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Fazit: Meine Anwaltsstation in Sydney Work & Beach Balance

Nach 4 Monaten in Down Under ist es an der Zeit, ein Fazit zu ziehen: Meine Anwaltsstation in Sydney war eine unglaublich bereichernde Erfahrung, die mich nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weitergebracht hat. In diesem Artikel möchte ich euch die Highlights meiner Zeit in Sydney vorstellen und berichten, ob ich meine gesteckten Ziele erreichen konnte.

Highlights in der Kanzlei

In der Kanzlei hatte ich nach einer Einführungsphase die Möglichkeit, eigenständig an Fällen zu arbeiten. Mein Ausbilder hat mir dabei viel Vertrauen entgegengebracht und stand mir natürlich immer fachkundig zur Seite. Neben juristischen Kenntnissen konnte ich dabei eine Menge über mich selbst und meine Arbeitsweise lernen. Die täglichen Aufgaben im englischsprachigen Kanzleiumfeld haben mich zugleich gefordert und gefördert: Mein Fachvokabular hat sich enorm erweitert und ich fühle mich jetzt noch sicherer, auch komplexe Rechtsfragen auf Englisch zu diskutieren. Mehr über meinen Arbeitsalltag erfahrt ihr in diesem Reel.

Ein spannender Teil meiner Anwaltsstation war definitiv die Teilnahme an Gerichtsverhandlungen. Im Gegensatz zu Stationen in Deutschland blieb ich hier aber im Zuschauerraum. Dafür konnte ich hautnah miterleben, wie das Common-Law-System in Australien funktioniert. Durch den offenen Kontakt im Nachgang der Verhandlungen mit Judges, Barristers und Solicitors habe ich meinen juristischen Horizont enorm erweitert. Ein Interview mit einem Ausbilder findet ihr übrigens hier.

Supreme Court in Canberra
Die ersten zwei Wochen meiner Anwaltsstation verbrachte ich am Hauptsitz der Kanzlei in Canberra, hier: Der Supreme Court des Australian Capital Terrority.

Ein weiteres Highlight war der Besuch eines Events einer Barrister Chamber. Die lockere Atmosphäre und spannenden Gespräche haben mir gezeigt, wie vielseitig der juristische Berufsalltag in Sydney sein kann.

Highlight: Meine Alltagsroutine in Sydney

Mein WG-Zimmer in Maroubra direkt am Meer war der perfekte Ausgleich zum Kanzleialltag im Central Business District (CBD). Einen Vorsatz habe ich hier eisern durchgezogen: Morgens stets in den Felsenpool zu springen. Gerade im August war das mit 17 Grad Meerwassertemperatur noch eine echte Erfrischung. Wie ich in Maroubra gewohnt habe, könnt ihr in diesem Reel sehen.

Früh am Morgen hieß es aber auch oft: Ab zum Beachvolleyball-Training nach Coogee. Hier habe ich mich dem australischen Lifestyle angepasst und direkt mit den ersten Sonnenstrahlen ab 6 Uhr morgens trainiert. Nach einem Sprung ins Meer und dem ersten Kaffee am Strand hatte ich einen richtigen Energieschub für den Tag in der Stadt.

Auf meinem Weg in die Kanzlei habe ich häufig eine Fährfahrt eingebaut. Das war zwar ein paar Minuten langsamer als die schnellste Variante mit Zug/Bus, aber auch jeden Tag aufs Neue ein kleines Highlight: Nach einem Blick auf das Opera House ging es unter die berühmte Harbour Bridge hindurch.

Sydney Sonnenuntergang
Abendliche Fahrt auf der Fähre mit Sonnenuntergang hinter der Skyline Sydneys.

Nach Feierabend ging es an vielen Tagen entweder ins Gym oder zu einem der vielen schönen Strände Sydneys, um gemeinsam mit neuen Freunden die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Ob BBQ, Schwimmen oder einfach nur Quatschen – so sieht für mich definitiv ein perfekter Feierabend aus.

Nach der Arbeit ging es entweder zum BBQ/Picknick…

Highlight: Kurztrips

Auch wenn Sydney eine wunderschöne Stadt ist, durften auch ein paar Kurztrips nicht fehlen. Aufgrund meines früheren Auslandssemesters an der Gold Coast in Queensland und einigen privaten Reisen hatte ich keinen großen Druck mehr, möglichst viel von der Ostküste zu sehen. Dafür habe ich ein paar ausgewählte Reisen unternommen, wovon meine 3 Highlights waren:

Auckland

Ich war noch nie in Neuseeland und habe die Gelegenheit genutzt mit einem echten Neuseeländer über ein Wochenende in seine Heimat nach Auckland zu fliegen – von Sydney „nur“ noch knapp 3h Flug. Auckland hat mich mit der Kombination aus moderner Stadt und atemberaubender Natur fasziniert: Vom Sky Tower, schicken Cafés bis zu den zahlreichen Vulkanen und heißen Quellen.

Kangaroo Island

Ein weiterer Höhepunkt war die Reise mit meiner Frau nach Kangaroo Island vor der Südküste Australiens. Die Insel hat mich mit ihrer unberührten Natur, den Stränden und natürlich den vielen Tieren in ihren Bann gezogen. 

Roadtrip an der Westküste

Gemeinsam mit einem Freund ging es zum Abschluss noch auf einen Roadtrip entlang der Westküste. Wir haben hier eine Campervan Relocation von Broome im Norden bis Perth im Süden Westaustraliens gemacht. Relocation bedeutet, dass man zwar nichts für den Campervan zahlt, aber dafür i.d.R. etwas weniger Zeit für eine Strecke als normal hat und sehr spontan sein muss. Für uns hat die Woche aber sowieso genau in den Zeitplan gepasst. Auf der Strecke haben mich weite Strände, zerklüftete Küstenabschnitte, entlegenes Outback, Wüste und spektakuläre Nationalparks wieder einmal daran erinnert, wie vielseitig und riesig Australien ist.

Ausblick

Mit meiner Anwaltsstation in Sydney geht ein spannendes Kapitel zu Ende. Alles in allem bin ich wahnsinnig froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Die Kombination aus beruflicher Herausforderung und dem einzigartigen Lebensgefühl in Australien war genau das, was ich gesucht habe.

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Erfahrungen einen Einblick in den Alltag einer Anwaltsstation Down Under geben. Falls ihr selbst mit dem Gedanken spielt, ein Praktikum oder ein Studium in Australien zu machen, kann ich nur sagen: Traut euch! Die kulturellen und beruflichen Erfahrungen sind einmalig und werden euch noch lange begleiten.

Für mich geht es nun weiter – mit einem Koffer voller neuer Eindrücke und Inspirationen. Danke, dass ihr mich auf dieser Reise begleitet habt!

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