16. März 2016
Heute fand die offizielle Willkommensfeier für uns Austauschstudenten in der Uni statt. So viel steht fest: Schon die Begrüßungsrunde hat einige kulturelle Unterschiede sichtbar gemacht.
Studierende aus mehr als 30 Nationen studieren dieses Semester an meiner Uni, der UFRGS. Bei dieser Veranstaltung sollten wir die Möglichkeit haben, uns gegenseitig kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen. Nachdem eine kleine Ansprache gehalten wurde, waren wir dran: Jedes Land wurde aufgerufen und alle Vertreter kamen herunter auf die Bühne, um sich kurz vorzustellen. Zuerst dachte ich, dass dies ziemlich langwierig werden würde, doch es stellte sich als eine sehr unterhaltsame Zeremonie heraus.
Auf die Bühne: Mexikaner sind laut, Japaner lächeln und der Amerikaner?
Während die Deutschen und Franzosen sich eher zurückhaltend und knapp vorstellten, feuerten sich die Kolumbianer und Mexikaner lautstark an und erzählten einiges über sich. Interessant war auch der Vergleich, wie die Leute reagierten, wenn sie sich vorher noch nicht kannten und das erste Mal auf der Bühne trafen. Die Japaner z.B. lächelten sich höflich an und die Kubaner fielen sich direkt jubelnd in die Arme. Studierende aus Jamaika und Haiti riefen sich quer durch die Aula etwas zu und die Stimmung wurde immer weiter aufgelockert. Für Gelächter sorgte ein US-Amerikaner, der schon seit zwei Monaten in Porto Alegre ist. Jedoch nicht, weil er vorher schonmal die Stadt erkunden oder reisen wollte. Nein, er hatte gedacht, das Semester würde bereits im Januar – und nicht erst im März – beginnen. Highlight war ein Student aus Ghana, der einfach anfing, ein traditionelles Lied zu singen.
Im Anschluss daran trat eine Band aus Porto Alegre auf, die eingängie Musik spielte und zum Ausklang der Veranstaltung wurde ein kleines Snack-Buffet eröffnet.
Übrigens: Es gibt dieses Semester – mich eingeschlossen – lediglich drei Studierende aus Deutschland (die anderen beiden kannte ich vorher nicht), was ich sehr ungewöhnlich finde. Bei meinen vorherigen Auslandsaufenthalten habe ich die Erfahrung gemacht, dass Deutsche IMMER und ÜBERALL sind, aber hier sind wir deutlich in der Unterzahl.