kontinent zu fliegen ist nicht gerade günstig und zur falschen Zeit sogar kaum bezahlbar, zumindest für mich. Als Studentin mit Nebenjob habe ich es geschafft, mir etwas anzusparen, trotzdem wusste ich von vornherein, dass ich auf irgendeine Art und Weise noch finanzielle Unterstützung brauchen würde, um mein Praktikum auch tatsächlich antreten zu können. Die Frage, die mich daher beschäftigt hat: Was kann ich tun?

Allem voran: die Recherche

Je nach Land, Region und Art von Auslandsaufenthalt gibt es tatsächlich einige Förderungsmöglichkeiten für europäische Studierende mit ganz unterschiedlichen Bewerbungskriterien. Daher lohnt es sich auf jeden Fall vorab intensiv zu recherchieren, welche Stipendien für euch infrage kommen. Recherchieren heißt dabei auch nicht nur im Internet auf verschiedene Websites zu schauen, sondern auch zum Beispiel das akademische Auslandsamt eurer Uni zurate zu ziehen. Die Mitarbeiter:innen dort kennen sich mit den verschiedenen Förderungsmöglichkeiten aus und können euch auf jeden Fall dabei unterstützen, die richtige Förderung für euren Auslandsaufenthalt zu finden. Nach längerem Recherchieren habe ich dann gesehen, dass ich mich für mein Pflichtpraktikum im Ausland neben ein paar anderen Optionen auch für eine Erasmus+ Förderung bewerben kann und dann den Entschluss gefasst, dies auch schnellstmöglich zu machen.

Mein Weg zu Erasmus+

Zugegeben kannte ich Erasmus schon seit Beginn meiner Studienzeit, wusste aber nicht, dass Erasmus auch an Studierende vergeben werden kann, die außerhalb der Europäischen Union einen Auslandsaufenthalt absolvieren. Das ganze nennt sich Erasmus+ und Aufenthalte können in so gut wie allen Länder damit gefördert werden. Ein weiterer interessanter Punkt von Erasmus+ für mich war, dass die Finanzierungshilfen nach dem „first-come-first-serve-Prinzip“ verteilt werden – heißt, es gibt nur eine bestimmte Anzahl an Studierenden, die gefördert werden können. Es kommt aber gar nicht auf die Noten oder andere Kriterien an, sondern wie schnell ihr euch bewerbt und wie viel Geld für die Förderungen noch zur Verfügung steht. Die zuständigen Ansprechpartner:innen ändern sich auch – je nach Studienort der Bewerber:innen. Da ich an der Uni Mannheim studiere, war die Hochschule Karlsruhe für das Bundesland Baden-Württemberg für mich zuständig und mein Ansprechpartner.

Neben dem Ausfüllen von allgemeinen Daten in einem Portal von Erasmus+ müssen auch ausgefüllte Dokumente des Praktikumsbetreuers und der Universität eingereicht werden. Aufgrund dessen habe ich mich so schnell wie möglich mit dem Konrad-Adenauer-Büro in Kolumbien und meiner Uni in Verbindung gesetzt, um meine Bewerbung schnell fertig zu bekommen. Nach dem Einreichen aller gewünschten Dokumente hieß es dann erst mal abwarten und Daumen drücken, dass noch genug Geld für eine Förderung für mich da ist. Und tatsächlich, ich hatte Glück! Nur kurze Zeit später wurde mir von der Hochschule Karlsruhe der Förderungsvertrag zugeschickt. In diesem war aufgelistet, dass jeder einzelne Praktikumstag von mir durch Erasmus+ gefördert wird. Darüber hinaus wurde mir als Erstakademikerin noch mal ein Zuschuss unter der Kategorie „Studierende mit geringeren Chancen“ genehmigt. Dadurch habe ich noch mal ein Mobilitätszuschuss erhalten, mit dem ich beide Flüge bezahlen konnte. Unter diese Kategorie fallen neben Erstakademiker:innen auch noch andere Gruppen, daher lohnt es sich auf jeden Fall nach zu schauen, ob man zu einer der genannten Gruppen dazugehört. Des weiteren gibt es auch noch mal die Möglichkeit, einen Zuschuss für grünes Reisen zu beantragen, wenn die Anreise zum Zielort zum Beispiel mit dem Zug erfolgt. Bei mir war das aber natürlich aufgrund der Lage Kolumbiens nicht möglich.

Ende gut alles gut?

Ich habe dann meinen Förderungsvertrag vor Antritt des Praktikums (davor ist Pflicht) zurück an die Hochschule Karlsruhe geschickt und circa drei Wochen nach meinem Praktikumsbeginn wurde mir die erste von zwei Stipendiumsraten ausgezahlt (circa 87 % der Gesamtförderung, der Rest folgt nach Abschluss des Praktikums). Ich bin unglaublich dankbar für die Förderung von Erasmus+ – ohne sie hätte ich mein Praktikum nicht antreten können. Mein angespartes Geld und mein Verdienst bei der Konrad-Adenauer-Stiftung hätten nicht alle meine Ausgaben und Wünsche gedeckt. Ich habe für meine Praktikumstätigkeit nämlich ca. 300€ im Monat verdient (1.300.000 Cop – das ist der kolumbianische Mindestlohn). Deswegen mein Tipp: Informiert und recherchiert gründlich über mögliche Finanzierungshilfen und scheut euch nicht davor, euch zu bewerben. Mit etwas Glück bekommt auch ihr eine finanzielle Förderung und könnt euren Auslandsaufenthalt wie ich sorgenfrei antreten. Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen:)

Alles Liebe, Jasmin

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