11. März 2019
Wer in einer deutschen Großstadt wohnt, kennt das Problem. Wie finde ich eine schöne Wohnung, die bezahlbar ist? Zuhause in Berlin ist das gefühlt unmöglich – ob es in Melbourne einfacher ist?
Meine Freundin und ich sind aus Berlin einiges gewohnt: Steigende Mieten für zu kleine Wohnungen, mehr Bewerber als in die Wohnung passen und Vermieter, die „Bürokratie“ auf der Stirn stehen haben. Kurz gesagt ist es fast unmöglich, etwas zu finden, das alle persönlichen Ansprüche erfüllt, ohne unzählige Kompromisse einzugehen.
Über Melbourne haben wir vorab viel Positives gehört und uns eigentlich keine Sorgen gemacht. Da wir bis zur Abreise auch noch tief im Uni-Stress hingen, haben wir kurz vor knapp erstmal ein Airbnb für die ersten Nächte gebucht. Am Flughafen ging dann die Suche los. Zunächst haben wir alte Freunde aus meiner Work&Travel-Zeit in Melbourne gefragt, diese konnten uns leider nichts vermitteln, aber zu guten Plattformen raten.
Nützliche Seiten für die Wohnungssuche
Roomster ist eine Website bzw. App die ähnlich wie Tinder aufgebaut ist und die Wohnungssuche sehr vereinfacht. Man kann aktiv suchen oder eine Anzeige schalten und darauf warten, dass man angeschrieben wird. Wir haben ein paar schöne Wohnungen gefunden, aber nie eine Antwort erhalten. Die App an sich ist kostenlos, um Nachrichten zu schreiben und weitere Funktionen nutzen zu können, fällt aber eine monatliche Gebühr an.
Airbnb ist ebenfalls eine Website und App, die vermutlich nur für kurze bis mittlere Aufenthalte zu empfehlen ist. Uns hat es für den Start sehr geholfen und ich würde es jedem empfehlen, um anfangs eine sichere Unterkunft zu haben und Fuß zu fassen.
Gummtree ist vergleichbar mit Ebay-Kleinanzeigen oder Craigslist aus den USA. Generell ist dies eine Plattform für alles und jeden, sie eignet sich dennoch gut zur Wohnungssuche. Allerdings ist hier entsprechend Vorsicht geboten, mit wem man es hier am Ende zu tun bekommt.
Da unsere Suche in den ersten Tagen nicht so erfolgreich war, haben wir zunächst wieder ein paar Nächte in einem weiteren Airbnb gebucht. Von hier aus lief dann alles sehr geschmeidig. Die nächste Besichtigung stand an und war ein Volltreffer. Super Wohnung, sehr gut gelegen und verhältnismäßig bezahlbar. Der einzige Haken ist, dass es für uns zu zweit nur einen Schlüssel gibt. Ansonsten können wir mit eigenem Schlafzimmer, eigenem Bad und Pool und Fitness-Studio protzen. Unsere Wohnung liegt mitten im Zentrum, unweit von allem, was man braucht und ist im 30. Stock mit super Aussicht über die Stadt. Natürlich haben wir die Wohnung nicht ganz für uns. Wir teilen sie mit drei weiteren Studenten. Preislich ist es auch in Ordnung und wir zahlen pro Person etwa 550 € im Monat für das Zimmer, also 1100 € zu zweit. Das klingt zunächst nach sehr viel, aber in Berlin zahlen wir auch jeder etwa 500 € für unsere Zimmer.
Suche auf Facebook
Gefunden haben wir die Wohnung letztendlich über eine Anzeige in einer Facebook-Gruppe. Diese Gruppen gibt es eigentlich für jede größere Stadt und sind einfach mit der Suchfunktion zu finden. Hier einmal die Links zu den Gruppen, die für uns gut funktioniert haben:
Auch wenn hier Privatpersonen Wohnungen anbieten, werden die Gruppen durch mehrere Admins geleitet und überwacht. Bei manchen Wohnungen muss man schnell sein, oftmals sind Angebote sehr gefragt. Wenn ihr eine schöne Wohnung gefunden habt, schreibt die Person nett an und fragt nach einer Besichtigung. Die meisten bieten feste Termine für alle Anfragen an. Egal, wie beliebt ein Objekt scheint, geht auf jeden Fall hin. Zu den Besichtigungen erscheinen oft deutlich weniger Menschen als die, die bei Facebook Interesse gezeigt haben und somit habt ihr sehr gute Chancen, direkt eine Wohnung zugesprochen zu bekommen.
Wir sind auf jeden Fall sehr glücklich mit unserer Wohnung und werden hier für die nächsten vier Monate bleiben und weiter von unseren Erfahrungen berichten.
Bis zum nächsten Mal.