14. November 2018
Auf Instagram habe ich schon ein bisschen über die tatarische Küche berichtet. Was isst man hier? Wie heißt das alles? Und am wichtigsten: Schmeckt das überhaupt? Wenn ich eins kann, dann ist es essen und Essen bewerten: Also, seid gespannt!
Was zeichnet die tatarische Küche aus?
So wie Kasan selbst ist auch die Küche Kasans ein wahrer Schmelztiegel von Geschmäckern, Gewürzen und auch Kulturen. Neben den typisch russischen Gerichten gibt es auch tatarische Gerichte, die auf den ersten Bissen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftigt schmecken können.
Da Tatarstan das muslimische Gebiet Russlands ist, findet man Schweinefleisch hier eher selten. Stattdessen wird das Angebot an der Fleischtheke von einer Menge Hühnchen, Lamm und sogar Pferd bestimmt.
Einen großen Stellenwert genießt Fleisch in Tatarstan auf jeden Fall. Besonders häufig findet man es in Pasteten oder Suppen. Ein vegetarisches Leben zu führen ist schwierig – aber nicht völlig unmöglich!
In dem häufig von uns besuchten, tatarischen Supermarkt bin ich für euch mal auf Lebensmittel-Jagd gegangen:
Treugolnik (Треуголник)
Dies ist eine typisch tatarische Spezialität (vielleicht sogar die Bekannteste). Auf tatarisch heißt diese Pastete Etschpotschmak. Gefüllt ist sie meistens mit Fleisch (Überraschung!), Kartoffeln und Zwiebeln. Ein super Snack für Zwischendurch, der auch fast überall verkauft wird. Die meiste Zeit weiß ich nicht ganz genau was ich da grade esse, aber schmecken tut es auf jeden Fall! Und ganz ehrlich: Darauf kommt es schließlich an!
Meine Note: 1
Elisch (Элиш)
Ein Elisch entspricht wohl vom Äußeren her am ehesten dem, was wir als Pastete bezeichnen würden. Gefüllt mit Hühnchen und Zwiebeln ähnelt es dem Treugolnik, nur eben in rund (Kreativität in Vollendung).
Meine Note: 2
Suppen (суп)
Auch Suppen kommen in der tatarischen Küche nicht zu kurz. Klassiker wie Borschtsch, Nudelsuppen oder Kohlsuppen sind immer wieder ein Leckerbissen, besonders in der kalten Winterzeit.
Meine Note: 2
Manti (Манты)
Sie sehen aus wie große Pelmenie, sie schmecken wie große Pelmenie – man könnte also behaupten, es sind große Pelmenie… In Nudelteig wird Hackfleisch (ihr habt es vermutlich schon kommen sehen…) mit Zwiebeln gekocht und serviert wird das Ganze mit Smetana, also Schmand und ein bisschen Brühe.
Meine Note: 1
Salat Vinaigrette (салат винегрет)
Ein super leckerer Kartoffelsalat mit einem Haufen Mayo (Mayo generell ist essentiell für die russische/tatarische Küche!). Mehr gibt es dazu tatsächlich nicht zu sagen.
Meine Note: 1
Tschak-Tschak (чак-чак)
Ein süßer Höhepunkt der tatarischen Küche: Fritiertes Süßgebäck mit einer Menge Honig, sodass einem die Finger zusammenkleben. Tschak-Tschak ist nicht unbedingt meine Lieblingssüßspeise, mit Schokolade ummantelt aber gar nicht mal sooo schlecht (schwören zumindest meine Mitbewohnerinnen – ich bleibe misstrauisch…).
Meine Note: 3
Plombir (Пломбир)
Nicht unbedingt ein typisch tatarisches Eis, man kann es aber hier und auch überall in Russland kaufen. Typisch ist das feste Vanilleeis in einer kleinen Waffel. In Deutschland ist es ebenfalls erhältlich.
Meine Note: 2
Käsekuchen (Сметаник)
Der wohl beste Käsekucken, den ich je gegessen habe. Entschuldige bitte, Oma.
Meine Note: 1+
Tee (Чай)
Das wohl russischste Getränk aller Zeiten (Wodka mal außer Acht gelassen…) wird auch hier in rauen Mengen konsumiert. Zu jeder Mahlzeit gibt es mindestens eine Tasse Tee, meistens aber eine ganze Kanne. Wenn es für mich mal keinen Tee gibt, dann habe ich schnell das Gefühl, dass etwas fehlt. Zumal der Tee wirklich günstig ist – eine Tasse kostet oft weniger als 1 €. Hinzukommt: Tee wärmt! Falls ihr das noch nicht wusstet… gern geschehen…
Meine Note: 1
Mein Fazit
Unglaublich aber wahr: Trotz der sehr teig-, fleisch-, und mayolastigen Speisen hier passe ich tatsächlich noch in meine Jeans! Bis jetzt. Aber folgende russische Weisheit kam mir zu Ohren:
„Mit einer Fettschicht im Winter,
bei Eis und Schnee,
tut die Kälte schon gar nicht mehr so weh.“