5. November 2024
Buenos Aires ist eine unglaublich vielfältige Stadt mit vielen Möglichkeiten, Dinge zu unternehmen. Vor allem durch das kulturelle Angebot der Stadt gibt es immer etwas zu entdecken oder neues zu sehen. Langweilig wird es also definitiv nicht. Vielmehr würde ich behaupten, dass es mich in manchen Momenten auch mal überrumpelt hat. Was es damit auf sich hat, erfahrt in diesem Blogbeitrag.
Ich bin ein Mensch, der in seiner Freizeit am liebsten losgeht um etwas zu erleben. Neue Orte entdecken, unbekanntes Essen probieren oder Menschen kennenlernen gibt mir total viel Energie und gehört zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Besonders gerne besuche ich kulturelle Veranstaltungen mit Freunden. Nicht umsonst studiere ich KULTURwirtschaft. Buenos Aires ist dabei wirklich die perfekte Stadt zum leben und entdecken, denn das kulturelle Angebot der Stadt ist vielfältig und dynamisch.
Ferias
Am Wochenende werden in verschiedenen Vierteln und Orten der Stadt Märkte, sogenannte „Ferias“, aufgebaut, auf denen verschiedenste Dinge verkauft werden. Von Souvenirs, über Schmuck, Klamotten, Mates, Handcrafts und vieles mehr.
Dabei kann man zwischen unterschiedlichen Konzepten unterscheiden:
- Touristische (und trotzdem wunderschöne) Ferias wie z.B. die Feria de San Telmo jeden Sonntag ab dem Plaza de Mayo bis zum Mercado den San Telmo oder auch die Feria de Caminito en La Boca am Wochenende.
- Wöchentliche Ferias mit Handcrafts, Souvenirs, Klamotten, etc. wie auf der Plaza de Francia in Recoleta oder der Feria de Mataderos etwas außerhalb der Stadt
- Ferias für Vintage Klamotten im Parque Centenario und Parque de los Andes
Natürlich gibt es noch einige mehr, doch das sind die, welche ich am Meisten während meines Aufenthaltes seit März besucht habe. Besonders gerne mag ich die Feria de la Plaza Francia. Ich könnte wirklich stundenlang dort rumlaufen und Dekoration, Souvenirs, Schmuck oder Mate kaufen. Auf der offiziellen Seite von Buenos Aires zu den Ferias findet ihr alle Angebote.
Die Touristischen Ferias haben inzwischen relativ hohe Preise. Gerade in San Telmo zahlt man dieselben Preise wie in Shops in der Stadt oder auch in anderen europäischen Ländern. Dennoch lohnt es sich definitiv, diese zu besuchen alleine aufrgund der Atmosphäre. Und falls man mal wirklich Klamotten braucht, sind die Ferias im Parque Centenario und Parque de los Andes wie Flohmärkte, bei denen die Leute ihre Klamotten auf dem Boden ausbreiten und Preise auch verhandelbar sind. Klamotten shoppen würde ich euch in den Läden der Stadt Buenos Aires ansonsten aufgrund der hohen Preise wirklich nicht raten.
Espacios Culturales
Neben den Ferias, gibt es viele weitere sogenannte espacios culturales, also Orte mit kulturellen Angeboten. Die bekanntesten sind natürlich die touristischen Attraktionen wie das Teatro Colón oder Teatro Rex in welchen Balletts, Theater, Konzerte, etc. abgehalten werde. Zudem verschiedene Museen wie das Museo de Bellas Artes, das Museo de Arte Latinoamericana (MALBA), das Museo de Arte Moderno, um nur ein paar den unzähligen Möglichkeiten aufzuzählen.
Zusätzlich gibt es aber auch noch mehrere kulturelle Zentren, darunter auch das Centro Cultural de Recoleta und der Palacio Libertad, vorheriges Centro Cultural Kirchner; meine zwei Lieblingszentren . In verschiedenen Sälen der wunderschönen Gebäude werden monatlich neue Ausstellungen hergerichtet. Momentan findet zum Beispiel seit September bis Mitte November eine Micky Mousse Ausstellung im Palacio Libertad statt.
Konzerte, Tanzstunden, Ballett… und das gratis?
Immer wieder mal werden von der Stadt auch gratis Konzerte, Tanzaufführungen oder sogar Tanzstunden angeboten. Letztens war ich zum Beispiel bei einem Klassikkonzert in der Rechtsfakultät der öffentlichen Universität Buenos Aires (UBA) und im Amphitheater in Parque Centenario gab es bereits mehrer Tanzaufführungen, von Ballet bis traditionellen längen und Tänzen.
Ich bekomme diese Veranstaltungen tatsächlich durch die vielen Kanäle mit, welche ich auf Instagram und TikTok abonniert habe. Neben dem offiziellen und auch kulturellen Account von Buenos Aires folge ich auch weiteren Influencern sowie Fotografen, die regelmäßig zu den Veranstaltungen Posten.
