1. April 2019
„Wie kannst du dir das eigentlich leisten?“, ist wahrscheinlich die häufigste Frage, die ich während meines Auslandsaufenthalts in den USA gehört habe.
Freemover oder Partneruni?
Zu einem Auslandsstudium führen verschiedende Wege, jedoch entscheiden sich die meisten entweder als Freemover oder über die Partneruniversitäten zu gehen. Als Freemover kann man sich seine Wunsch-Uni selbst aussuchen, muss sich dafür allerdings auch eigenständig um die Finanzierung kümmern.
Ich entschied mich für die zweite Variante und reichte meine Bewerbung für die amerikanischen Partnerunis der Uni Hamburg ein. Der große Vorteil hierbei ist, dass durch die Kooperationsverträge der Unis die Studiengebühren für Austauschstudenten entfallen. Zusätzlich gibt es im Rahmen dieser Verträge bei vielen ein Stipendium. Im Fall der University of Kansas erhielt ich als Graduate Direct Exchange Stipendiatin 7500 US-Dollar.
Fulbright Stipendien
Hinsichtlich Stipendien für die USA ist Fulbright die Nummer eins in Deutschland. Die Austauschorganisation vergibt jährlich rund 700 Stipendien für Studien-, Forschungs-, Lehr- und Weiterbildungsaufenthalte in allen Fachrichtungen.
Studienstipendien umfassen bis zu 34.500 Dollar für neun Monate. Dafür muss man sich allerdings schon ein Jahr im Voraus bewerben, quasi parallel mit der Uni-Bewerbung. Da ich hierfür leider zu spät dran war, bewarb ich mich stattdessen auf das Fulbright Reisestipendium und bekam immerhin 2000 Euro.
Generell kann ich jedem empfehlen, sich auf so viele Stipendien wie möglich zu bewerben. Gute Noten sind zwar meist Voraussetzung, aber das heißt längst nicht, dass nur Einserkandidaten berücksichtigt werden. Viel mehr habe ich gelernt, dass es am wichtigsten ist, sich und sein Vorhaben gut begründen und verkaufen zu können.
Studienkredit & Unterstützung der Eltern
Ich wusste schon vorher, dass das Leben in den USA teuer sein würde, nicht zuletzt, da ich viel reisen wollte. Neben den zwei Stipendien musste ich mich nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten umschauen. Leider bekomme ich kein Auslands-BAföG und mit demJ-1 Visum darf ich in den USA nicht arbeiten.
Deswegen habe ich zusätzlich einen Bildungskredit über 7200 Euro beim Bundesverwaltungsamt (BVA) aufgenommen. Dadurch, dass der Kredit von der Bundesregierung gefördert wird, ist er vergleichsweise zinsgünstig und man muss erst nach vier Jahren mit der Rückzahlung beginnen.
Außerdem kann ich mich sehr glücklich schätzen, dass meine Eltern voll und ganz hinter mir stehen und auch finanziell jeden Monat etwas zu meinem Kindergeld beisteuern. Ohne ihre Unterstützung wäre mein Traum, in die USA zu gehen, wohl nicht so schnell in Erfüllung gegangen.