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Sicherheit in Mexiko

Mexiko gilt in den Medien oft als gefährliches Pflaster, geprägt von Berichten über Kriminalität und Gewalt. Doch wie realistisch ist diese Bild heut zu Tage wirklich noch? Ist das Land wirklich so kontrolliert von Drogenkartellen, wie es in Netflix Serien oft dargestellt wird. Als jemand, der in diesem faszinierend Land lebt und arbeitet und die Menschen und Kultur absolut liebt, möchte ich meine persönlichen Erfahrungen teilen und einen differenzierten Blick auf die Sicherheitslage werfen.

Mit 18 Jahren unternahm ich eine Solo-Reise quer durch Mexiko. Von den belebten Straßen Mexiko-Stadts, den kulturellen Orten in Oaxaca, den Pyramiden in Palenque bis zu den Benoten in Yucatan. Ist das sicher? Ja, das ist es, wenn man sich an gewisse Vorsichtsmaßnahmenhält. So ungern ich das sage, aber das macht tatsächlich einen Unterschied. Natürlich gibt es Orte, die ich meide und bestimmte Regeln, die ich einhalte. Besonders als Alleinreisende Frau ist das wichtig. Nichtsdestotrotz kannst du Mexiko während deiner Auslandserfahrung auf jeden Fall ohne Angst bereisen und ich würde es auch jedem empfehlen! Das Land hat kulturell und geographisch unglaublich viel zu bieten und ich habe meine Zeit ohne Zwischenfälle und voller positiver Begegnungen erlebt.

Vorurteile und Realität

Berichte von Entführungen, Schießereien, vor allem aber von Drogenkartellen und Narcos verunsichern viele. Und es lässt sich nicht leugnen, dass es in Mexiko Regionen mit erhöhtem Sicherheitsrisiko gibt. Doch diese machen nicht das gesamte Land aus. Selbst wenn es Drogenkartelle, Kämpfe, Entführung oder ähnliches gibt, sind ausländische Touristen nicht darin verwickelt. Zudem basieren viele Horrorvorstellungen auf Stereotypen, die sich durch unzählige Narco- und Drogenfilme und -serien auf Netflix und Co. in unseren Köpfen festgesetzt haben. Doch Mexiko hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert.

Die Regierung investiert kontinuierlich in Sicherheitsmaßnahmen, und viele Gemeinden arbeiten aktiv daran, ihre Städte für Einwohner und Besucher zu gestalten. Es ist wichtig, sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen, sondern sich ein eigenes Bild zu machen. Das Land hat kulturell, historisch, geographisch und auch wirtschaftlich so viel zu bieten!

Was kannst du tun?

Triff eigene Sicherheitsvorkehrungen. Unabhängig vom Reiseziel ist es immer ratsam, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und das beutetet vor allem auch sich vorab gut informieren.

Vom Auswärtigen Amt gibt es stets aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise für Mexiko, die dir eine Richtung geben können, welche Orte eher ungeeignet sind.

Das bringt mich zu meinem nächsten Tipp. Informiere dich lokale Gegebenheiten und Orte, die gerne von Touristen besucht werden. Damit meine ich nicht Cancun und das ganze Quintana Roo (das ist meiner Meinung nach schon zu amerikanisiert, aber das ist ein anderes Thema). Such dir auch kleinere Ziele wie die pueblos mágicos oder Strände wie Mazunte statt Puerto Escondido – obwohl Puerto Escondido auch wunderschön und super sicher ist.

Vor allem in Puebla, Oaxaca, aber auch in Jalisco, Chiapas und Yucatán gibt es wunderschöne Orte, die sicher, schön und nicht überlaufen sind. Weiter nördlich als Guanajuato war ich leider noch nicht und kann daher nichts dazu sagen.

Leben und Arbeiten in Cholula in Puebla

Während meines Praktikums in Puebla habe ich die Stadt (im gleichnamigen Staat) als kulturell reich und lebendig erlebt. Allerdings berichteten mir Freunde und zeigen auch Statistiken, dass die Kriminalität in den letzten Jahren zugenommen hat. Das Kriminalitätsniveau liegt in Puebla bei 63,25 (hoch), und 73,81% der Befragten berichten von einer Zunahme der Kriminalität in den letzten drei Jahren.

Ich persönliche habe aber davor bisher nichts mitbekommen. Im nahegelegenen Cholula in dem ich wohne, einer kleineren, universitätsgeprägten Stadt mit internationalen Flair, fühle ich mich sicher und genieße das gemeinschaftliche Miteinander. Und auch wenn ich tagsüber in Puebla bin, habe ich mich bisher kein einziges Mal unsicher gefühlt. Vor allem das Zentrum ist besonders belebt und auch touristisch geprägt. Wie immer gilt sowohl in Puebla als auch in Cholula: Nachts sollte nicht alleine gegangen werden. Selbst für kurze Strecken begleiten mich meine Freunde immer bis zur Haustüre mit dem Auto oder im Uber.

Mexiko Stadt vs. Buenos Aires

Selbst wenn Mexiko und Argentinien beides Länder von Lateinamerika sind, habe die zwei Kulturen überhaupt gar nichts miteinander zu tun. Ich sehe wirklich keine Verbindung zwischen den Ländern, um ehrlich zu sein. Selbst das Spanisch wird so anders gesprochen, dass es eine andere Sprache teilweiße sein könnte. Doch die beiden Metropolen Mexiko-Stadt und Buenos Aires teilen etwas: Beide verfügen über elegante, sichere Stadtviertel, in denen man sich sogar nachts unbesorgt bewegen kann. Roma Norte, Condesa und Polanco in Mexiko-Stadt und Recoleta, Palermo und Belgrano in Buenos Aires. Außerhalb dieser Zonen ist jedoch erhöhte Vorsicht geboten. In öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere in Stoßzeiten, sollte man auf persönliche Gegenstände achten.

Ist Mexiko also unsicher?

Mexiko ist ein Land voller Vielfalt, Herzlichkeit, Kultur und unglaublich leckerem Essen. Mit der richtigen Vorbereitung und Aufmerksamkeit kann man seine Zeit hier sicher und mehr als unbeschwert genießen. Jedes Land hat seine Vor- und Nachteile, doch das liegt meiner Meinung nach im Auge des Betrachters. Wichtig dabei ist es, dem Land nicht mit verschlossenem Kopf und Herzen aufgrund von Vorurteilen und Stereotypen zu begegnen, sondern offen für neue Erfahrungen und ungewohnte Situationen zu sein. Der ein oder andere Kultur Schock gehört da natürlich auch dazu, aber sei dir dabei sicher: Das erweitert dein Weltbild und auch die Vorstellung, die du vom Leben hast.

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