Die gratis Veranstaltungen haben meist nur begrenzte Plätze und diese werden nach Reihenfolge des Antreffen am Ort vergeben. Es lohnt sich also teilweiße wirklich, früh genug dran zu sein, um einen Platz zu bekommen. Die Angebote sind vor allem im Sommer sehr beliebt.
Momentan werden zum Frühling nächtliche Veranstaltungen in der ganzen Stadt organisiert, um das Kulturangebot sichtbarer zu machen und zu fördern. Am 02.11 fand die Noche de los Bares notables statt. Neben nächtlichen Öffnungszeiten und Sonderangebote, gab es auch Touren in den Stadtviertel, um die bekanntesten und ältesten Bars und Cafés kennenzulernen. Am 09.11 gibt es ein ähnliches Angebot mit der Noche de los Museos, bei dem alle Museen gratis mit dem öffentlichen Verkehrssystem erreichbar und bis spät in die Nacht offen sind. Man sollte jedoch mit langen Wartezeiten und vielen Menschen rechnen.
Kulinarik
Einmal im Monat findet auf dem Hipódromo de Palermo ein Essens Festival statt. Dabei kommen Foodtrucks meist aus allen Provinzen in Argentinien zusammen und präsentieren ihre Version bestimmter Gerichte. Ich bin wirklich eine Fanatikerin was Essen probieren angeht und habe alle besucht, die ich konnte. Folgende Gerichte waren Thema:
- Feria del Asado (Grillfest)
- Feria de Carne y Empanada (Fleisch und gefüllte Teigtaschen)
- Feria de Choripan (Argentinische Version der Bratwurst)
- Feria de la Hamburguesa (Burgerfestival)
- Feria de la Milanesa (Argentinische Version des Schnitzel meistens überbacke)
Zudem gibt es weitere Foodfestivals das gesamte Jahr über. Von Sabor Buenos Aires („Geschmäcke aus Buenos Aires“) im Parque Thays, über Feria francesa auf der Plaza Francia, Feria italiana auf dem Plaza de Uruguay, Feria de sabores europeas auf der Straße zwischen Plaza de Mayo und dem Congreso und unzähligen mehr. Auch in La Rural an der Plaza Italia gibt es immer wieder neue Ferias und Sonderveranstaltungen.
Ein Paradies für Essensliebhaber wie mich. Angekündigt werden diese immer circa eine Woche vorher auf den offiziellen Seiten von Buenos Aires und auf Instagram.
Falls du große Menschenmenge und lange Warteschlange nicht leiden kannst, sind diese Ferias eher nicht für dich geeignet. Aber keine Sorge: in den unzähligen Restaurants, Bars, Cafés und Bodegones vor allem in Palermo Soho und Palermo Hollywood gibt es genug Auswahl mit Küchen der ganzen Welt.
Freizeitstress
In Buenos Aires gibt es auch bereits ohne die Sonderangebote genug zu entdecken. Neben Arbeit und Universität hatte ich also fast täglich neue Pläne und hinzu kamen dann auch noch die ganzen Sonderveranstaltungen, wobei ich oben nur eine Handvoll davon beschrieben habe. Alle könnte man gar nicht in einem Blog aufzählen.
Wie ich bereits zu Beginn erklärt habe, gehe ich gerne raus und probiere aus. Noch viel besser, wenn ich das mit neuen Freunden machen kann, die ich gerade kennenlerne. Perfekt also für mich im Auslands.
Obwohl ich insgesamt 9 Monate in Buenos Aires bin, hatte ich dennoch ständig im Kopf, dass ich nur begrenzt Zeit habe, die Stadt zu entdecken. Und am Liebsten würde ich alles ausprobieren und entdecken, was es hier so gibt. Und genau so habe ich teilweiße auch meine Tage geplant, oder besser gesagt, verplant. An sich ist das Meistens kein Problem für mich, da ich eine sehr hohe soziale Batterie besitze. Doch irgendwann ist diese selbst bei sehr extrovertierten Menschen wie mir ausgeschöpft und ich hab zu Beginn manchmal etwas vergessen, mir auch entspannte Zeit für mich und alltägliche Dinge zu nehmen, wie Einkaufen, Tanzen oder Gym.
Mit der Zeit und nachdem ich wirklich schon sehr viel der Stadt gesehen habe und mich inzwischen auch sehr gut auskenne, hat sich das jedoch gelegt. Ich habe gelernt eine gute Balance zwischen Entdeckungstouren und meinem Alltag zu finden und dabei nicht meine mentale Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Die wird meiner Meinung nach im Ausland sowieso schon auf verschiedene Art und Weißen getestet. Das ist jedoch ein ganz anderes Thema und wird in anderen Blogbeiträgen von mir diskutiert, wie zum Beispiel in diesem über Heimweh.