19. März 2019
Die letzte Woche bevor die Uni losgeht. Für Alteingesessene die letzte Chance, lange Aufgeschobenes noch schnell zu erledigen. Für Neuankömmlinge eine Woche voller Events, bei denen man die neue Stadt und auch neue Leute kennenlernt. Leider begann meine Woche mit einer Dusche mit Wasser aus Plastikflaschen.
Organisiert wurde die Woche vom Erasmus-Student-Network Palermo, ein ehrenamtliches Team von Studierenden der Universität Palermo. Neben dieser Welcome Week organisiert das Team jede Woche eine Party für Erasmus-Studierende und verschiedene Veranstaltungen wie ein Sprach-Tandem oder einen Sports-Day. So findet man hier schnell Anschluss, auch wenn man die Welcome Week verpasst hat. Auch bei der Suche nach einer Wohnung oder einem Arztbesuch helfen sie gerne. An vielen europäischen Universitäten gibt es einen Ableger des Erasmus-Student-Network. Ich kann nur wärmstens empfehlen, dort mal vorbeizuschauen.
Missglückter Start
Die Woche begann jedoch für mich nicht gut. Der erste Termin der Welcome Week war zwar erst abends, ich musste jedoch schon morgens aufstehen. Grund dafür waren Bauarbeiten, bei der die Wasser- und Stromzufuhr für das ganze Haus ab 8 Uhr unterbrochen werden sollte. So stellte ich meinen Wecker sehr früh, um noch vorher duschen zu können. Allerdings funktionierte der Strom schon vor besagten Bauarbeiten nicht. Verschlafen ging ich hinunter ins Erdgeschoss, um die Sicherung wieder reinzudrücken. Das Stromnetzwerk ist nämlich im Winter durch die vielen Heizungen manchmal überlastet. Doch sie sprang direkt wieder heraus. Allerdings ging das Licht im Treppenhaus, die Stromzufuhr war also noch nicht gekappt worden. Nur in meiner Wohnung gab es keinen Strom und auch kein Wasser. Ich probierte es noch ein paar mal, steckte dann alle größeren Geräte aus. Wieder nichts. Auch mein Vermieter wusste keinen Rat und wollte sich das Problem abends anschauen. Mittlerweile war es nach 8 Uhr und schließlich fiel der Strom auch im Treppenhaus aus. Ich war also umsonst so früh aufgestanden. Und es gab nun auch kein Wasser mehr, um wenigstens kalt duschen zu können. Die einzige Alternative: Wasser aus Plastikflaschen. Nachdem ich dies hinter mich gebracht hatte, entfloh ich der ohne Heizung eiskalten Wohnung in die Stadt, ehe ich zur Uni ging, wo die Welcome Week begann.
Hier stellte sich das Team von ESN-Palermo und die oben beschriebenen Aktivitäten vor und verkaufte die ESN-Card. Diese berechtigt zur Teilnahme an verschiedenen Ausflügen, freien Eintritt zu den wöchentlichen Partys und bringt dazu noch eine Reihe von Rabatten, sowohl bei lokalen Geschäften in Palermo als auch z.B. für Flugreisen und Hostels. Kann ich ebenfalls jedem Erasmus-Studierenden empfehlen.
Jeden Tag das gleiche Ende
Nach diesem organisatorischem Teil zogen wir zogen vor eine der Sehenswürdigkeiten Palermos, dem Teatro Massimo, wo wir uns bei diversen Kaltgetränken unterhielten und kennenlernten. Da es jedoch anfing zu regnen, verlegten wir den Ort des Kennenlernens in eine Bar. Hier konnten wir auch verschiedene sizilianische Gerichte probieren, die als Aperitivo bereitstanden. Einige Hartgesottene zogen danach noch weiter in eine Kneipenstraße, die Vucciria. Hier traf ich meine beiden Mitbewohner, die mir erklärten, dass der Strom immer noch ausgefallen sei. Grund dafür sei eine unbezahlte Rechnung von 2013 (!), die der Vermieter nun bezahlt hatte. Daher seien sie auch hier, in der Wohnung sei es zu kalt. Allerdings trifft auch dem Vermieter keine Schuld, da 2013 die Wohnung noch in anderem Besitz gewesen sei. Ich entschloss mich also, es meinen Mitbewohnern gleichzutun und mich in einer Kneipe aufzuwärmen. Nach der Sperrstunde ging es direkt nach Hause, wo wir uns bei Kerzenlicht mit Getränken warm hielten, ehe wir ins Bett gingen.
Am Dienstag stand am späten Nachmittag eine Stadtrallye auf dem Programm. Eingeteilt in verschiedene Gruppen mussten wir an den Sehenswürdigkeiten Palermos einige Aufgaben erledigen und lernten gleichzeitig etwas über die Stadt. Abends zog es uns nach einem gemeinsamen Abendessen wie schon am Montag erneut in die Vucciria. Auch am Mittwoch nach einem Beer Pong Turnier und am Donnerstag nach einer Party fand ich mich in der Vucciria wieder. Allerdings nie alleine:
Das ist bei einem Preis von 1,10 € für ein großes Bier (0,66l) aber auch nachvollziehbar, oder? 😉