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Stipendium „Sprache und Praxis in China“: Finanzierung


Ihr zieht das DAAD-Stipendium „Sprache und Praxis in China“ in Erwägung und fragt euch, inwiefern die Finanzierung für euer China-Vorhaben reicht? Nachdem es im letzten Beitrag um die Bewerbung ging, beantworte ich hier nun ein paar praktische Fragen zum Thema Kosten.

Erstmal vorweg: Das Geld, das ihr im Rahmen des Stipendiums bekommt, reicht auf jeden Fall. Die Förderhöhe beträgt ca. 1.700€ pro Monat. Es ist jedoch recht einfach, die Lebenshaltungskosten in Peking zu unterschätzen. Einerseits ist es in der Regel günstiger auswärts zu essen, Taxi zu fahren und zu reisen. Andererseits ist man natürlich oft dazu geneigt, alles auszuprobieren und oft wegzugehen. Im Endeffekt erfordert es extrem viel Selbstdisziplin dann noch Geld zurückzulegen.

Wieviel kostet denn das Leben in Peking?

#Wohnen: Das kommt wie immer darauf an, was für einen Lifestyle ihr führen möchtet. Solltet ihr nicht im Wohnheim wohnen wollen (ca. 300 € warm pro Monat), müsst ihr mit 500 € Miete für ein WG-Zimmer rechnen. Hinzu kommen Telefon (20 € for 15 GB Datenvolumen im Monat) und Internet (20 €).  

#Essen: Wenn ihr beim Essen nicht allzu wählerisch seid, könnt ihr tatsächlich pro Tag weniger als 10 € ausgeben, pro Monat also 300. Dafür müsstet ihr aber ständig in die Uni-Mensa gehen oder Nudelsuppen essen. Die Mensa ist in den ersten Wochen ein Paradies, da auf 4 Stockwerken die verschiedensten Spezialitäten der chinesischen Regionen angeboten werden. Wenn ihr aber ein wenig auf eure Ernährung achtet, werdet ihr tendenziell ein wenig mehr ausgeben, mindestens also 15 € pro Tag und 450 € pro Monat. Die Chinesen gehen ständig auswärts essen. Wenn ihr euch chinesische Freunde machen wollt, werdet ihr sicherlich 1- 2 Mal die Woche gut essen gehen, das geht bei 10 € los (chinesisch), sollte aber in jedem Fall, Getränke inklusive, für 20 € drin sein.  Also brauchgt ihr grob gerechnet etwa 530 € für Essen im Monat.

#ÖPNV:  Peking ist eine Mega-Metropole. Das bedeutet, dass ihr euch viel bewegen werdet. Mindestens einmal die Woche müsst ihr die gesamte Stadt durchqueren, um zum DAAD oder zu den Partnerfirmen des Stipendiums zu gelangen. Das sind etwa 20 km und eine Stunde Fahrtzeit. Ein zweites Mal werdet ihr sicherlich eine Gallerie, eine Bar oder ein Restaurant in einem anderen Ende der Stadt besuchen. Mit der U-Bahn kostet das dann jedes Mal ca. 70 Cent, also mindestens 3 Euro insgesamt. Realistisch gesehen werdet ihr aufgrund der begrenzten U-Bahnfahrtzeiten und der Minusgrade im Winter dazu aber mindestens zwei Mal in der Woche ein Didi (Taxi-App-Taxi) nehmen. Das wird in etwa 6 € kosten. Insgesamt schätze ich 60 € im Monat für ÖPNV.

#Sport kann sehr sehr günstig ausfallen. Die MItgliedschaft für das Fitnessstudio auf dem Campus kostet 50 € im Semester, also weniger als 10 € im Monat. Weiter kann man als Sportler in China kostenlos verreisen.

Apropos #Reisen, wofür wahrscheinlich die meisten von euch das meiste Geld ausgeben werden: Sowohl Fliegen als auch Schnellzüge sind in China bei weitem nicht so günstig wie in Europa. Ein Pauschal- Wochenendtrip inklusive Zugfahrt nach Shanghai kostet dann schonmal mindestens 300 €, ein Flug nach Seoul locker 350 €.

Euer #Überleben in Peking ist somit mit 1200 € schonmal weitgehend abgesichert

Mit dem Handy die Lychees bezahlen- unbezahlbar
Mit dem Handy kann man über Apps wie WeChat sogar Lychees am Straßenrand bezahlen.

Wieviel Geld brauche ich als Startkapital?

Ca. 2.400 €. Inbegriffen ist da der Hinflug (maximal 500 €). Ihr bekommt zwar 800 € Zuschuss vom DAAD, müsst den aber im Vorhinein schon buchen. Dann müsst ihr ein Semester Miete zahlen, das sind allein schon fast 1.500. Dazu kommen die lokale Versicherung für 50 € und die ärztliche Untersuchung für 50 €, plus Bücher für 50 €. Nicht wegzudenken sind die Visagebühren. Insgesamt sind das nämlich 225 € für das gesame Jahr. 125 € im Visa- Center Berlin und nochmal 100 in der Pekinger Behörde. Diese Summe sollte sich also über das Stipendium selbst abtragen.

Lohnt sich „Sprache und Praxis in China“?

Das kommt ganz auf eure eigenen Prioritäten an.  Ich kann für mich selbst behaupten, dass ich mich nach wenigen Monaten in China bereits relativ problemlos auf chinesisch verständigen kann. Dadurch geht ein persönlicher Traum von mir in Erfüllung und diesen Erfolg kann mir niemand nehmen. Es kann schon sein, dass man gegenüber einer Vollzeitstelle gehaltstechnisch ein wenig einbüßt. Nichtsdestotrotz hat euer Chinaaufenthalt ein sehr hohes Potenzial, mit eine die beste Zeit eures Lebens zu werden und auch euren beruflichen, wie eben auch finanziellen Werdegang nachhaltig zu prägen.

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