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Von Fremden zu Freunden Kontakte knüpfen in Kalifornien

Wie findet man im Auslandssemester neue Freunde? Ich wurde in Kalifornien mit offenen Armen empfangen und habe in wenigen Wochen echte Freunde gefunden. Wie dir das auch gelingen kann, erfährst du in diesem Blog.

Ein Auslandssemester, das ist nicht nur ein aufregendes Abenteuer, sondern manchmal auch eine echte Herausforderung, gerade zu Beginn.  Du bist neu in einem fremden Land, kennst erst einmal niemanden, du beginnst noch einmal ganz von vorne.

Als ich an der California State University Monterey Bay (CSUMB) mein Auslandssemester begonnen habe war ich deshalb vor allem gespannt. Gespannt auf die amerikanische Kultur, gespannt auf die vielen neuen Menschen, die ich kennen lernen würde und gespannt, ob es mir gelingen würde, am anderen Ende der Welt neue Freunde zu finden. Spoiler: Es hat geklappt. Und es war gar nicht so schwer, wie ich das am Anfang noch befürchtet hatte.


Schon im Vorfeld war klar, dass an der CSUMB alles ein bisschen entspannter werden würde als an anderen Unis. Ich habe mich bewusst für einen im Verhältnis kleinen, ruhigen und naturnahen Campus entschieden und das sollte sich auszahlen. In der Einführungswoche war zwar ziemlich viel los, jeden Tag gab es verschiedene Programmpunkte, manche freiwillig, manche verpflichtend.  Trotzdem konnte ich mir schnell einen Überblick über die verschiedenen Institutionen und Begegnungsorte verschaffen, was enorm dabei half, mich schnell in den USA und an der CSUMB einzuleben.

Besonders zwei Erlebnisse sind mir dabei in Erinnerung geblieben: Direkt am zweiten Tag gab es morgens Kaffee und Gebäck für alle Studierende, anschließend versammelten wir uns nach Department sortiert (in meinem Fall Cinematic Arts & Technology) vor der Bibliothek. Von dort gingen wir in einem feierlichen Umzug mit allen Studierenden in das Uni-eigene Stadion, wo eine Willkommens-Ansprache auf uns wartete. Während des gemeinsamen Frühstücks und des Umzugs kam ich zum ersten Mal so richtig mit anderen Studierenden aus meinem Department in Kontakt, ein paar davon sind heute meine Freunde.

Am nächsten Tag trafen wir uns mit allen internationalen und neuen Studierenden auf einer riesigen Wiese, auf der bereits eine kleine Bühne und Tontechnik aufgebaut worden waren. Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir mit verschiedenen Kennenlernspielen, bei denen wir uns zum Beispiel nach Geburtsmonaten aufstellen und innerhalb des Monats nach Tagen sortieren sollten. Auch wenn das anfangs etwas befremdlich war, wir waren gezwungen, mit einer Menge fremder Menschen zu sprechen und lernten in kurzer Zeit viel über unsere Mitstudierenden.

Und auch wenn sich die meisten der mehreren hundert Menschen am Ende dieses Tages schon wieder vergessen hatten, war das rückblickend genau das richtige. Denn durch diese Veranstaltung konnte ich auch Menschen außerhalb meines Departments kennenlernen, mit denen ich sonst keinerlei Berührungspunkte gehabt hätte. Und auch hier habe ich Freunde gefunden. Doch das Kennenlernen alleine reichte natürlich nicht aus, um eine nachhaltige Freundschaft aufzubauen. Wichtig war außerdem, auch nach dem ersten Aufeinandertreffen in Kontakt zu bleiben.

In Kontakt bleiben

Kurz nach meiner Ankunft durfte ich feststellen, dass Vernetzung in den USA etwas anders funktioniert als ich das aus Deutschland gewohnt war. Während zuhause wirklich jeder WhatsApp nutzte und sich die meisten Gruppen darüber organisierten, schaute ich in den USA in verständnislose Gesichter, wenn Kommunikation über WhatsApp zur Sprache kam. Ich stellte fest: Um mit meinen amerikanischen Mitstudierenden in Kontakt zu bleiben, waren iMessage oder Instagram der eindeutig bessere Weg.

