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Von Parasiten und Infektionen Krank in Mexiko


War ja klar dass ich in Mexiko krank werden musste. Gerade wenn es richtig stressig in der Uni wird und man es sich so gar nicht leisten kann. Über meine nicht so spaßigen Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem und der krasse Unterschied zwischen privaten und öffentlichen Leistungen in Mexiko lest ihr hier.

Manche erinnern sich vielleicht noch an meinen Blogeintrag über die Orientierungswochen der Uni, in denen ich schon ein mal spontan mit 40 Grad Fieber krank war und gleichzeitig alle möglichen Tests über meine körperliche Fitness abliefern musste…

Öffentliche Gesundheitszentren:

In dieser Zeit kam ich das erste Mal mit dem Gesundheitszentrum der Uni in Berührung und habe es nicht gerade lieben gelernt. Das erste Mal wurde ich quasi als Notfall eingeliefert und wurde dort erstmal von einer Krankenschwester betreut. Die Behandlungszimmer sind quasi in alle Richtungen offen und es gibt null Privatsphäre. Während ich vor Erschöpfung losheulen musste, weinte auf einer Liege direkt neben mir ein Junge wegen Magen-Darm Beschwerden. Als mir Blut abgenommen wurde und die Krankenschwester plötzlich aufstand und mir die Ampulle, die in meinem Arm steckte, in die Hand drückte, hörte der Spaß dann endgültig auf und ich wurde ohnmächtig. Alles in allem: 0 von 5 Sternen, bitte nie wieder!

Leider musste ich dann ein/zwei Wochen später doch wieder in das berüchtigte Zentrum der Uni um meine Ergebnisse zu besprechen und hurraa die endlosen Proben waren doch zu etwas nütze denn sie haben einen Parasiten gefunden. Die Vorstellung einen Parasiten im Bauch zu haben fand ich anfangs ganz schön ekelig aber die Ärztin kommentierte daraufhin nur trocken dass das hier regelmäßig vorkomme und man es kaum vermeiden könne (Zähne mit Trinkwasser putzen etc. reicht da schon aus). Letztendlich hatte ich Glück, da sich mein Parasit mithilfe von Tabletten innerhalb einiger Tage verabschiedet hat ohne Beschwerden zu verursachen, die wohl teilweise echt heftig sein können.

Das Glück dauerte allerdings nicht allzu lange an. Man munkelt ob die heftigen Anti-Parasiten Tabletten mein Immunsystem geschwächt haben, der spontane Wetterumschwung von ~22 zu ~2 Grad, oder der Stress mich gekillt haben. Jedenfalls lag ich zwei Wochen mit Pharyngitis und beidseitiger Mittelohrentzündung flach. Wahrscheinlich wäre alles nicht so dramatisch gewesen, wäre ich gleich angemessen ärztlich behandelt worden. Im Gesundheitszentrum der Uni wurde ich allerdings kaum untersucht. Statt sich die betroffenen Stellen anzuschauen, „vertraute“ die Ärztin auf meine Beschreibung der Beschwerden und gab mir daraufhin drei Probepackungen eines starken Breitband-Antibiotikums, das in Deutschland nur in seltenen Fällen verschrieben wird, wenn andere Antibiotika nicht mehr wirken. Nachdem ich die schweren Nebenwirkungen recherchiert hatte, beschloss ich auf das Antibiotikum zu verzichten und von nun an nicht mehr in dieses Zentrum zu gehen.

Private Gesundheitszentren:

In einer privaten Klinik musste ich weniger als fünf Minuten warten um von einer Krankenschwester aufgenommen und anschließend von zwei Ärzten behandelt zu werden. Ich wurde ausführlich untersucht und die Befunde wurden mir verständlich erklärt. Dieser Luxus ist aber absolut nichts Selbstverständliches für die mexikanische Bevölkerung, die oft nur Zugang zu öffentlichen Kliniken hat. Während man in den öffentlichen Gesundheitszentren wie zB von der Uni oft kostenlos behandelt wird, muss man in den privaten Kliniken teilweise sehr hohe Summen zahlen. Leider muss man dafür in den öffentlichen Zentren oft sehr lange Wartezeiten und Mängel an Geräten, Medikamenten und vor allem Ärzten in Kauf nehmen.

Für eine „kurze“ Behandlung kann man sich die bessere ärztliche Versorgung für ca. 20€ schon mal gönnen. Wenn man allerdings längere Zeit in einer privaten Klinik verbringen muss – wie in meinem Fall mit einer schweren allergischen Reaktion, die stationär und intravenös behandelt wurde – dann kann das richtig teuer werden.

Mein Fazit:

Egal in welcher ärztlichen Einrichtung man landet, man sollte sich nicht davor scheuen, notfalls mehrmals nachzufragen bis man genau verstanden hat was warum wieso passiert, schließlich geht es um die eigene Gesundheit bei der man keine Kompromisse machen sollte. Und natürlich immer schön das Gemüse und Obst waschen damit die Parasiten keine Chance haben 😀

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