21. Oktober 2018
Wie ihr bereits wisst, mache ich derzeit ein Praktikum in Tunesien bei der Duravit AG. Bevor ich weiterhin Hafenbilder poste, gibt es erst einmal ein paar Informationen zu meinem Praktikum und meinem Alltag in Bizerte.
Wie habe ich das Praktikum organisiert?
Ich weiß nicht, wie viele von euch die Duravit AG kennen, aber zumindest den Menschen aus dem Schwarzwald sollte das Motto „Leben im Bad“ sehr bekannt sein. Die Duravit AG , ist internationaler Hersteller von Designbädern wurde in Hornberg gegründet und ist in mehreren Ländern und Kontinenten vertreten. In der Vergangenheit hatte ich bereits die Möglichkeit bei der Duravit AG ein Praktikum zu absolvieren und mit positiven Erfahrungen beenden zu können. Dies hat mich dazu motiviert, mich erneut für eine Praktikumsstelle zu bewerben, jedoch diesmal in Tunesien. Danach folgte das übliche Prozedere: Vorstellungsgespräch, Kontaktaufnahme mit den AnsprechpartnerInnen in Tunesien, etc.
Wieso die Duravit AG?
Viele sind etwas überrascht und fragen sich und auch mich, wieso ich als Arabistin ein Praktikum bei der Duravit AG mache. Designbäder und arabische Philologie, wie passt das zusammen? Ich studiere ja nicht NUR Arabisch, sondern Nah- und Mitteloststudien und die Tätigkeitsfelder für Studierende meines Studienganges umfassen unter anderem auch den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und die Wirtschaft. Da ich mein Auslandspraktikum mit meinem Studienfach etwas verbinden wollte, kam nur ein arabischsprachiges Land und am besten bei einem Unternehmen, das ich schon kenne, infrage. Die Duravit AG war für mich da der erste Anlaufpunkt. Außerdem finde ich es interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Arbeit im selben Unternehmen, aber in einem anderen Land verläuft.
Wie sieht mein Alltag aus?
Morgens werde ich um 8.30 Uhr vor dem Hotel abgeholt und von einem Kollegen zur Arbeit gefahren. Die Fahrt dauert, wegen des regen Verkehrs (irgendwie ist hier immer Rush-Hour) ca. 20 Minuten. Zuerst bereite ich mir im Büro meinen Kaffee zu und setze mich dann an die Recherchearbeit.
Eigentlich bin ich den ganzen Tag mit den Social-Media-Kanälen beschäftigt, denn es ist geplant, eine eigene Facebook-Seite zu erstellen und für mehr Präsenz im Internet zu sorgen. Daher sammle ich Informationen darüber ein, was bei den KundInnen gefragt ist. Meine Aufgabe ist es, einen groben Überblick zu verschaffen, worauf geachtet werden muss und was man auf jeden Fall vermeiden oder besser machen sollte.
Zwischendurch gibt’s ein Mittagessen mit den KollegInnen, wobei ich auf Salat umgestiegen bin, weil es einfach VIEL ZU VIEL IST! Ihr müsst euch vorstellen, es gibt einen Vorspeiseteller mit allem Möglichen (Thunfisch, Oliven, Salat, Eier, etc.) und Brot dazu (natürlich), dann folgt der Hauptgang und egal was serviert wird, es gibt IMMER Pommes dazu. Um das Ganze abzurunden, gibt es dann im Anschluss immer Früchte manchmal auch Kuchen. Anfangs gab es sogar zu meinem Salat noch Pommes dazu und ein GANZES Baguette, weil meine KollegInnen der Meinung waren, ich würde verhungern, wenn ich NUR Salat esse.
Es wird gearbeitet bis ca. 17.30 Uhr. Gegen 18 Uhr bin ich dann im Hotel, falls ich davor nicht einen Abstecher in die Stadt mache. Um 19 Uhr gibt’s SCHON WIEDER Essen und auch da muss ich jedes Mal betonen, dass ich KEINE Pommes dazu möchte. Danach schaue ich irgendwelche Cartoons oder türkische Serien auf Tunesisch an.
10 Fakten über mein Praktikum
- Es ist ein freiwilliges Praktikum und daher unbezahlt.
- Die Praktikumsstelle habe ich selbst organisiert (mit Vorstellungsgespräch und allem drum und dran).
- Ich verdiene kein Geld, aber meine Unterkunft und Verpflegung werden vom Unternehmen übernommen.
- Ich bin in Tunesien, weil ich ein arabischsprachiges Land wollte. Hier sprechen die auch Dialekt, also nichts mit hocharabisch.
- Ich arbeite in der Marketing Abteilung und bin die meiste Zeit mit den Social-Media-Kanälen beschäftigt, das heißt ich verbringe literally mehr als den halben Tag auf Facebook, Instagram, Twitter, etc.
- Auf der Arbeit wird auf Französisch und Tunesisch kommuniziert (ab und zu auf Hocharabisch und Englisch für mich).
- Ich esse gefühlt den gaaaaanzen Tag! Und für Pommes-LiebhaberInnen wäre das hier ein wahr gewordener Traum.
- Es gibt immer eine*n Mitarbeiter*in, der/die mich abholt und heim fährt (Fahrgemeinschaften) und ab und zu fahre ich mit dem Taxi allein ins Hotel oder in die Stadt. Auch das ist im Vergleich zu Deutschland sehr viel günstiger, aber etwas teurer als in Marokko.
- Zur Verabschiedung sagt man hier gute Nacht, arab. تصبح على خير/ Tisbah ala khair.
- Keine Fakt über mein Praktikum, aber als kleine Nebeninfo: Ich lebe mit einem Gecko zusammen, das sich vor ca. drei Wochen bei mir eingenistet hat. Ich nenne es Hüsamettin (Spitzname Hüso).
Das war’s vorerst zu meinem Praktikum. Falls es noch Fragen geben sollte, einfach kommentieren oder über Instadirect/Messenger kontaktieren. Zum Thema Finanzierung wird es auf jeden Fall auch noch einen Beitrag geben, vorausgesetzt ich sterbe nicht an einer Überdosis Pommes…
Stay tuned!
Eure Süm & der Hüso