Diese Kontaktdaten zu haben, kam mir auch im weiteren Verlauf des Semesters zugute. Denn auch wenn der Campus relativ übersichtlich erscheint, die Chance sich zufällig wieder zu treffen ist bei mehreren tausend Studierenden doch relativ klein. Vor allem über Instagram konnten wir uns so abstimmen und bei Uni-eigenen Events, beim Mittagessen in den Dining Commons (dem CSUMB-Äquivalent zur Mensa) oder für einen Spieleabend im Gameroom der CSUMB wieder treffen.

Zusätzlich hilfreich war auch „My Raft“. Eine eigene App der CSUMB, über die man nicht nur Veranstaltungen finden und sich einen Platz auf diesen reservieren, sondern auch direkt mit anderen Studierenden in Kontakt treten konnte.

Gemeinsamkeiten finden, Unterschiede feiern

Der einfachste Weg, um im Auslandssemester neue Menschen kennen zu lernen führt durch gemeinsame Vorlesungen oder regelmäßige Sport- oder Freizeitveranstaltungen. Mein persönliches Highlight war dabei mein wöchentlicher Cinematography-Kurs. Hier habe ich nicht nur enorm viel über Film gelernt, sondern auch enge Freundschaften geschlossen.

Meine amerikanischen Kommilitonen waren unglaublich offen und interessiert an mir und meiner Perspektive als Austauschstudent, freuten sich aber gleichzeitig auch darüber, mir ihre Lebensweise näher bringen zu können. So bestanden sie zum Beispiel darauf, mir ihre Lieblingsbar zu zeigen, in der wir dann stundenlang Brettspiele spielten, uns unterhielten und über die Unterschiede zwischen deutschem und amerikanischem Bier und die unterschiedlichen Kino-Landschaften diskutierten. Überhaupt war das geteilte Interesse am Film ein verbindender Faktor. Egal ob bei Gruppenprojekten, beim Mittagessen oder gemeinsamen Kinobesuchen: Wir konnten voneinander jede Menge lernen, was ich als sehr bereichernd empfunden habe.

Und auch insgesamt hat sich die CSUMB große Mühe gegeben, uns internationale Studierende mit den amerikanischen und mexikanischen Studierenden auf dem Campus zusammen zu bringen. So gab es beispielsweise immer wieder mexikanische Bauernmärkte, internationale Wochen, in denen das Essen und die Dekoration auf dem Campus verschiedenen kulturellen Hintergründen gewidmet wurden oder auch große Feierlichkeiten wie den „Tag der Toten“ im November. Bei all diesen Veranstaltungen konnte ich immer wieder neue Menschen kennen lernen, von denen einige später gute Freunde geworden sind.

Junge Menschen in Natur
Roadtrip zum Big Sur

Meine Tipps

Wenn ich eine Sache aus meinem Auslandssemester mitnehme, dann die Erkenntnis: Aktiv zu sein und echtes Interesse zu zeigen, öffnet jede Menge Türen. Hier sind meine Top-Tipps, um auch im Ausland neue Freunde zu finden:

  • Gehe zu Einführungsveranstaltungen: Egal wie nervös du bist, diese Events sind der beste Startpunkt, besonders, um auch Studierende mit anderen Studienschwerpunkten kennen zu lernen.
  • Frage nach Kontaktdaten: Ob Instagram, iMessage oder via Uni-App – in Verbindung zu bleiben und gemeinsame Aktivitäten zu planen und koordinieren ist essenziell.
  • Teile deine Interessen: Gemeinsamkeiten, wie bei mir das Thema Film, verbinden. Innerhalb meiner Freundesgruppe haben wir uns z. B. regelmäßig im Uni-eigenen Kino zu Filmabenden getroffen.
  • Zeige Interesse an Kultur: Frage nach Traditionen, Lieblingsorten oder Hobbys. So lernst du nicht nur mehr über Land und Leute sondern hast auch direkt Anknüpfungspunkte für gemeinsame Aktivitäten.
  • Sei offen für Neues: Lass die Dinge auf dich zukommen und verlasse auch mal deine Komfortzone. Es lohnt sich!
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