Mittlerweile gibt es wahnsinnig viele Möglichkeiten, um während des Studiums ins Ausland zu gehen: Summer School, Praktikum, Auslandssemester oder sogar das ganze Studium im Ausland. Um dir die Entscheidung leichter zu machen, welcher Auslandsaufenthalt zu dir passt, erzähle ich in diesem Blog, wie sich meine beiden Auslandserfahrungen voneinander unterschieden haben und was für dich möglicherweise besser passen könnte.

Europa oder das ferne Ausland?

Je nach persönlichen Vorlieben, kannst du das Auslandsabenteuer in Europa oder im fernen Ausland verbringen. Mein Auslandssemester hat mich – wie schon erwähnt – in die Schweiz geführt. Das war insofern praktisch, da die Anreise recht überschaubar war, ich bereits vorher einmal in die Schweiz reisen konnte und wusste, wie beispielsweise meine Wohngemeinschaft (WG) aussieht. Außerdem war ich im Notfall nie allzu weit weg von meiner Familie.

In Südkorea ist das etwas anders. Ich kannte das Land schon durch einen vorherigen Urlaub, dennoch musste ich vieles vorher aus der Ferne koordinieren. Trotzdem hat das ferne Ausland auch Vorteile: Du kommst mit ganz anderen Kulturen und Menschen in Berührung und musst möglicherweise noch etwas mehr aus deiner Komfortzone raus, da andere Sprachen gesprochen werden, die du noch nicht beherrschst. Möglicherweise sind die Uniplätze auch nicht so nachgefragt in weniger bekannten Ländern, so dass du eventuell bessere Chancen auf einen Platz hast, sofern du dein Auslandsabenteuer über deine Heimatuni organisieren kannst. Das kann durchaus auch für Summer Schools klappen!

Grundsätzlich kannst du sowohl deine Summer School als auch dein Auslandssemester im nahen oder fernen Ausland erleben. Vergleiche einfach online verschiedene Länder und Unis und schau, was dein Interesse weckt.

Lass uns über Geld sprechen

Auslandsabenteuer kosten immer Geld, das ist klar. Solltest du allerdings nicht die Möglichkeit haben, dir ein ganzes Semester im Ausland zu finanzieren, kann eine Summer School eine tolle Alternative sein. Aufgrund der kurzen Dauer sparst du viel Geld (zum Beispiel beim Wohnen) und auch hier gibt es zusätzlich noch Möglichkeiten für finanzielle Unterstützung. An der Hanyang Uni gab es zum Beispiel etwas Rabatt, wenn du über eine Partneruni gekommen bist, oder wenn du zeitig im Voraus gebucht hast. Außerdem waren im Preis schon diverse Aktivitäten inbegriffen, was bei Auslandssemestern eher selten der Fall ist.

Kann ich mir etwas anrechnen lassen?

Die Inhalte meines Auslandssemesters und meiner Summer School haben sich wirklich stark unterschieden. In Zürich konnte ich gezielt Kurse belegen, die ich mir anrechnen lassen konnte oder die grundsätzlich in meinem Fachgebiet angesiedelt waren.

Während meiner Summer School war das anders. Vor allem an der Hanyang University wird eher Wert auf kulturellen Austausch und das Kennenlernen des Landes gelegt. Es wurden also viele Kurse angeboten, die sich wohl die wenigsten anrechnen lassen können (zum Beispiel Korean Beauty and Makeup, Korean Fan Dance, K-Pop, Weight Lifting). Du solltest also überlegen, ob es dir wichtiger ist, Kurse für dein Studium zuhause anrechnen lassen zu können oder ein Auslandsabenteuer zu absolvieren, bei dem vor allem auch die Kultur und die Möglichkeit, ganz außergewöhnliche Kurse zu belegen, im Vordergrund steht.

Auf den (richtigen) Zeitpunkt kommt es an

Wie der Name schon sagt, findet eine Summer School im Sommer statt. Mittlerweile gibt es aber auch Winter Schools (zum Beispiel an der Hanyang Uni). Beides findet aber eher während der deutschen Semesterferien statt. Du musst dir daher überlegen, ob du auch während deiner Semesterferien lernen möchtest, während deine Kommilitonen in der Heimat vielleicht frei haben. Andererseits kannst du die Summer School auch gut als „Lückenfüller“ nutzen, wenn es bisher nicht mit dem Ausland geklappt hat. In meinem Fall hatte ich schon alle Prüfungsleistungen absolviert, war aber noch in der Uni in Deutschland eingeschrieben. So konnte ich nach meinem offiziellen Studium nochmal ins Ausland und mich voll auf die Zeit in Seoul konzentrieren, ohne ein ganzes Semester aussetzen zu müssen oder zeitgleich Prüfungen in Deutschland zu jonglieren.

Schlussendlich musst du für dich entscheiden, was der richtige Weg ins Ausland ist. Mein Fazit ist aber: Egal welchen Kontinent, welches Konzept oder welche Uni du wählst, es wird dich positiv verändern und sich in jedem Fall lohnen!